Corona-Impfstoff
Weltweit wird mit Hochtouren an einem Corona-Impfstoff gearbeitet.
Weltweit wird mit Hochtouren an einem Corona-Impfstoff gearbeitet.
Es gibt bereits erste Ergebnisse und die Bundeskanzlerin Angela Merkel geht davon aus, dass noch im Dezember, aber spätestens zum Jahreswechsel hin ein Impfstoff zur Verfügung stehen könnte. Doch wer wird dann geimpft? Wer erhält die Corona-Impfung zuerst? Dieser Frage wollen wir einmal auf den Grund gehen.
Erst einmal müssen ein oder mehrere Impfstoffe zugelassen werden. Diese Impfstoffe müssen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Bis ausreichend Impfdosen bereitgestellt werden können, kann es einige Zeit dauern. Wie lange das genau dauert, kann keiner sagen. Auch die Zulassung der einzelnen Corona-Impfstoffe kann nicht genau festgelegt werden. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass nicht alle gleichzeitig geimpft werden können. Stehen die ersten Impfdosen zur Verfügung, soll das Impfen gestaffelt vonstattengehen. Wie genau diese Staffelung aussehen soll, ist noch nicht abschließend geklärt. Es kann zudem nationale und internationale Unterschiede geben. Zusammen mit Vertretern und Vertreterinnen des Ethikrats und der Leopoldina hat die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut (kurz STIKO) ein Konzept entwickelt, wie solch eine Staffelung aussehen könnte. Vorgesehen ist, dass Menschen aus Risikogruppen sowie das medizinische Personal zuerst geimpft werden sollen. Es ist zudem geplant, den Impfstoff in der ersten Phase zentral zu verteilen. Das bedeutet, es werden Impfzentren eingerichtet. In jedem Bundesland soll es dann regionale Impfzentren geben. Gibt es den Impfstoff in ausreichender Menge, kann die Corona-Impfung – wie wir es von anderen Impfungen gewohnt sind – von den Hausärzten vorgenommen werden.
Wenn der Corona-Impfstoff zur Verfügung steht, wird er sehr wahrscheinlich erst einmal sehr knapp sein. Aus diesem Grund ist eine Priorisierung sinnvoll. Ziel ist das bestmögliche Ergebnis für die gesamte Bevölkerung zu erreichen. Aus diesem Grund sollen jene Gruppen den Impfstoff zuerst erhalten, deren Immunisierung den größten Nutzen bringt. So sollen zuerst Personen geimpft werden, deren Risiko besonders groß ist durch das Virus schwer zu erkranken oder zu sterben. Vorrangig geimpft werden sollen auch die Personengruppen, die sich um die Risikogruppen kümmern. Zudem soll das öffentliche Leben erhalten werden. Entsprechend relevante Personengruppen sollen ebenfalls möglichst früh den Impfstoff erhalten.
Wenn 60 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft werden und eine Herdenimmunität erreicht werden soll, müsste man ein Jahr lang jeden Tag viele Tausend Menschen impfen. Eine Impfpause dürfte man dann auch am Wochenende nicht einlegen. Hinzukommt, dass bei einer Impfung auch ein Arzt anwesend beziehungsweise in der Nähe sein sollte. Ein solcher Impfmarathon könnte daher zu einer weiteren Überlastung des medizinischen Personals führen. Hier müssten erst Strategien gegen die Überlastung gefunden werden. Überlegt wird beispielsweise, Ärzte aus dem Ruhestand zurückzuholen.
Jens Spahn zufolge könnte es zum Sommer 2021 Massenimpfungen geben. Auch in Arztpraxen soll dann das flächendeckende Impfen mit dem Corona-Impfstoff möglich sein. Sofern viele das Impfangebot wahrnehmen, könnte dies eine deutliche Verbesserung der aktuellen Situation bedeuten. Das Biotechnologieunternehmen Biontech hält es für realistisch, dass bis zum Sommer 2021 70 Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft werden könnten. Die Produktion des Corona-Impfstoffs läuft auf Hochtouren. Der Corona-Impfstoff muss stark gekühlt werden. Auch beim Transport müssen entsprechend niedrige Temperaturen gewährleistet werden. Die Deutsche Post sieht sich in der Lage, den Impfstoff unter Einhaltung der erforderlichen Bedingungen zu transportieren.
Die Verteilung des Corona-Impfstoffs erfolgt zum einen über Impfzentren, die in jedem Bundesland aufgebaut werden sollen. Zum anderen sind mobile Impfteams geplant. Diese mobilen Teams können dann beispielsweise stationäre Pflegeeinrichtungen aufsuchen. Ebenfalls diskutiert wird, ob Betriebsärzte in Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen die Corona-Impfung übernehmen können. Doch warum wird der Corona-Impfstoff überhaupt über Impfzentren verteilt? Welche Gründe gibt es dafür? Die Impfzentren sollen aus folgenden Gründen eingerichtet werden:
Eine Impfpflicht gegen das Coronavirus soll es laut der Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht geben. In Deutschland besteht keine Pflicht zur Impfung. Eine Ausnahme bildet de Masern-Impfung. Diese wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen und muss seit März 2020 vorgelegt werden, wenn ein Kind mindestens ein Jahr alt ist und den Kindergarten oder die Schule besuchen möchte.
Der Corona-Impfstoff wird zunächst einmal nur für Erwachsene zur Verfügung stehen. Die Impfstoffe gegen Corona konnten bislang nicht ausreichend auf Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen untersucht werden. Der Schwerpunkt wird daher bei der Impfung von Erwachsenen liegen. Aus ethischen Gründen sollen keine Tests an Kindern durchgeführt werden. Erst wenn bei Erwachsenen keine schweren Nebenwirkungen aufgetreten sind, können Kinder in klinische Prüfungen einbezogen werden. Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter scheinen zudem am Infektionsgeschehen nicht in besonderer Weise beteiligt zu sein. Die Impfung soll vor allem Menschen schützen, die ein hohes Risiko haben, schwer zu erkranken oder zu sterben. Der Fokus liegt daher auf älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen.
Wenn ihr zur Risikogruppe gehört und beispielsweise Vorerkrankungen habt, dann kann es sein, dass ihr gleich am Anfang, wenn der Corona-Impfstoff verfügbar ist, die Impfung erhalten könnt. Das gilt auch, wenn ihr zum medizinischen Personal gehört oder in einer Pflegeeinrichtung arbeitet. Wann genau ihr geimpft werden könnt, kann euch zum jetzigen Zeitpunkt jedoch niemand sagen. Genauere Informationen zur Impfung und zum möglichen Zeitpunkt bekommt ihr von den regionalen Impfzentren in eurem jeweiligen Bundesland und vom Bundesgesundheitsministerium.
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