Hobbys im Lebenslauf
Hobbys im Lebenslauf sind oft mehr als nur eine Randnotiz – es unterstreicht deine Persönlichkeit und macht dich für Arbeitgeber:innen interessanter.
Hobbys im Lebenslauf sind oft mehr als nur eine Randnotiz – es unterstreicht deine Persönlichkeit und macht dich für Arbeitgeber:innen interessanter.
Hobbys und persönliche Interessen werden in Bewerbungen oft als Nebensache betrachtet. Doch für Personalverantwortliche sind sie alles andere als unwichtig. Eine große Mehrheit der Personaler:innen (rund 82 %) empfindet Angaben zu Hobbys im Lebenslauf als wertvoll, weil sie – indirekt – viel über deine Persönlichkeit und Soft Skills verraten. Stell dir vor, dein Lebenslauf enthält neben Noten und praktischen Erfahrungen auch einen Einblick in deine Freizeitaktivitäten: Das gibt dem oder der Personaler:in ein runderes Bild von dir als Mensch. Gerade in Zeiten, in denen die kulturelle Passung zum Unternehmen immer wichtiger wird, können Hobbys das Zünglein an der Waage sein.
Personaler:innen nutzen Hobbys also gerne als zusätzliches Kriterium, um dich besser einschätzen zu können. Natürlich ersetzen Freizeitinteressen niemals fachliche Qualifikationen – deine beruflichen Skills und Erfahrungen bleiben das A und O. Doch deine Hobbys sind das Tüpfelchen auf dem i, das deinem Profil im richtigen Moment den entscheidenden Kick geben kann. Warum sonst empfehlen Karrierecoaches seit Jahren, Interessen im Lebenslauf nicht zu unterschätzen?
Tipp: Wäge immer ab, welche deiner Hobbys einen Mehrwert für die Bewerbung bieten. Denk daran, dass Personalverantwortliche in erster Linie wissen wollen, ob du fachlich und menschlich ins Team passt. Ein Hobby mit Aussagekraft kann genau diesen menschlichen Aspekt unterstreichen und im Zweifel den Ausschlag geben.
Du hast sicherlich mehr als ein Hobby – aber welche davon gehören tatsächlich in den Lebenslauf? Hier gilt: Qualität vor Quantität. Überlege dir bei jedem Hobby, welche Botschaft es vermittelt und ob diese für den Job relevant oder vorteilhaft ist. Nicht jede Freizeitbeschäftigung hinterlässt den gewünschten Eindruck. Die richtigen Hobbys für den Lebenslauf auszuwählen, bedeutet strategisch vorzugehen und sich in die Perspektive der Arbeitgeber:innen zu versetzen.
Frag dich selbst: “Welchen Eindruck soll mein Hobby bei einem potenziellen Arbeitgeber hinterlassen?” Im besten Fall unterstreicht es Fähigkeiten oder Eigenschaften, die im angestrebten Job gefragt sind. Bist du beispielsweise begeisterter Schachspieler, signalisiert das Logik, analytisches Denken und Geduld – Eigenschaften, die etwa in der IT oder im Engineering goldwert sind. Liebst du Mannschaftssport, sprichst du damit Teamgeist und Führungsqualitäten an, was in nahezu jeder Branche geschätzt wird.
Ein paar grundsätzliche Tipps zur Auswahl deiner Hobbys:
Wenn du diese Punkte beachtest, bist du auf dem richtigen Weg, die passenden Hobbys im Lebenslauf auszuwählen. Denke daran: Es gibt keine strikte Pflicht, überhaupt etwas anzugeben. Doch insbesondere Berufseinsteiger:innen und junge Bewerber:innen ohne lange Berufserfahrung erhöhen mit klug gewählten Hobbys ihre Jobchancen spürbar. Selbst bei etablierten Fachkräften können Interessen ein Pluspunkt sein, solange sie ehrlich und thematisch stimmig präsentiert werden.
Wenn du dich entschieden hast, welche Hobbys und Interessen in deinen Lebenslauf sollen, stellt sich noch die Frage nach dem „Wie“. In deutschen Lebensläufen ist es üblich, am Ende einen Abschnitt „Interessen“ oder „Persönliche Interessen“ einzufügen
. Dort listest du deine ausgewählten Hobbys in Stichworten auf. Aber Achtung: Stichwort ist nicht gleich Stichwort! Es kommt auf die Formulierung und Darstellung an, damit deine Hobbys wirklich vorteilhaft rüberkommen.
Folgende Tipps helfen dir, deine Hobbys im Lebenslauf richtig anzugeben:
Interessen: Segeln (Mitglied im Hochschulsport-Team), Programmieren (Entwicklung einer eigenen App), Ehrenamt (Mentor:in im Jugendzentrum)
Hier werden sofort drei Interessen sichtbar, und jedes ist knapp konkretisiert. Das Auge erfasst die Informationen schnell.
Reihenfolge bewusst wählen: Setze das bedeutendste oder für den Job relevanteste Hobby an erste Stelle. Der erste Begriff liest sich am ehesten. Wenn also z. B. Ehrenamt dein größtes Ass im Ärmel ist, weil es super zum Firmenleitbild passt, dann platziere „Ehrenamt (Flüchtlingshilfe)“ als erstes in der Liste. Generell ordne die Hobbys nach Relevanz oder, falls sie gleichwertig sind, nach persönlicher Bedeutung.
