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Hilfe und Tipps zum Studium im Ausland

Ihr plant ein oder mehrere Auslandssemester oder gar ein ganzes Studium im Ausland? bigKARRIERE hilft mit nützlichen Tipps.

Über Hunderttausend Deutsche studieren im Ausland. Eine Zeitlang im Ausland zu verbringen, gehört längst zum Standard vieler Studiengänge. Denn: Die zunehmende internationale Zusammenarbeit von Unternehmen macht Erfahrungen im Ausland zu einem immer wichtigeren Kriterium bei der Jobsuche. Personaler verlangen von zukünftigen Führungskräften Auslandserfahrung und gute Englischkenntnisse. Unabhängig vom Karriere-Boost sammelt ihr bei einem Auslandsstudium auch Eindrücke fürs Leben und entwickelt euch persönlich weiter.

Hier die wichtigsten Punkte, die für ein Studium im Ausland sprechen:

  • Verbesserung der Sprachkenntnisse: Die Verbesserung der Sprachkenntnisse ist mit Sicherheit einer der wichtigsten Gründe für ein Auslandsstudium. Studenten, die täglich mit Studienkameraden und Professoren in einer Fremdsprache kommunizieren müssen, lernen eine Sprache schneller und leichter, als wenn Sie daheim nur einen Sprachkurs besuchen.
  • Pluspunkte für den Lebenslauf: In einer arbeitsteilig organisierten, internationalen Wirtschaft legen Arbeitgeber viel Wert auf interkulturelle Kompetenz im Lebenslauf ihrer Mitarbeiter. Denn nur wenn man die Kultur des anderen kennt und Rücksicht darauf nimmt, wird man produktiv und erfolgreich zusammenarbeiten können.
  • Globales Netzwerk: Wer zum Studieren ins Ausland geht, trifft dort viele neue und interessante Menschen. Hieraus bilden sich Freundschaften und Kontakte, die sich für euch später im Beruf unter Umständen auszahlen.
  • Persönlichkeitsentwicklung: Mit einem Studium im Ausland fördert ihr auch die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Denn dadurch, dass ihr eure Komfortzone hinter euch lasst und in fremder Umgebung euer Leben allein managed, werdet ihr mit einer gereiften Persönlichkeit belohnt.
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Studieren im Ausland: Welches Land soll es sein?

Steht euer Entschluss für ein Studium im Ausland, müsst ihr festlegen, in welches Land es gehen soll. Ihr wolltet schon immer mal ein Auslandssemester in den USA verbringen? Wünsche bei der Wahl des Ziellandes für euer Studium sind natürlich erlaubt, doch solltet ihr dabei auch folgende Punkte berücksichtigen:

  • Ziele: Um das geeignete Land für euch zu finden, solltet ihr euch über eure Ziele klar werden. Was erwartet ihr euch von einem Auslandsstudium? Möchtet ihr eine fremde Kultur kennenlernen, eine neue Sprache lernen oder eine renommierte Hochschule besuchen? Wie lange möchtet ihr zudem ins Ausland?
  • Welche Austauschprogramme oder Partnerschaften gibt es bereits an eurer Uni? Findet heraus, welche Länder an eurer Uni zur Auswahl stehen und ob ein passendes für euch dabei ist. Denn wenn ihr mit einem Austauschprogramm eurer Hochschule ins Ausland geht, spart ihr euch Zeit, Nerven und Geld.
  • Freemover: Fühlt ihr euch der Herausforderung gewachsen, auch als Freemover ins Ausland zu gehen, wenn kein passendes Austauschprogramm an eurer Hochschule existiert? Traut ihr euch zu, euer Auslandsstudium von A bis Z selbst zu organisieren und bringt ihr den dafür notwendigen langen Atem mit?
  • Apropos Geld: Welche finanziellen Möglichkeiten stehen euch für das Auslandsstudium zur Verfügung? Denn in manchen Ländern fallen keine oder nur geringe Studiengebühren an, während sie in anderen sehr hoch sind. Eure Wünsche sollten auch bezahlbar sein.
  • Sprache: Sprecht ihr die Sprache des Ziellandes – zumindest ein wenig? Besser ist es. Auch wenn es heißt, dass man eine Sprache nirgends so schnell lernt als in dem Land, wo sie gesprochen wird. Aber wenn euer Studium erfolgreich verlaufen soll, sollten wenigstens Grundkenntnisse vorhanden sein. Denn sonst lauft ihr Gefahr, schnell den Anschluss zu verlieren. Informiert euch daher im Vorfeld eures Aufenthalts über vorbereitende Sprachkurse.

