Bayern Berge Dirndl Dialekt bayerisch Madl Tracht
Stephan Seeber / pexels
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Dialekte im Beruf: Sympathisch oder Karrierekiller?

Bayerisch, Sächsisch oder Schwäbisch: Ein Dialekt im Beruf kann charmant rüberkommen oder sich als Karrierebremse erweisen. bigKARRIERE klärt auf.

Ich kann alles, außer Hochdeutsch!

Jeder Dialekt kann auf das Gegenüber sowohl positiv als auch negativ wirken. Das macht das Privatleben nicht immer einfach, doch der Dialekt im Beruf hat eine noch größere Bedeutung. Im besten Fall lässt euch euer Dialekt sympathisch erscheinen, im schlimmsten Fall irritiert die Mundart den potenziellen Arbeitgeber und das Vorstellungsgespräch verläuft erfolglos. Das Problem: Der Dialekt ist so ausgeprägt, dass die anderen Fähigkeiten gar nicht erst zum Tragen kommen. Der Personaler ist von der Mundart so abgelenkt, dass er euch jegliche Kompetenz abspricht. Die Gefahr, dass der Dialekt im Beruf zum No-Go wird, steigt mit der Größe des Unternehmens. Je größer und internationaler die Firma, desto eher wird auf Hochdeutsch gepocht. Vor allem bei Vorträgen, Präsentationen und im Umgang mit Kunden wird auf die lupenreine Hochsprache Wert gelegt.

Ohrenschmerzen Ohren zuhalten Stopp Laut Lautstärke Schmerzen
Ketut Subiyanto / pexels 
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Muss mein Dialekt weg?

Als Daumenregel gilt: Im Job geht Hochdeutsch grundsätzlich vor. Doch ein kompletter Verzicht auf den Dialekt im Beruf ist kein Muss. Zwar empfiehlt es sich, einen starken Dialekt abzutrainieren und bei Problemen mit der klaren Aussprache einzugreifen. Dafür eignet sich das Nachsprechen der Sätze von Nachrichtensprechern oder der Besuch eines Hochdeutsch-Kurses. Doch eine Prise Mundart kann im Job sogar vorteilhaft sein. Einerseits schafft der Dialekt unter Kunden und Kollegen aus der gleichen Region Nähe und Vertrautheit, andererseits macht euer Dialekt euch zu einem Unikat. Strategisch eingesetzt, kann der Dialekt im Beruf zu eurem Markenzeichen werden. Wichtig dafür ist, dass ihr mühelos zwischen beiden sprachlichen Welten hin und her schalten könnt und eure Mundart nur in passenden Situationen zum Besten gebt. Aber leider gilt das nicht für alle Dialekte. Besonders das Sächseln genießt wenig Prestige und sollte im Job nur vorsichtig verwendet werden.