Ausgenutzt im Job?
Erkenne die fiesesten Tricks deiner Arbeitgeber:innen und schütze dich vor Ausbeutung im Job! Wir zeigen dir, mit welchen Methoden du ausgetrickst wirst.
Erkenne die fiesesten Tricks deiner Arbeitgeber:innen und schütze dich vor Ausbeutung im Job! Wir zeigen dir, mit welchen Methoden du ausgetrickst wirst.
Der Eintritt ins Berufsleben ist eine aufregende, aber auch herausfordernde Zeit. Viele junge Berufseinsteiger:innen freuen sich auf neue Erfahrungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Doch gerade in dieser Phase sind sie besonders anfällig für manipulative Taktiken von Arbeitgeber:innen, die ihre Unerfahrenheit und ihren Enthusiasmus ausnutzen. Dieser Artikel bietet dir wertvolle Einblicke in gängige Tricks und Strategien, wie du dich vor Ausbeutung schützen kannst.
Ein häufig genutzter Trick ist die sogenannte Karotten-Strategie. Dabei werden dir verlockende Versprechungen gemacht, wie zukünftige Gehaltserhöhungen oder Beförderungen, um dich dazu zu bringen, mehr als notwendig zu arbeiten. Klingt doch gerade zum Berufseinstieg verlockend, oder? Aber Vorsicht ist geboten, denn solche Versprechen verlaufen häufig im Sand, ohne dass es zu den angekündigten Belohnungen kommt.
Arbeitgeber:innen nutzen nicht selten Schuldgefühle, um die Mitarbeitenden zu mehr Einsatz zu bewegen. Sätze wie „Wenn du das nicht machst, enttäuschst du dein Team“ oder „Wir verlassen uns auf dich“ erzeugen emotionalen Druck und führen dazu, dass du dich zu Tätigkeiten verpflichtet fühlst, die über das normale Maß hinausgehen.
Ein scheinbar angenehmes Arbeitsumfeld, in dem alle „wie eine Familie“ behandelt werden, wird ebenfalls zur Ausbeutung führen. Hinter diesem Wohlfühlklima verbirgt sich oft die unausgesprochene Erwartung, dass du über das normale Maß hinausgehst, um die „Familie“ zu unterstützen. Natürlich gibt es auch Betriebe, in denen dieses Motto tatsächlich und ehrlich gelebt wird – allzu oft ist aber auch das nur eine Taktik von Vorgesetzten.
Die Erwartung ständiger Erreichbarkeit ist eine weitere Taktik. Du sollst auch außerhalb der Arbeitszeit auf Anfragen reagieren und dringende Aufgaben erledigen, sonst drohen Konsequenzen, wie verweigerte Bonuszahlungen oder Beförderungen. Die Begründung lautet in solchen Fällen oft auf mangelnden Einsatz – auch wenn du in deiner Arbeitszeit schon alles gibst. Das führt zu einer ständigen mentalen Anspannung und wirkt sich negativ auf dein Privatleben und Wohlbefinden aus, wenn du jederzeit mit einem Anruf vom Chef rechnen musst.
Beim Mikromanagement überwachen Arbeitgeber:innen jede noch so kleine Aufgabe und Entscheidung, was dein Gefühl von Autonomie und Selbstbewusstsein untergräbt. Diese Taktik wird deine Motivation und Kreativität mit der Zeit stark beeinträchtigen, wenn du Aufgaben erledigst, nur damit deine Vorgesetzten im Nachhinein noch ihre mehr oder weniger qualifizierte Meinung dazu abgeben und/oder Änderungen fordern.
Flexible Arbeitszeiten werden als Vorteil für Arbeitnehmer:innen verkauft, führen aber in vielen Unternehmen eher dazu, dass du ständig bereitstehen musst oder dich genötigt fühlst, genauso lange wie die Kolleg:innen zu bleiben, auch wenn du schon eine Stunde früher angefangen hast. In Wahrheit bedeutet es, dass du mehr arbeiten sollst, ohne entsprechende Vergütung.
Dir wird immer mehr Verantwortung übertragen, ohne dass die entsprechenden Befugnisse oder Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Dies erhöht den Druck und lässt dich überfordert und isoliert zurück. Vorgesetzte weisen dir Aufgaben zu, die von ihnen selbst ungeliebt sind und erwarten prompte und exakte Ausführung, obwohl du selbst mit deinen eigenen Aufgaben schon mehr als genug ausgelastet bist.
Ein erster, wichtiger Schritt besteht darin, klare Grenzen zu setzen. Lerne, „Nein“ zu sagen und deine eigenen Bedürfnisse und Rechte zu vertreten. Kommuniziere offen und selbstbewusst, welche Aufgaben und Arbeitszeiten für dich akzeptabel sind. Hast du im Unternehmen einmal den Stempel als Duckmäuser weg, ist es schwer, den wieder loszuwerden.
Betriebsräte und Gewerkschaften sind wertvolle Ressourcen, die dir vor allem in größeren Unternehmen Unterstützung und Beratung bieten werden. Sie setzen sich für deine Rechte ein und werden in Konfliktsituationen vermitteln. Informiere dich über die Strukturen und nimm ihre Angebote wahr, wenn du kannst.
Im Ernstfall kann es notwendig sein, rechtliche Schritte einzuleiten. Informiere dich über deine Rechte als Arbeitnehmer:in und scheue nicht davor zurück, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Arbeitsrechtlich kundige Anwält:innen werden dir bei der Einschätzung deines Falls helfen und dich unterstützen.
Ein bekanntes Phänomen, unter dem viele Arbeitnehmer:innen leiden, sind die ständigen Überstunden, die über die vertraglich festgelegte Arbeitszeit hinaus gehen. Oftmals werden diese nicht bezahlt oder gar nicht erst erfasst, was zu einer zusätzlichen Belastung führt.
Neben den offensichtlichen Arbeitsaufgaben gibt es viele unsichtbare Aufgaben, die häufig übersehen werden und dennoch Zeit und Energie kosten. Dazu gehören:
Der Einstieg ins Berufsleben ist aufregend und oft ein schönes Ereignis! Herausforderungen gibt es dennoch, besonders für Berufseinsteiger:innen, die anfällig für manipulative Taktiken von Arbeitgeber:innen sind. Das Wissen um Tricks wie die Karotten-Strategie, den Schuld-Trick oder das scheinbare Wohlfühlklima hilft dir, dich vor Ausbeutung zu schützen. Wichtig ist, dass du deine Rechte kennst, klare Grenzen setzt, Unterstützung durch Betriebsrat und Gewerkschaften suchst und im Ernstfall rechtliche Hilfe in Anspruch nimmst. Dein Wohlbefinden und Selbstwert müssen oberste Priorität haben. Gehe deinen beruflichen Weg mit Selbstbewusstsein und dem Wissen, dass du die Kontrolle über deine Karriere und dein Wohlbefinden hast. So wirst du langfristig zufrieden und erfolgreich arbeiten, ohne dass du dich ausbeuten lässt.