Was bringt Fachabi?
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Was bringt Fachabi?
Möglichkeiten für den Arbeits‑ und Studienmarkt

Was bringt Fachabi?

Erfahre, was ein Fachabi bringt. Entdecke mit den Tipps von bigKARRIERE vielfältige Chancen auf dem Arbeits‑ und Studienmarkt und nutze deine Möglichkeiten.

Was bringt Fachabi?
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Was bringt Fachabi?

Berufliche Chancen mit Fachabi

FH‑Abschlüsse punkten mit Praxis

Fachhochschulen sind stark praxisorientiert. Projektmodule, Pflichtpraktika und kleine Seminargruppen bereiten dich direkt auf den Arbeitsalltag vor. Studierende arbeiten mit realen Partnerunternehmen zusammen und entwickeln Projekte vom Konzept bis zur Evaluation.

Dieser Praxisfokus zahlt sich aus: FH‑Absolvent:innen punkten laut Stepstone‑Magazin auf dem Arbeitsmarkt mit Praxisnähe, Team‑ und Projektkompetenz sowie regionalen Netzwerken. Viele Arbeitgeber rekrutieren gezielt an Fachhochschulen – insbesondere für Einstiegsrollen, Trainee‑Programme und duale Studienwege.

Vielfältige Branchen

Die starke Nachfrage betrifft vor allem diese Bereiche:

  • Technologie & IT: Softwareentwicklung, Data‑Analytics, IT‑Security und IT‑Consulting.
  • Ingenieurwesen: Produktion, Qualitätsmanagement, Automotive, Energie.
  • Gesundheit & Soziales: Kliniken, soziale Einrichtungen, Kommunen und Bildung.
  • Wirtschaft & Verwaltung: Controlling, Einkauf, Vertrieb, Personalmanagement oder Public Management.
  • Kreativbranchen: UX/UI, digitales Marketing, Content Creation, Games und Medien.

Nach dem Bachelor hast du mehrere Optionen: Du kannst direkt als Junior‑Spezialist:in einsteigen, ein Traineeprogramm absolvieren, ein duales oder berufsbegleitendes Masterstudium anhängen oder attraktive Jobs im öffentlichen Dienst (gehobener Dienst) annehmen.

Ausbildung mit Fachabi – dein Start in den Beruf

Nicht jede:r will nach der Fachhochschulreife sofort studieren. Eine Ausbildung ist eine praktische Alternative, und mit Fachabi hast du hervorragende Chancen:

  • Bessere Bewerbungschancen: Ausbildungsbetriebe geben Fachabiturient:innen häufig den Vorzug, weil sie theoretisches Wissen und erste Praxis vereinen.
  • Verkürzte Ausbildungsdauer: Je nach Beruf und Zeugnis kannst du die Ausbildung um bis zu zwölf Monate verkürzen. Den Antrag auf Verkürzung stellst du vor Beginn bei der Industrie‑ und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer.
  • Gefragte Berufe: Besonders beliebt sind kaufmännische Ausbildungsberufe wie Industriekaufmann/-frau, Kaufmann/-frau im Groß‑ und Außenhandel, Versicherungen oder Fachinformatiker:in. Auch Berufe wie Bauzeichner:in, Biologielaborant:in oder Justizfachangestellte:r schätzen Fachabi‑Bewerber:innen.
  • Öffentlicher Dienst: Im Staatsdienst werden jährlich etwa 90.000 Ausbildungsplätze vergeben. Mit Fachabi kannst du in Verwaltung, Finanzen, Sicherheit oder Gesundheitswesen einsteigen und sogar die Beamtenlaufbahn im gehobenen Dienst anpeilen.

Praktische Alternativen: FSJ, BFD, Gap Year & Aufstiegsfortbildungen

Die FHR verpflichtet dich nicht zum Studium oder zur Ausbildung. Du kannst dich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) entscheiden, um dich persönlich weiterzuentwickeln und Erfahrungen zu sammeln. Ein Gap Year im Ausland stärkt deine Sprachkenntnisse und kulturelle Kompetenz – wertvolle Skills für internationale Arbeitgeber.

Hast du bereits eine Ausbildung abgeschlossen, ermöglichen dir Aufstiegsfortbildungen (z. B. Fachwirt:in, Meister:in, Techniker:in oder Betriebswirt:in) den beruflichen Aufstieg. Viele dieser Fortbildungen können später auf ein Studium angerechnet werden oder werden als Zulassungsvoraussetzung für ein Studium ohne Abitur anerkannt.

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Tipps für die Entscheidung: Wie wählst du deinen Weg?

