Ausbildung Wartesemester
Nach dem Abi vergeht oft einige Zeit bis zum Studienstart – anstatt diese Monate ungenutzt verstreichen zu lassen, kannst du sie aktiv für dich gestalten.
Nach dem Abi vergeht oft einige Zeit bis zum Studienstart – anstatt diese Monate ungenutzt verstreichen zu lassen, kannst du sie aktiv für dich gestalten.
Du hast das Abitur in der Tasche, doch dein Wunschstudienplatz lässt auf sich warten? Keine Sorge, damit bist du nicht alleine. Jedes Jahr sammeln viele Abiturient:innen sogenannte Wartesemester – also Halbjahre, in denen sie auf einen Studienplatz hoffen. Wichtig ist, diese Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Statt Frust zu schieben, kannst du die Wartephase zu deinem Vorteil nutzen. Zum Beispiel mit einer Ausbildung während der Wartesemester. Dadurch sammelst du praktische Erfahrung, verdienst eigenes Geld und bleibst deinem Traum trotzdem treu. Klingt nach einem guten Plan? Hier erfährst du, was Wartesemester genau bedeuten, wie eine Ausbildung in dieser Zeit funktioniert und welche Alternativen es gibt.
Statt mehrere Semester untätig zu warten, könntest du eine Berufsausbildung beginnen. Eine Ausbildung in den Wartesemestern ist kein Plan B zweiter Klasse, sondern kann zum echten Karriere-Sprungbrett werden. Wichtig zu wissen: Ja, deine Ausbildungszeit wird voll auf die Wartesemester angerechnet. Du verlierst also keine Zeit im Hinblick auf den Studienplatz – im Gegenteil, du gewinnst doppelt. Während andere vielleicht jobben oder einfach warten, lernst du einen Beruf von Grund auf. Und falls dein Traumstudium doch noch klappt, bringst du praktische Kompetenz mit an die Uni.
Ein Beispiel: Stell dir vor, du möchtest Zahnmedizin studieren, bekommst aber vorerst keinen Platz. Warum nicht die Zeit mit einer Ausbildung zur_zum Zahntechniker:in nutzen? In diesen 2-3 Jahren sammelst du 4–6 Wartesemester und lernst jede Menge über die Materie. Wenn du dann ins Zahnmedizinstudium startest, hast du schon Erfahrung – das kann dir sogar im Auswahlverfahren helfen. In manchen Studiengängen wird eine fachbezogene Berufsausbildung positiv berücksichtigt. Deine Chancen auf einen Studienplatz können also durch eine einschlägige Ausbildung steigen, weil du deine Motivation und Vorkenntnisse unter Beweis gestellt hast.
Aber auch für dich persönlich ist diese Kombination wertvoll. Immer mehr junge Menschen erkennen das. Über 25 % der Azubis haben heute Abitur, Tendenz steigend – vor einigen Jahren war es nur jeder Fünfte. Viele Abiturient:innen wählen bewusst eine Ausbildung mit Abitur, weil sie Praxis sammeln oder einen soliden Berufsabschluss haben möchten. Vielleicht entdeckst du während der Ausbildung sogar neue Leidenschaften und entscheidest dich später für einen dualen Karriereweg. Oder du merkst: Das Studium ist danach immer noch dein Ziel – dann hast du schon ein Ass im Ärmel.
Eine Ausbildung während der Wartezeit bietet dir zahlreiche Vorteile:
Eine Studie des DZHW (Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung) hat ergeben, dass Absolvent:innen, die zuerst eine Ausbildung und dann ein Studium gemacht haben, beim Berufseinstieg leichte Vorteile genießen: Sie verdienen im ersten Jahr nach dem Abschluss etwas mehr und haben häufiger sofort unbefristete Jobs. Zwar gleichen sich diese Unterschiede über die Jahre wieder an, aber geschadet hat die Ausbildung vor dem Studium definitiv nicht. Im Gegenteil – du startest oft sicherer ins Berufsleben.
Natürlich hat eine Ausbildung während der Wartesemester nicht nur Sonnenseiten. Du solltest auch ein paar Herausforderungen bedenken, bevor du dich entscheidest.