 

Auslandsstudium: Voll- oder Teilstudium

Wenn ihr ein Auslandsstudium plant, habt ihr die Möglichkeit, ein komplettes Studium (Vollstudium) zu absolvieren oder lediglich ein paar Semester im Ausland zu verbringen (Teilstudium). Falls ihr nur einen Teil eures Studiums im Ausland verbringen möchtet, solltet ihr darauf achten, dass die im Ausland erbrachten Leistungen später an eurer Heimatuni auch anerkannt werden. Ob und wann ein Auslandssemester für euch infrage kommt, hängt von der Organisation eures Studiums und der Prüfungsordnung eures Faches ab.

Die häufigste Variante des Studiums im Ausland ist ein Teilstudium an einer ausländischen Uni. Meistens handelt es sich dabei um ein oder zwei Auslandssemester. Interessiert ihr euch nur für ein Teilstudium, dann solltet ihr vor dem Aufenthalt im Ausland schon ein paar Semester eures Bachelor-Studiengangs hinter euch haben. Oft wird auch noch der Nachweis von Fremdsprachenkenntnissen erfordert. Bei einem Studium an einer französischen Universität müsst ihr beispielsweise den Diplôme d’Etudes en Langue Francaise (Delf) erwerben, für ein Studium an einer englischsprachigen Hochschule wird ein TOEFL-Test bzw. ein Cambridge-Zertifikat benötigt. Auch wird in manchen Fällen ein Empfehlungsschreiben für ein Teilstudium im Ausland verlangt – ebenso wie ein Motivationsschreiben.

Fast alle Hochschulen besitzen Kooperationen mit ausländischen Hochschulen und bieten entsprechende Austausch-Studiengänge an. Die Erasmus-Programme sind eine der beliebtesten Möglichkeiten, wenn ihr für ein paar Semester ausländische Uni-Luft schnuppern möchtet. Denn hier ist alles durchorganisiert, es gibt erleichterte Zulassungsbedingungen, Studiengebühren werden erlassen und ihr bekommt auch noch einen finanziellen Zuschuss. Welche Kooperationen an eurer Hochschule angeboten werden, verrät euch das Akademische Auslandsamt.

An manchen Hochschulen ist sogar ein binationales Doppelstudium möglich, das bedeutet, ihr erwerbt durch das Studium an eurer Heimatuni und der Partneruni im Ausland gleich zwei Abschlüsse auf einmal.

Bei einem Vollstudium im Ausland müsst ihr als Voraussetzung wie auch in Deutschland euer Abitur in der Tasche haben. Informiert euch aber darüber, ob eure deutsche Hochschulzugangsberechtigung in eurem Wunschland tatsächlich ausreicht. Ein Vollstudium kann für euch dann interessant sein, wenn ihr später in dem Land arbeiten wollt, in dem ihr studiert habt. Denn hier taucht ihr sehr stark in die Kultur und das Alltagsleben eines fremden Landes ein. Lohnenswert kann ein Komplettstudium im Ausland auch sein, wenn ihr ein Studium aufnehmen wollt, für das es in Deutschland eine Zulassungsbeschränkung gibt.

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Die beliebtesten Ziele für ein Auslandssemester

Die Mehrzahl der deutschen Studenten entscheidet sich für ein Studium in einem westeuropäischen Land. Denn dort sind die Studiengebühren oft geringer als in den USA oder Kanada. Im Kommen sind osteuropäische Länder wie Polen oder Ungarn. Zu den beliebtesten Zielen für ein Auslandsstudium zählen laut Statistischem Bundesamt das Nachbarland Österreich, die Niederlande, die Schweiz, Großbritannien sowie die USA. Jedes Land hat seine Besonderheiten.

