Frau mit Geld am Rechner
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So machst du es richtig!

Tipps für die erste Gehaltsverhandlung

Deine erste Gehaltsverhandlung steht bald an und du hast Angst, dich unter Wert zu verkaufen? Keine Sorge, wir verraten dir, wie du dich behaupten kannst!

Wenn es um die erste Gehaltsverhandlung geht, fühlt sich das oft wie ein Sprung ins kalte Wasser an. Du stehst am Beginn deiner Karriere und plötzlich sollst du über Zahlen sprechen, die dein künftiges Leben beeinflussen können. In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten Fehler, die bei diesem etwas anderen ersten Mal leicht passieren können. Wir geben dir praktische Tipps und Tricks an die Hand, wie du selbstbewusst und erfolgreich verhandeln kannst. Dabei geht es nicht nur darum, was du sagst, sondern auch wie du es sagst. Mach dich bereit, mit Selbstvertrauen und dem nötigen Know-how in deine erste Gehaltsverhandlung zu gehen. Packen wir’s an, damit du gleich beim ersten Mal einen fairen Deal herausholen kannst!

Frau mit Smartphone am Rechner
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Frau mit Smartphone am Rechner

Warum deine erste Gehaltsverhandlung schon entscheidend sein kann

Die erste Gehaltsverhandlung setzt nicht nur den finanziellen Grundstein deiner Karriere, sondern kann auch langfristig deinen Verdienstweg beeinflussen, wenn du länger in einem Unternehmen bleibst. Viele Berufseinsteiger:innen begehen einen entscheidenden Fehler: Sie akzeptieren für ihren ersten Job ein zu niedriges Einstiegsgehalt. Dies scheint zunächst vielleicht unproblematisch, jedoch sind die langfristigen Konsequenzen oft nicht sofort ersichtlich. Ein niedriger Start kann sich als schwerwiegende Hürde für deine finanzielle Entwicklung erweisen. Viele Arbeitgeber:innen richten Gehaltserhöhungen etwa an einem festgelegten Prozentsatz aus, der jährlich angepasst wird. Dies bedeutet, dass selbst mit regelmäßigen Steigerungen dein Gehalt nur langsam wächst. Große Sprünge in deinem Einkommen sind daher meist unrealistisch, ohne die Position oder sogar das Unternehmen zu wechseln. 

Eine angemessene erste Gehaltsforderung zu stellen, bedeutet also nicht nur, deinen unmittelbaren Lebensstandard zu sichern, sondern auch eine Basis für zukünftige Gehaltsverhandlungen zu schaffen. Das anfängliche Gehalt dient oft als Referenzpunkt für alle weiteren Erhöhungen. Dies macht die erste Verhandlung mit einem Unternehmen jeweils zu einer wichtigen beruflichen Weichenstellung. Daher ist es entscheidend, gut vorbereitet in diese Gespräche zu gehen. Informiere dich über branchenübliche Gehälter, überlege dir Argumente, warum gerade du dieses Gehalt verdienst und trete selbstbewusst auf. So stellst du sicher, dass dein Start in das Berufsleben nicht nur spannend, sondern auch finanziell zufriedenstellend ist.

Ein Blick nach vorn: Die Zukunft der Arbeit für Generationen Y und Z
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Ein Blick nach vorn: Die Zukunft der Arbeit für Generationen Y und Z

Drei häufige Fehler bei der ersten Gehaltsverhandlung

Bei der ersten Gehaltsverhandlung kann vieles schiefgehen, wenn du nicht sorgfältig vorbereitet bist. Hier sind die drei häufigsten Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest, um deine Chancen auf ein faires Einstiegsgehalt zu maximieren:

Nicht nach Geld fragen oder nachhaken: Oft wird der Fehler gemacht, das erste Gehaltsangebot einfach zu akzeptieren, ohne nachzubohren oder zu verhandeln. Lege den Fokus darauf, aktiv das Gespräch über das Gehalt zu führen und bei einem ersten Angebot nachzuhaken. Zeige, dass du bereit bist, für das zu kämpfen, was du für angemessen hältst.

Unzureichende Vorbereitung: Viele Bewerber:innen gehen unvorbereitet in Gehaltsverhandlungen. Sie kennen weder die branchenüblichen Gehälter noch die Details eines etwaigen Tarifvertrags als Referenz, was dazu führen kann, dass sie zu niedrig ansetzen oder wichtige Punkte übersehen. Eine gründliche Recherche ist entscheidend, um realistische und angemessene Gehaltsforderungen zu stellen.

Sich rechtfertigen müssen: Anstatt sich während der Verhandlung zu rechtfertigen, solltest du selbstbewusst auftreten. Argumentiere proaktiv für dein Gehalt, statt auf Verteidigung zu spielen. Wenn du aufgefordert wirst, deine Gehaltsvorstellungen zu begründen, sei vorbereitet, dies sachlich und überzeugend zu tun.

