FSJ im Ausland
Ein Jahr im Ausland leben & in eine neue Kultur eintauchen – das FSJ im Ausland macht das möglich. Wir zeigen dir, wie der Freiwilligendienst funktioniert.
Ein Jahr im Ausland leben & in eine neue Kultur eintauchen – das FSJ im Ausland macht das möglich. Wir zeigen dir, wie der Freiwilligendienst funktioniert.
Sicher hast du schon vom Freiwilligen Sozialen Jahr gehört – kurz FSJ. Dieser staatlich geregelte Freiwilligendienst gibt dir nach der Schulpflicht die Chance, wertvolle Erfahrungen im sozialen, kulturellen oder künstlerischen Bereich zu sammeln. Aber wusstest du, dass du ein FSJ im Ausland machen kannst? Ob in Afrika, Asien, Südamerika oder Europa – bigKARRIERE zeigt dir, welche Möglichkeiten es gibt, was dich bei einem FSJ im Ausland erwartet, welche Voraussetzungen du mitbringen solltest und welchen Mehrwert dir dieser Freiwilligendienst bietet.
Für viele Abiturient:innen, die entweder noch nicht studieren wollen oder den Berufseinstieg hinauszögern möchten, ist es ein Traum: ein Jahr im Ausland zu verbringen, eine neue Kultur kennenzulernen und endlich ohne die Hilfe der Eltern auf eigenen Beinen zu stehen. Wenn du die folgenden Fragen mit ‚Ja‘ beantworten kannst, spricht vieles dafür, dass ein FSJ im Ausland genau das Richtige für dich ist:
Doch nicht jede:r darf sich für soziale Gerechtigkeit, Völkerverständigung oder die Bewahrung der Natur einsetzen. Ein FSJ im Ausland ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Du musst mindestens 16 Jahre alt sein und darfst das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben – in manchen Ländern ist ein Mindestalter von 18 Jahren vorgeschrieben. Dein Einsatz dauert mindestens ein halbes Jahr, maximal kannst du 18 Monate fernab der Heimat tätig sein. Zusätzlich werden eine gewisse körperliche und geistige Belastbarkeit sowie Sprachkenntnisse erwartet. Wichtig ist außerdem: Der Anbieter deiner FSJ-Stelle im Ausland muss seinen Hauptsitz in Deutschland haben, und die Tätigkeit muss ganztägig ausgeübt werden.
Ob im Kinderkrankenhaus in Kambodscha, in der Suppenküche in Südafrika oder in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung in Israel – das Tätigkeitsspektrum beim FSJ im Ausland ist riesig. Genau wie beim Freiwilligen Sozialen Jahr in Deutschland kannst du dein FSJ im Ausland in ganz unterschiedlichen Bereichen absolvieren. Zur Auswahl stehen zum Beispiel:
Da du bei deinem FSJ im Ausland im Arbeitsalltag voll ins Team integriert bist, kannst du den Freiwilligendienst nutzen, um deine Interessen mit einer konkreten Tätigkeit zu verbinden oder etwas völlig Neues auszuprobieren. Überlege dir: Was passt besser zu deinen Stärken, Interessen und beruflichen Perspektiven? Ein FSJ im ökologischen, kulturellen oder sozialen Bereich? Arbeitest du lieber mit Kindern, älteren Menschen oder Geflüchteten? Vielleicht findest du so heraus, welchen Weg du nach deinem Engagement im Ausland einschlagen möchtest – ob Studium, Ausbildung oder etwas ganz anderes.
Während deines FSJ im Ausland bist du selbstverständlich nicht auf dich allein gestellt. Du erhältst eine fachliche und pädagogische Betreuung, damit sowohl du als auch deine Trägerorganisation den größtmöglichen Nutzen aus dem Freiwilligendienst ziehen. Genau das unterscheidet das FSJ auch von einem normalen Praktikum. Bevor du ins Ausland aufbrichst, wirst du in einem Seminar in Deutschland gezielt auf deine Tätigkeit vorbereitet.