  • Österreich ist für deutsche Studenten ein Top-Ziel für ein Studium im Ausland. Wenn es euch nicht in erster Linie um die Verbesserung eurer Sprachkenntnisse geht, sondern ihr einfach mal andere Hochschulluft schnuppern wollt, seid ihr in Österreich gut aufgehoben. Studiengebühren werden hier keine erhoben, es gibt lediglich eine geringe Verwaltungsgebühr. Auch Zulassungsbeschränkungen wie in Deutschland kennt man in der Alpenrepublik nicht. Allerdings: Die Lebenshaltungskosten sind im Nachbarland höher als in Deutschland – vor allem in der Hauptstadt Wien.
  • Niederlande: Die niederländischen Unis genießen einen exzellenten Ruf. Sie sind nicht nur hervorragend ausgestattet, sondern bieten auch eine erstklassige Betreuung durch das Lehrpersonal. Wenn ihr in den Niederlanden studieren wollt, müsst ihr nicht einmal Niederländisch sprechen. Die meisten Vorlesungen werden in Englisch gehalten. Allerdings: Wenn ihr euer Studium komplett in den Niederlanden absolvieren wollt, werden rund 2.000 Euro Studiengebühren im Jahr fällig. Wenn ihr nur ein Semester dort verbringen wollt und im Rahmen von Erasmus dort seid, müsst ihr keine Studiengebühren bezahlen.
  • Schweiz: Auch die Schweiz verfügt über top ausgestattete Hochschulen, aber das hat dort  – wie auch in den Niederlanden - seinen Preis. Die Kosten sind recht hoch und die Unterstützung durch Erasmus+ fällt seit dem Jahr 2014/15 leider weg. Wer dennoch nicht auf kulturelle und sprachliche Vielfalt in der Schweiz verzichten möchte, sollte sich an der Heimatuni oder beim DAAD über Fördermöglichkeiten und Stipendien für die Schweiz informieren.
  • Großbritannien: Ihr wollt eure Englischkenntnisse pimpen, aber nicht allzu weit weg entfernt von Deutschland studieren? Dann kommt nur Großbritannien für euch infrage. Ob Cambridge, Oxford, Edinburgh oder Newcastle: Wenn ihr euren Aufenthalt nicht über Erasmus+ laufen lasst, müsst ihr je nach Region und Uni mit bis zu 9.000 Pfund Studiengebühren (das sind rund 12.300 Euro) für jedes Studienjahr kalkulieren. Ist euch das ein Studium in Großbritannien wert?
  • USA: Wenn ihr euch euren Traum von einem Studienaufenthalt in den USA erfüllen wollt, müsst ihr bereit sein, dafür einen erhöhten Aufwand zu betreiben. Ihr müsst frühzeitig mit der Planung beginnen und euch auch um ein Visum kümmern. Aufgrund der hohen Gebühren fürs Studium und der Lebenshaltungskosten ist es ratsam, sich gut an der eigenen Hochschule beraten zu lassen und sich für ein Stipendium bei der DAAD zu bewerben.

Europa und die USA sind euch nicht genug? Wer Abenteuer sucht, kann sich auch nach Möglichkeiten eines Studiums in ChinaJapan oder Thailand erkundigen. Fragt einfach beim Akademischen Auslandsamt nach, ob Partnerschaften mit Universitäten in diesen Ländern bestehen oder wie ihr notfalls ein Studium dort auf eigene Faust organisieren könnt.

Auslandsstudium auf soliden Beinen – die Finanzierung

Ihr wisst nun, wo und in welchem Rahmen ihr im Ausland studieren wollt. Aber: Wie das Studium in den fernen Gefilden finanzieren? Denn auch in anderen Ländern kostet das Studieren Geld. Neben den Studiengebühren fallen auch noch Lebenshaltungskosten an, schließlich müsst ihr ja essen, trinken, ein Dach über dem Kopf haben und wollt auch mal mit euren ausländischen Studienkollegen um die Häuser ziehen. Außerdem müssen Hin- und Rückreise ebenfalls irgendwie gestemmt werden. Denkt auch daran, dass die Lebenshaltungskosten in anderen Ländern teurer sein können als in Deutschland. Kurzum: Um sorgenfrei im Ausland studieren zu können, braucht es einiges an Geld.