Checkliste für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung

  • Marktwert kennen: Informiere dich über das durchschnittliche Gehalt in deiner Branche und Position.
  • Höher ansetzen: Beginne die Verhandlung mit einer höheren Forderung, um Raum für Kompromisse zu schaffen.
  • Alternative Kompensationen erwägen: Wenn das maximale Gehalt nicht erreichbar scheint, verhandle über Zusatzleistungen wie Altersvorsorge, zusätzliche Urlaubstage oder flexible Arbeitszeiten.
  • Üben: Rolle Verhandlungsszenarien mit Freunden oder Mentoren durch, um sicherer zu werden.
  • Gesprächspausen nutzen: Lerne, im Gespräch Pausen zu machen, um deinem Gegenüber Zeit für Überlegungen zu geben und nicht vorschnell nachzugeben.

Die Herausforderungen für Frauen bei Gehaltsverhandlungen

Gehaltsverhandlungen können für jeden eine Herausforderung darstellen, aber statistische Daten zeigen, dass Frauen oft besonders benachteiligt sind. Dies hängt teilweise mit dem fortwährenden Gender Pay Gap zusammen, der zeigt, dass Frauen durchschnittlich weniger verdienen als Männer in vergleichbaren Positionen. Ein Grund für diesen Unterschied liegt in den sozialen Erwartungen: Frauen wird oft beigebracht, bescheiden und zurückhaltend zu sein, was sich nachteilig auf ihre Verhandlungsposition auswirken kann.

Studien haben zudem festgestellt, dass Frauen, wenn sie für andere verhandeln, ähnlich effektiv wie Männer agieren können. Der Unterschied wird sichtbar, wenn Frauen für sich selbst verhandeln – hier tendieren sie dazu, weniger zu fordern. Dieses Phänomen könnte teilweise darauf zurückzuführen sein, dass Frauen sich des vollen Umfangs ihres beruflichen Wertes nicht immer bewusst sind oder von gesellschaftlichen Stereotypen beeinflusst werden, die ihnen weniger Selbstvertrauen in Verhandlungen zuschreiben.

Ein Blick nach vorn: Die Zukunft der Arbeit für Generationen Y und Z

Wir leben in spannenden Zeiten, in denen sich die Arbeitswelt stetig wandelt und neue Herausforderungen, aber auch Chancen bietet. Als Mitglied der Generationen Y oder Z stehst du vielleicht vor der Herausforderung befristeter Arbeitsverträge und einer unsicheren Joblandschaft. Doch gerade jetzt gibt es auch Vorteile dieses Arbeitsmarktes: Die zunehmende Gehaltstransparenz und die offene Kommunikation über finanzielle Erwartungen sind echte Vorteile, die du nutzen kannst. Es ist wichtiger denn je, gut informiert zu sein. Nutze alle verfügbaren Ressourcen, wie Onlineportale und dein persönliches Netzwerk, um dich über den Marktwert deiner Arbeit zu informieren. Diese Informationen stärken deine Hand bei Gehaltsverhandlungen und helfen dir, gerechte Entlohnung zu fordern und zu erhalten.

Die Prioritäten haben sich ebenfalls verschoben. Viele aus deiner Generation legen großen Wert auf Flexibilität, eine gesunde Unternehmenskultur und sinnstiftende Arbeit. Es geht nicht mehr nur um das Gehalt, sondern auch um das, was ein Unternehmen sonst noch bietet, wie z.B. Unterstützung bei der Work-Life-Balance und ein inklusives Arbeitsumfeld. Nutze die dir zur Verfügung stehenden Informationen und Möglichkeiten, um nicht nur einen Job zu finden, sondern eine Laufbahn, die dich erfüllt und voranbringt. Bleib standhaft in deinen Forderungen und strebe nach einem Arbeitsplatz, der nicht nur sicher, sondern auch bereichernd ist. In dieser neuen Arbeitswelt hast du die Chance, nicht nur zu überleben, sondern zu gedeihen.

Fazit

Deine erste Gehaltsverhandlung ist weit mehr als nur ein formaler Akt; sie ist der Grundstein für deine finanzielle und berufliche Zukunft. Ein angemessenes Einstiegsgehalt zu sichern, ist entscheidend, denn es beeinflusst nicht nur deinen aktuellen Lebensstandard, sondern auch die Möglichkeiten für Gehaltssteigerungen in der Zukunft. Die gründliche Vorbereitung, das Selbstbewusstsein in der Verhandlung und das Wissen um deinen Marktwert sind unverzichtbare Werkzeuge, die dir dabei helfen, von Anfang an die Weichen richtigzustellen. Vermeide die gängigen Fehler wie mangelnde Vorbereitung und zu schnelles Akzeptieren des ersten Angebots, und nimm stattdessen aktiv Einfluss auf die Verhandlung, um die bestmögliche Ausgangslage zu schaffen. Dein beruflicher Weg beginnt hier – sei bereit, ihn mit Mut und Entschlossenheit zu gehen.