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Lebenslauf pimpen mit Risiko

Dokumentenfälschung

Dokumentenfälschung ist kein Kavaliersdelikt - und auch ihr solltet vorsichtig sein, wenn ihr euren Lebenslauf ein wenig pimpen möchtet.

Rubiks Cube
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Sicher habt ihr von dem aktuellen Wirbel um die Politikerin Petra Hinz gehört. Statt Abitur und doppeltem Staatsexamen, wie in ihrem Lebenslauf angegeben, besitzt die Bundestagsabgeordnete lediglich eine Fachhochschulreife. Diese Lüge im Lebenslauf, die kürzlich aufgedeckt wurde, hat nun bittere Folgen. Ihre Glaubwürdigkeit ist dahin, eine neue Kandidatur für ihr bisher ausgeübtes Amt ist ausgeschlossen. Außerdem wurde natürlich ihr Ruf erheblich beschädigt. Dokumentenfälschung ist kein Kavaliersdelikt - und auch ihr solltet vorsichtig sein, wenn ihr euren Lebenslauf ein wenig pimpen möchtet.
 

Der Versuchung widerstehen: Dokumentenfälschung

Die Frage nach qualifizierten Abschlüssen wird bei der Besetzung offener Stellen immer wichtiger. Akademische Titel, Bestnoten im Abitur oder jahrelange Erfahrungen in renommierten Unternehmen machen in jedem Lebenslauf einen guten Eindruck. Manchmal ist die Versuchung groß, aus einer durchschnittlichen 2,5 eine glänzende 1,0 zu machen oder mit Referenzen zu prahlen, die es eigentlich gar nicht gibt. Und auch gewisse Lücken im Lebenslauf mit ansprechenden Daten zu füllen, erscheint verlockend. Statt beim Vorstellungsgespräch zugeben zu müssen, dass man sich nach dem Studium eine chillige Auszeit genommen hat, prangt dann beispielsweise eine ehrenamtliche Tätigkeit als Integrationshelfer auf dem Papier. Das schindet ordentlich Eindruck und erspart peinliche Fragen über die lange Zeit der Erwerbslosigkeit. Doch im Endeffekt kann ein solches Vorgehen viel peinlicher sein, als die lange Pause im Bewerbungsgespräch auf die Frage "Was haben Sie eigentlich im Jahr XY gemacht?"

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Dokumentenfälschung als Risiko

Ganz abgesehen von dem Fettnäpfchen, in das ihr tretet, wenn ihr zugeben müsst, dass ihr an der einen oder anderen Stelle im Lebenslauf geschummelt habt, ist Dokumentenfälschung illegal und damit strafrechtlich verfolgbar. Die Konsequenzen sehen je nach Schwere der Fälschung unterschiedlich aus. Wenn ihr angebt, dass ihr eine bestimmte Ausbildung abgeschlossen habt, die ihr nicht habt, könnt ihr hochkant aus der Firma fliegen. Insbesondere, wenn diese der Haupteinstellungsgrund war. Fristlose Kündigung - das ist noch eine der harmloseren Folgen der Dokumentenfälschung. Wenn ihr bei Abschlussnoten flunkert, die theoretisch schon mit einem Anruf in der Schule überprüft werden können, ist das Urkundenfälschung, die mit hohen Bußgeldern bis hin zur Freiheitsstrafe geahndet wird. Außerdem geltet ihr anschließend als vorbestraft, was eurer Karriere natürlich nicht besonders förderlich ist.
 

Tipps und Tricks, den Lebenslauf legal zu pimpen

Es gibt aber auch legale Möglichkeiten, wie ihr eurem Lebenslauf zu ein wenig mehr Glanz verhelfen könnt. Wart ihr beispielsweise längere Zeit im Urlaub in einem Land, dessen Sprache ihr gut beherrscht? Dann verpackt es im Lebenslauf doch als informative Sprachreise. Wenn ihr Hobbies habt, die mit eurem neuen Aufgabenfeld zu tun haben, platziert sie im Bereich "Interessen". Ihr helft eurer Nachbarin gelegentlich bei ihren Einkäufen? Mit der richtigen Formulierung geht das als soziales Engagement durch. Und wenn all das nicht hilft, rettet ihr euch im persönlichen Gespräch am besten mit einer Antwort, die ehrlich und gleichermaßen positiv ist. Ihr habt beispielsweise eine nicht füllbare Lücke im Lebenslauf, weil der erste Studiengang nichts für euch war und ihr ein Semester lang auf den neuen Platz warten musstet? Gebt ehrlich zu, dass ihr euch bei der Wahl des Studiums zunächst geirrt habt, euer zweites Studium aber mit viel Herzblut und Freude beendet habt. Wenn ihr euch Schwächen eingestehen und charmant darüber hinweglächeln könnt, habt ihr auf jeden Fall in puncto Sympathie bereits gewonnen. Und wer muss dann noch auf Dokumentenfälschung zurückgreifen?

 

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