Eine klassische Vergütung ist beim FSJ im Ausland in der Regel nicht vorgesehen. Dafür bekommst du ein Taschengeld, außerdem werden dir Unterkunft und Verpflegung gestellt. Am Ende deines Freiwilligendienstes erstellst du eine Seminararbeit und erhältst ein Zeugnis, das deine im Jahr erbrachten Leistungen und Erfahrungen dokumentiert.
In Deutschland gibt es keine zentrale Stelle, an die du deine Bewerbung für ein FSJ im Ausland richten kannst. Du musst dich selbst um einen Platz bei einem anerkannten Träger bemühen. Dieser fungiert als Entsendeorganisation und schickt dich zu Partnerorganisationen rund um den Globus.
Wenn dich das breite Angebot an Stellen überfordert oder du dich einfach erstmal informieren möchtest, kannst du dich an Wohlfahrtsverbände, deine Gemeinde, direkt an Trägerorganisationen oder an sogenannte Freiwilligenagenturen wenden. Oft zeigt sich im persönlichen Gespräch, dass ein Einsatzgebiet, vor dem du bisher Respekt hattest, vielleicht doch zu dir passt. Sehr hilfreich ist es auch, Veranstaltungen zu besuchen, bei denen ehemalige Freiwillige über ihre Zeit im Ausland berichten.
Da die Plätze für ein FSJ im Ausland sehr gefragt sind, musst du in der Regel an einem Auswahlverfahren teilnehmen, um einen der begehrten Auslandsplätze zu bekommen. Informiere dich deshalb rechtzeitig auf der Website des jeweiligen Trägers über die Einsatzbereiche, Einsatzstellen und die genauen Bewerbungsmodalitäten. Jede Organisation legt eigene Anforderungen an Praxiserfahrung und Bildungsstand fest. Eine aktuelle Liste mit möglichen Trägerorganisationen findest du auf den Seiten des Bundesfamilienministeriums.
Am besten beginnst du mit deiner Bewerbung etwa ein Jahr im Voraus, da viele Einsätze zwischen Juli und September starten. So gehst du sicher, dass du die Fristen nicht verpasst und deinen Wunschplatz bekommst.
Die meisten Träger verlangen von dir für die Bewerbung um ein FSJ im Ausland, die klassischen Unterlagen: einen Lebenslauf, ein Anschreiben und eventuell Nachweise über deine Sprachkenntnisse oder frühere Auslandsaufenthalte.
Halte dich beim Lebenslauf an die üblichen Vorgaben, so wie bei einer normalen Jobbewerbung. Für ein FSJ im Ausland sind aber zusätzlich deine Hobbys und ehrenamtlichen Tätigkeiten interessant – sie zeigen, welche Interessen du mitbringst und wofür du dich bisher engagiert hast.
Das Motivationsschreiben ist der wichtigste Teil deiner Bewerbung. Jede Organisation, die dich ins Ausland schickt, möchte möglichst viel über dich erfahren. Beschreibe deshalb genau:
Wenn deine Unterlagen überzeugen und deine Motivation deutlich wird, wirst du von den Organisationen zu einem Auswahltreffen eingeladen. Dort lernst du die Verantwortlichen kennen und stellst dich in einem persönlichen Gespräch vor. So können sie sich ein noch genaueres Bild von dir machen.
Formuliere im Bewerbungsschreiben so konkret wie möglich, auf welche Region oder Einsatzstelle du dich bewirbst – und warum dich gerade dieser Ort interessiert. Das wirkt authentisch und zeigt, dass du dich wirklich mit deinem Wunschprojekt auseinandergesetzt hast.
Wenn es mit dem FSJ im Ausland nicht klappen sollte, könnt ihr euer Glück auch bei diesen Freiwilligendiensten versuchen:
Darüber hinaus gibt es auch Angebote von Trägern, die nicht zertifiziert sind und sich sowohl inhaltlich als auch von ihrer Dauer von den gesetzlich geregelten Freiwilligendiensten unterscheiden. Hier gibt es zwar keine Förderung vom Staat, aber eventuell von privater Seite.
Neben dem FSJ im Ausland gibt es auch viele weitere Freiwilligendienste im Ausland.