Denke daran, der Abschnitt zu Hobbys kommt ganz am Schluss des Lebenslaufs. Das heißt, er bildet einen Abschluss, der im Idealfall positiv nachklingt. Viele Bewerbungsexpert:innen sehen in gut gewählten Interessen sogar einen kleinen „Höhepunkt“ am Ende der Bewerbungsunterlagen. Gestalte ihn also mit Sorgfalt, aber halte ihn kurz und knackig.
Noch ein wichtiger Punkt: Bleib konsistent und wahrheitsgemäß. Wenn du deine Hobbys etwas ausschmückst (z. B. aus Joggen machst du Marathonlauf, obwohl du bisher „nur“ halbmarathon gelaufen bist), überleg dir gut, ob du das im Gespräch verteidigen kannst. Jede Angabe in deinem Lebenslauf – egal ob Berufsstation, Skill oder Hobby – kann im Vorstellungsgespräch zum Thema werden. Stell also sicher, dass du dazu echt etwas erzählen kannst. Und zwar mit der gleichen Begeisterung, mit der du es auch ausübst. Damit sind wir beim nächsten Kapitel:
Herzlichen Glückwunsch – dein Lebenslauf mit den fein säuberlich ausgewählten Hobbys hat überzeugt und du wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen! Jetzt heißt es, sich auch im Gespräch gut zu verkaufen. Wie bereits erwähnt, dienen Hobbys oft als Eisbrecher. Viele Personaler:innen greifen das Hobby-Thema gerne auf, um dich in entspannter Weise kennenzulernen: „Ich sehe, Sie spielen Theater in Ihrer Freizeit – erzählen Sie mal!“ Solche Aufforderungen solltest du unbedingt zu deinem Vorteil nutzen.
Hier ein paar Tipps, wie du deine Hobbys im Vorstellungsgespräch vorteilhaft einbringst und souverän darüber sprichst:
Das Wichtigste ist: Sei du selbst und stehe zu deinen Interessen. Du hast sie aus gutem Grund ausgewählt und in den Lebenslauf geschrieben. Also hab auch das Selbstbewusstsein, dazu zu stehen und mit Leidenschaft darüber zu sprechen. Oft sind es gerade diese persönlichen Gesprächsthemen, an die sich die Interviewer:innen später erinnern („Ach ja, das war die Kandidatin, die im Chor singt und damit so viel Teamgeist gezeigt hat.“). Nutze diese Gelegenheit, um einen bleibenden positiven Eindruck zu hinterlassen.
Falls du merkst, dass der/die Personaler:in ein ähnliches Hobby hat („Oh, Sie spielen auch Tennis? Welche Liga?“), dann ist das natürlich Jackpot – ihr habt direkt eine gemeinsame Basis. Aber selbst wenn nicht: Deine Ausstrahlung und Ehrlichkeit beim Thema Hobbys können viel Sympathie erzeugen. Unterm Strich geht es dem Unternehmen ja darum zu erfahren, wie du als Mensch tickst und ob du ins Team passt. Da sind echte Einblicke in deine Interessen Gold wert.
Persönliche Interessen im Lebenslauf sind keine unnötige Zierde – richtig eingesetzt können sie zum Karrierebooster werden. Gerade in einer Welt, in der viele Bewerber:innen ähnliche Abschlüsse und Erfahrungen mitbringen, macht oft der menschliche Faktor den Unterschied. Deine Hobbys erzählen eine Geschichte über dich, die über Stationen und Zeugnisse hinausgeht. Sie zeigen, was dich antreibt, wie du dein Leben gestaltest und welche Soft Skills dich auszeichnen.
Wichtig ist, dass du immer den Mehrwert für die angestrebte Stelle im Blick behältst. Wähle gezielt jene Interessen, die ein positives Bild von dir zeichnen und relevante Eigenschaften hervorheben – sei es Teamgeist, Kreativität, Durchhaltevermögen oder soziale Verantwortung. Verzichte auf Hobbys, die dich in ein schiefes Licht rücken könnten, und präsentiere deine Leidenschaften mit Stolz und Augenmaß. Ein ordentlich strukturierter Lebenslauf, der am Ende mit den richtigen Hobbys abrundet, hinterlässt einen runden Eindruck. Personaler:innen erkennen daran, dass du ein vielschichtiger Mensch bist und genau weißt, wie du dich präsentieren musst.
Wenn du diese Ratschläge beherzigst, wirst du beim Schreiben deines Lebenslaufs merken, dass Hobbys tatsächlich das i-Tüpfelchen sein können. Hast du jetzt Lust bekommen, deinen eigenen CV zu optimieren? Dann nichts wie los: Überarbeite deine Interessen-Liste, frage dich bei jedem Punkt „Bringt das einen Vorteil für meine Bewerbung?“. Mit unserer Anleitung und etwas Feinschliff hebst du dich garantiert von der Masse ab. Viel Erfolg bei deiner Bewerbung – zeig, wer du bist, und mach was draus! Jetzt durchstarten und deinen Traumjob klarmachen – dein individuell gestalteter Lebenslauf inklusive spannendem Hobby-Profil wird mit Sicherheit für Gesprächsstoff sorgen.