Ausbildung im Ausland
Ich bin dann mal weg!
2017-03-25T21:38:51+01:00
Wenn euch nach dem Schulabschluss das Fernweh packt, greift ihr vielleicht auf die Möglichkeit eines sozialen Jahres zurück. Auch ein Au-Pair-Einsatz ist beliebt. Doch nicht für jeden eignen sich diese Varianten. Die Ausbildung im Ausland ist eine echte Alternative für Globetrotter, die von Work and Travel und Co. absehen und stattdessen den klassischen Weg einer Berufsausbildung gehen möchten.
Erfahrung sammeln im Ausland!
Bei einem Auslandsaufenthalt denken die meisten von euch sicher erstmal an Party, Urlaub und Erholung. Eine Ausbildung im Ausland ist zwar nicht das krasse Gegenteil, allerdings verbringt ihr natürlich schon einen Großteil eurer Zeit im auszubildenden Betrieb – wie in Deutschland auch. Die Zeit im Ausland ist allerdings begrenzt: Laut Gesetz dürft ihr im Rahmen einer Ausbildung maximal ein Viertel der Ausbildungsdauer im Ausland absolvieren. Welches Land ihr euch dabei aussucht, entscheidet ihr und richtet sich nach dem Firmenangebot vor Ort. Das Ausbildungsziel muss aber das Gleiche bleiben. Startet ihr in Deutschland beispielsweise eine Ausbildung zum Gastronomen, könnt ihr im Ausland nicht als Bürokaufmann weitermachen.
Voraussetzungen für die Zeit in fernen Ländern
Ihr solltet euch vorab informieren, ob in eurem Wunschland ein geeignetes Unternehmen verfügbar ist. Gern helfen euch dabei Institutionen wie die IHK oder euer Ausbildungsbetrieb. Die Richtlinien des ausländischen Unternehmens müssen denjenigen in Deutschland entsprechen, damit die Ausbildung im Ausland später anerkannt wird. Beliebte Ziele sind Frankreich, Spanien oder England; wer in fremde Kulturen eintauchen möchte, entscheidet sich beispielsweise für Brasilien. Habt ihr einen geeigneten Betrieb gefunden, solltet ihr weiterhin eine große Portion Disziplin mitbringen. Insbesondere, wenn ihr eine duale Ausbildung anstrebt, ist sie notwendig. Denn dann gilt nach eurer Rückkehr aus den sonnigen Gefilden erst einmal: Schulstoff aus der Berufsschule nachholen.

Ausbildung im Ausland/Foto: William Warby / Unsplash
Vor- und Nachteile für Globetrotter
Ein unschlagbarer Vorteil der Ausbildung im Ausland ist natürlich die Erfahrung, die Kultur eines fremden Landes kennenzulernen. Im Ausbildungsbetrieb trefft ihr auf Einheimische und erfahrt Wissenswertes über Sitten und Bräuche des Landes aus erster Hand. Doch auch, wenn ihr euch für ein Land ähnlich Deutschland entscheidet, könnt ihr profitieren: Mit der Auslandserfahrung punktet ihr später in eurem Lebenslauf, so dass ihr bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erzielt.
Achtet darauf, dass dieser Auslandsaufenthalt im Ausbildungsvertrag festgehalten wird, damit ihr einen Nachweis parat habt. Kleine Steine legen euch vielleicht der erhöhte Arbeitsaufwand und die Finanzierung in den Weg. Die Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung ist einer euer möglichen Ansprechpartner, wenn es an der finanziellen Seite einer Ausbildung im Ausland hapert. Förderprogramme wie beispielsweise das Leonardo da Vinci-Projekt greifen Auszubildenden mit Auslandsplänen unter die Arme. Als Bedingung für die Unterstützung wird oft ein Mindestaufenthalt (z.B. von sechs Monaten) genannt. Auch Kenntnisse in der Landessprache sind eine notwendige Voraussetzung.
Fazit: Auf in ferne Welten?
Ob die Ausbildung im Ausland für euch eine Alternative ist, hängt stark von euren Zielen ab. Weiterhin spielt eure Persönlichkeit eine Rolle: Seid ihr stark heimatverbunden oder möchtet ihr unbedingt mehr von der Welt sehen? Wenn ihr euch noch unsicher seid, könnt ihr euch auch bei eurem Arbeitgeber über mögliche Partnerunternehmen informieren oder nachhaken, ob der Auslandsaufenthalt in eurer Branche sinnvoll ist.
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