Berufsbegleitendes Studium mit Besonderheiten
Schon mal was vom Verbundstudium gehört? Wir erklären dir, was das ist, warum du bei dem Begriff aufpassen musst und wie es sich in Bayern und NRW unterscheidet.
Schon mal was vom Verbundstudium gehört? Wir erklären dir, was das ist, warum du bei dem Begriff aufpassen musst und wie es sich in Bayern und NRW unterscheidet.
Ein Verbundstudium ist eine Art berufsbegleitendes Studium, das Fernstudium mit Präsenzstudium kombiniert. Anders als ein normales Hochschulstudium sind Theorie und Praxis hierbei mehr miteinander verzahnt. Das Verbundstudium findest du in den beiden Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern, wobei beide das Verbundstudium anders definieren.
Das Verbundstudium kann zwei Bedeutungen haben: Entweder handelt es sich dabei um ein Fernstudium für Azubis oder Berufstätige oder es stellt eine Form des dualen Studiums dar, das mit einer Ausbildung verknüpft ist. Die Bundesländer NRW und Bayern sorgen hier bei Bewerbern für ordentliche Verwirrung, weshalb wir dir zeigen, was das Wort in welchem Bundesland bedeutet:
1. Verbundstudium in Bayern:
In Bayern gibt es zwei Formen des dualen Studiums – ein "Studium mit vertiefter Praxis" und das Verbundstudium. Letzteres richtet sich an Schulabgänger und verbindet eine kaufmännische oder handwerkliche Ausbildung und Studium miteinander, das heißt, die Studenten sind als Azubis im Betrieb angestellt und studieren nebenbei. Die Besonderheit: Die Azubis starten mit einer 13-monatigen Praxisphase im Betrieb. Anschließend beginnt das Studium, wobei sich Theorie- und Praxisphasen abwechseln.
Die Absolventen erhalten am Ende zwei Abschlüsse: Bestehen sie die Kammerprüfung erfolgreich, erhalten sie einen anerkannten Berufsabschluss und außerdem einen Bachelor.
In Bayern kannst du an 17 staatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Verbundstudium studieren sowie an zwei kirchlichen Hochschulen und der Technischen Hochschule Ulm, Baden-Württemberg.
Um im Verbundstudium zu studieren, bewirbst du dich beim Betrieb deiner Wahl, der mit der jeweiligen Hochschule kooperiert. Am einfachsten findest du die Partnerfirmen über die Hochschule. Hast du die Zusage für den Ausbildungsplatz, bewirbst du dich auf einen Studienplatz an der Hochschule.
2. Verbundstudium in NRW:
In NRW richtet sich das Verbundstudium nicht an Schulabgänger, sondern an Berufstätige und Auszubildende, die berufs- bzw. ausbildungsbegleitend studieren möchten. Die Fachhochschulen erlauben es den Studenten so, weiter in ihrem Beruf tätig zu sein, während sie einen akademischen Abschluss erwerben. Das Verbundstudium in NRW ist eine Kombination aus Präsenzveranstaltungen und Selbststudium.
Das Selbststudium macht in etwa 70 Prozent des Stoffes aus, das die Studenten zu Hause wie in einem typischen Fernstudium via E-Learning-Plattformen etc. selbst lernen. Die Präsenzveranstaltungen betragen 30 Prozent, wofür die Studenten an den Wochenenden in die Hochschule kommen müssen.
Möglich ist es hier, einen Bachelor nachzuholen oder, falls du schon einen Bachelor hast, einen Masterabschluss zu erhalten.
Ein Verbundstudium ist ein berufsbegleitendes Studium mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen – je nach Bundesland. Wichtig ist, dass du die Unterschiede kennst, wenn du dich für einen der Verbundstudiengänge interessierst. Beide haben Vor- und Nachteile, die du am besten für dich selbst abwägen musst. Für uns ist klar: Ein Verbundstudium ist eine tolle Sache, wenn du Durchhaltevermögen und Ehrgeiz hast!