Böses Blut am Arbeitsplatz
So beugt ihr fiesen Gerüchten im Job vor
2017-02-25T21:20:29+01:00

Kocht die Gerüchteküche an eurem Arbeitsplatz? Die Flüsterpropaganda kann böse enden. bigKARRIERE gibt erste Hilfe bei aufkommenden Gerüchten!
Warum werden Gerüchte verbreitet?
Ob in der Kneipe, am Gartenzaun, oder im Job - überall gibt es Klatsch. Etwa zwei Drittel aller Gespräche enthalten Gerüchte, weiß Soziologe Christian Schuldt vom Zukunftsinstitut in Frankfurt. Somit sind Gerüchte am Arbeitsplatz keine Seltenheit, sondern Standard. Für den Wissenschaftler sind Gerüchte ein Instrument zur Selbstdarstellung. Wer sie verbreitet, will sich in den meisten Fällen selbst profilieren. Denn wer immer neue, interessante Details kennt, macht sich bei den anderen Kollegen beliebt.
Während die Stellung des Gerüchteverbreiters in der sozialen Hierarchie steigt, wird auf Kosten anderer getratscht. Manchmal spielen Neid, Konkurrenzdenken oder eine persönliche Abneigung eine Rolle, warum ein Gerücht lanciert wurde. Besonders schnell verbreiten sich pikante Details und manchmal verändert sich die Story im Verlauf des Tages - ganz wie beim Spiel Stille Post.

Nicht passiv bleiben
Sobald ein Gerücht an euer Ohr gedrungen ist, wird es Zeit, zu handeln. Abwarten und hoffen, dass der Sturm vorbeizieht, ist niemals die richtige Strategie. Wie ihr euch am besten verhalten solltet, hängt davon ab, ob das lancierte Gerücht gegen euch selbst oder einen anderen Mitarbeiter gerichtet ist. Wir spielen beide Szenarien mit euch durch.
Gerüchte am Arbeitsplatz gegen einen Kollegen/eine Kollegin
Wenn ihr Tratsch über eine andere Person mitbekommt, ist es sinnvoll, sofort einzuschreiten. Besonders effektiv ist es, das Gerücht sofort zu unterbinden, indem man etwa sagt, man habe etwas anderes gehört. Etwa so: "Nee, das habe ich so nicht gehört, da würde ich aber noch mal nachfragen". Wenn ihr euch so positioniert, ist dem Gerüchteverbeiter sofort klar, dass ihr für Transparenz seid und Unklarheiten offen ansprecht. Der Gerüchteschmied kann sein Süppchen mit eurer Hilfe nicht weiterkochen. Im besten Fall hört die Verbreitung der Flüsterpropaganda an dieser Stelle auf und das Gerücht ist eingedämmt.
Gerüchte am Arbeitsplatz gegen euch selbst
Erst mal Ruhe bewahren! Wenn ihr das Gerücht gerade erst gehört habt und ihr die Emotionen in euch hochsteigen fühlt, nehmt euch fünf Minuten Pause und geht raus. Ihr solltet stets mit einem klaren Kopf, selbstbewusst und entschlossen auf das Gerücht reagieren. Womöglich handelt es sich um ein Missverständnis und alles kann schnell aufgeklärt werden. Falls nicht, will der Gerüchteschmied euch bloßstellen - gönnt ihm das nicht und reagiert souverän und überlegt. So könnt ihr vorgehen:
- Direktes Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen: Im Gespräch könnt ihr beispielsweise sagen: "Mir ist aufgefallen, dass Gerüchte am Arbeitsplatz verbreitet werden, die meine Person betreffen und keinerlei Hand und Fuß haben. Der Verbreitung möchte ich gerne entgegenwirken, was kann ich tun?" Dann ist euer Chef gefragt, denn es ist die Aufgabe eines Vorgesetzten, Gerüchte einzudämmen und für eine positive Arbeitsatmosphäre zu sorgen. So kann der Chef bei einer Teamsitzung das Thema Gerüchte explizit ansprechen und deutlich machen, dass Tratschen im Job tabu ist. Reagiert euer Vorgesetzter nicht, solltet ihr euren Arbeitgeber an seine Fürsorgepflicht erinnern.
- Vier-Augen-Gespräch mit dem Gerüchteschmied: Oft denkt der Urheber des Klatsches, dass er im Verborgenen handelt und fühlt sich sicher. Wenn ihr ihn konfrontiert und outet, kann es die Gerüchte am Arbeitsplatz stoppen. Aber geht behutsam vor und lasst die Situation nicht eskalieren.
- Verbündete im Kollegenkreis aktivieren und um Solidarität bitten: Um Gerüchten endgültig einen Riegel vorzuschieben, ist Teamarbeit gefragt. Nur wenn die Mehrheit der Kollegen sich gegen Tratsch stellt und nicht bei der Verbreitung hilft, kann das Problem Gerüchte am Arbeitsplatz besiegt werden.
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