Die Vielfalt an Optionen kann überwältigend sein. Mit diesen Tipps behältst du den Überblick:

  • Erkenne deine Stärken und Interessen. Überlege, welche Fächer dir liegen, wo deine Talente liegen und was dir Spaß macht. Mach Selbsttests oder nutze den Studifinder der FHM, um passende Studiengänge zu finden.
  • Nutze Beratungsangebote. Lass dich von Studienberatungen an Hochschulen oder Berufsberater:innen der Agentur für Arbeit begleiten. Sie können dir bei der Auswahl helfen, Bewerbungsfristen erklären und auf Zulassungsbedingungen hinweisen.
  • Praktika und Freiwilligendienste. Sammle früh Erfahrungen durch Praktika, FSJ oder FÖJ. Du lernst Berufe kennen und kannst sicherer entscheiden, ob ein Studium oder eine Ausbildung besser zu dir passt.
  • Vergleiche Studiengänge und Hochschulen. Schau dir Inhalte, Praxisanteile, Lernformen und Zulassungsvoraussetzungen an. Manche Hochschulen verlangen Vorpraktika oder Eignungstests.
  • Bewirb dich frühzeitig. Gerade duale Studienplätze und beliebte Ausbildungsberufe sind schnell vergeben. Bewirb dich neun bis zwölf Monate vor Studien‑ oder Ausbildungsbeginn.
  • Überlege ein duales Studium, wenn du Theorie und Praxis kombinieren willst und ab dem ersten Tag verdienen möchtest.

Achtung bei der Studienwahl

Beachte, dass jede Hochschule eigene Zulassungsverfahren hat. Viele Studiengänge sind zulassungsbeschränkt (Numerus clausus, Eignungstests). Informiere dich früh über Bewerbungsfristen und Unterlagen, und denk daran, dass die Zulassungsordnung deiner Wunschhochschule das wichtigste Dokument ist.

Was bringt Fachabi in diesen Situationen:

Kann man mit Fachabi auf die Uni?

Die Fachhochschulreife ist primär für Fachhochschulen gedacht. Ein Studium an Universitäten ist nur in Ausnahmen möglich – etwa in Brandenburg und Hessen oder über Zusatzprüfungen wie die Deltaprüfung in Baden‑Württemberg. Auch „Studieren ohne Abitur“ ist in speziellen Fällen möglich, wenn du eine entsprechende berufliche Qualifikation vorweisen kannst. Für das Lehramtsstudium reicht die FHR in der Regel nicht.

Kann man mit Fachabi Medizin studieren?

Nein. Für Medizin, Zahnmedizin oder Pharmazie benötigst du meist die allgemeine Hochschulreife (Abitur). Einzelne Sonderwege für beruflich Qualifizierte existieren, sind aber selten.

Wie lange dauert das Fachabi?

Die FHR dauert meist zwei Jahre. An der Fachoberschule umfasst das 11. Schuljahr ein ganzjähriges gelenktes Praktikum und parallel Unterricht, das 12. Schuljahr ist rein schulisch. Hast du bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung, reicht ein Jahr Berufsoberschule.

Wie wird das Fachabitur anerkannt?

Die Fachhochschulreife ist in Deutschland ein anerkannter Abschluss. In Österreich wird sie ähnlich wie in Deutschland bewertet; in anderen Ländern solltest du dich vorab informieren, ob sie anerkannt wird. Wichtig ist, dass deine Hochschule staatlich anerkannt ist; dann sind Bachelor‑ und Masterabschlüsse von Fachhochschulen rechtlich gleichwertig mit Uni‑Abschlüssen.

Gibt es einen Unterschied zwischen Fachabitur und Fachhochschulreife?

Ja. Der Begriff „Fachabitur“ wird umgangssprachlich verwendet und oft missverstanden. Offiziell unterscheidet man die Fachhochschulreife, die zum Studium an FHs berechtigt, und die fachgebundene Hochschulreife, die den fachgebundenen Zugang zu Universitäten ermöglicht.

Fazit: Was bringt Fachabi

Mit der Fachhochschulreife öffnest du dir viele Türen: du kannst an Fachhochschulen praxisnahe Studiengänge studieren, duale Modelle wählen oder eine Ausbildung beginnen. FH‑Abschlüsse punkten am Arbeitsmarkt mit Praxisnähe und Projektkompetenz. Gleichzeitig kannst du mit dem Fachabi die Ausbildungsdauer verkürzen und schneller in deinen Beruf starten. Dass Universitätsstudiengänge wie Medizin oder Jura ausgeschlossen sind, ist kein Nachteil: Für viele Berufe brauchst du praktische Erfahrung statt langen Theoriekursen.