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Ihr verfügt über kein dickes Bankkonto und eure Eltern können euch auch nicht unter die Arme greifen? Eure Auslandspläne müsst ihr dennoch nicht gleich wieder begraben. Zur Finanzierung eures Auslandsstudiums stehen euch mehrere Möglichkeiten offen:

  • Stipendien: Wer im Ausland studieren möchte, kann auch auf ein Stipendium hoffen. Die Vergabe erfolgt häufig durch Institutionen wie den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) oder die EU. Wenn ihr in Deutschland bei der Bewerbung für ein Stipendium leer ausgeht, könnt ihr es auch bei den ausländischen Hochschulen versuchen. Denn diese vergeben hin und wieder unter bestimmten Voraussetzungen Stipendien an Studenten aus anderen Ländern.
  • Studienkredit: Auch ein Studienkredit ist eine Möglichkeit, die Kosten für ein Auslandsstudium zu finanzieren. Von einem „normalen“ Kredit unterscheidet er sich dadurch, dass er monatlich ausgezahlt wird und nicht als einmalige Geldsumme. Dabei solltet ihr aber die Konditionen des Studienkredits ausführlich prüfen, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. Bei der Entscheidung spielen neben den Zinsen die Rückzahlungsmodalitäten sowie die Flexibilität eine besondere Rolle.
  • Auslands-BAföG: Ihr habt Anspruch auf BAföG in Deutschland? Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass euch das BAföG-Amt auch im Ausland finanziell unterstützt. Denn die Bemessungsgrenzen bei einem Studium im Ausland liegen deutlich höher. Wenn ihr ein Vollstudium macht, kann euer gesamtes Studium gefördert werden (allerdings nur, wenn ihr innerhalb der EU studiert). Bei einem Teilstudium ist die Förderung nicht an eine bestimmte Region gebunden. Den Antrag auf Auslands-BAföG solltet ihr frühzeitig stellen – mindestens sechs Monate vor Beginn des Auslandsaufenthalts.

Checkliste: Planung des Auslandsstudiums

Die Planung eines Auslandssemesters nimmt in der Regel zwischen 1 und 1,5 Jahren in Anspruch. Möchtet ihr bereits während eures Bachelors ins Ausland gehen, solltet ihr schon zu Beginn eures Studiums mit der Vorbereitung beginnen. Nachfolgende Fragen sollen euch als Checkliste bei der sorgfältigen Planung helfen:

  • In welchem Land/in welcher Stadt wird mein Wunschstudium überhaupt angeboten?
  • Existieren Austauschprogramme für dieses Land?
  • Bei Studienorten außerhalb der EU: Wie sind die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen für das gewünschte Land? Benötige ich ein Visum?
  • Wie stellt sich die Unterkunftssituation für Studenten vor Ort dar? Gibt es Wohnheime? Wie ist der lokale Wohnungsmarkt?
  • Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es im Zielland für mein Studienfach?
  • Welche im Ausland erbrachten Leistungen werden an meiner Heimatuni anerkannt?
  • Wie ist das Studium im Ausland organisiert?
  • Benötige ich für das Studium Sprachnachweise oder Sprachzertifikate (Toefl etc.)
  • Steht die Finanzierung meines Auslandsstudiums auf sicheren Beinen?
  • Welche Stipendien kommen für mich in Frage?
  • Habe ich Anspruch auf Auslands-BAföG?
  • Benötige ich für das Auslandsstudium eine besondere Krankenversicherung?
  • Sind noch weitere Versicherungen abzuschließen?
  • Last but not least: Welche wichtigen Termine und Fristen muss ich einhalten (Bewerbung, Stipendium, Visa etc.)? Übrigens: Bei einigen Hochschulen muss man sich bereits ein Jahr im Voraus bewerben.