Nicht jede:r möchte oder kann eine komplette Ausbildung beginnen, um Wartesemester zu überbrücken. Zum Glück gibt es zahlreiche Alternativen, wie du die Zeit bis zum Studium sinnvoll füllen kannst. Hier ein paar Ideen, die ebenfalls als Wartesemester zählen und dich persönlich weiterbringen:
Vielleicht fragst du dich auch, ob du das Warten ganz umgehen kannst. Wenn du nicht jahrelang auf dein Traumfach warten willst, könntest du Alternativen zum gewünschten Studium prüfen. Beispielsweise gibt es oft ähnliche Studiengänge ohne NC (Numerus Clausus) an anderen Hochschulen oder in anderen Bundesländern. Auch ein Studium im europäischen Ausland (z.B. in den Niederlanden oder Österreich) ist für manche Fächer leichter zugänglich und muss nicht zwingend Wartesemester bedeuten. Allerdings solltest du dabei die Kosten und Sprache beachten. Eine weitere Option sind private Hochschulen, die zwar Studiengebühren kosten, aber den NC umgehen – hier zählen oft eher Motivationsschreiben oder Aufnahmetests. Diese Wege sind nicht für jede:n die erste Wahl, doch es lohnt sich, offen zu bleiben. Vielleicht entdeckst du eine Studienmöglichkeit, die dich ebenfalls ans Ziel bringt, ohne lange Wartezeit.
Nicht jede:r möchte oder kann eine komplette Ausbildung beginnen, um Wartesemester zu überbrücken. Zum Glück gibt es zahlreiche Alternativen, wie du die Zeit bis zum Studium sinnvoll füllen kannst. Hier ein paar Ideen, die ebenfalls als Wartesemester zählen und dich persönlich weiterbringen:
Vielleicht fragst du dich auch, ob du das Warten ganz umgehen kannst. Wenn du nicht jahrelang auf dein Traumfach warten willst, könntest du Alternativen zum gewünschten Studium prüfen. Beispielsweise gibt es oft ähnliche Studiengänge ohne NC (Numerus Clausus) an anderen Hochschulen oder in anderen Bundesländern. Auch ein Studium im europäischen Ausland (z.B. in den Niederlanden oder Österreich) ist für manche Fächer leichter zugänglich und muss nicht zwingend Wartesemester bedeuten. Allerdings solltest du dabei die Kosten und Sprache beachten. Eine weitere Option sind private Hochschulen, die zwar Studiengebühren kosten, aber den NC umgehen – hier zählen oft eher Motivationsschreiben oder Aufnahmetests. Diese Wege sind nicht für jede:n die erste Wahl, doch es lohnt sich, offen zu bleiben. Vielleicht entdeckst du eine Studienmöglichkeit, die dich ebenfalls ans Ziel bringt, ohne lange Wartezeit.
Ob Ausbildung, FSJ oder Praktikum – Wartesemester müssen keine verlorene Zeit sein. Im Gegenteil: Du kannst sie zum Turbo für deine Karriere machen. Wichtig ist, dass du aktiv wirst und deinen eigenen Weg gestaltest, statt nur passiv auf den Zulassungsbescheid zu hoffen. Überlege dir, welche der genannten Möglichkeiten am besten zu dir, deinen Zielen und Interessen passt.
Vielleicht merkst du ja schon beim Lesen, was dich am meisten anspricht. Bist du der Typ, der lieber hands-on im Betrieb lernt? Dann ist eine Ausbildung genau richtig – informiere dich über Ausbildungsberufe, die zu deinem Wunschstudium passen. Auf unserem Portal findest du beispielsweise Tipps, wie du die richtige Ausbildung oder Studium für dich auswählst. Oder reizt dich eher ein Freiwilligendienst im Ausland?
Wichtig ist, dass du mit einem guten Gefühl dabei bist. Jeder Weg hat seine Berechtigung. Jetzt liegt es an dir, das Beste aus der Wartezeit herauszuholen. Pack die Gelegenheit beim Schopf und sammle Erfahrungen, die dich bereichern. Und wer weiß – vielleicht bist du bald schon so zufrieden in deiner Ausbildung oder deinem Job, dass das mit dem Studienplatz gar nicht mehr oberste Priorität hat. Oder du startest nach ein paar Wartesemestern ins Studium und stichst durch dein Wissen und deine Reife positiv heraus.
Falls du dich für eine Ausbildung entscheidest, nutze ruhig alle Hilfen: Geh auf eine Ausbildungsmesse, um Kontakte zu knüpfen und Betriebe kennenzulernen. Die Chancen stehen gut, denn Firmen suchen händeringend motivierte Azubis – junge Leute mit Engagement sind gefragt wie nie. Ein Blick in den aktuellen Berufsbildungsbericht zeigt, dass das Interesse an Ausbildungsplätzen wieder steigt und viele Stellen noch unbesetzt sind. Deine Wartezeit ist also deine Chance! Außerdem solltest du, wenn es konkret wird, eine starke Bewerbung vorbereiten. Schau dir gern unsere Tipps für ein überzeugendes Bewerbungsschreiben an – damit hebst du dich von der Masse ab. Jede Bewerbung sollte individuell auf den Betrieb zugeschnitten sein, um deine Motivation zu zeigen und deine Erfolgschancen zu steigern.