Lügen
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Wie ihr als Mitarbeiter erkennt, dass euer Chef lügt

Ob Schwierigkeiten beim Verkauf oder Gehaltsengpässe: Es gibt viele Gründe, warum so mancher Chef zu Lügen greift. Wie ihr diese erkennt und richtig reagiert.

Probleme mit der Firmenpolitik, echte Schwierigkeiten in Sachen Produktverkauf oder ein Engpass bei der Gehaltsauszahlung: Es gibt viele Gründe, warum so mancher Chef zu Lügen greift. Manchmal will er euch als Mitarbeiter schlichtweg nicht beunruhigen, aber manchmal steht ein Lügengespinst lediglich für den eigenen Vorteil - oder den der Firma. Wie ihr zukünftig besser erkennen könnt, ob euer Chef lügt, zeigt euch bigKARRIERE in diesem Beitrag.

Den Chef und seine Lügen enttarnen: Gespräche vergleichen

Viele Lügner werden schon allein aufgrund des Vergleichs mit ihrem normalen Gesprächsverhalten leicht enttarnt. Ist euer Chef beispielsweise im wöchentlichen Meeting eher ein ruhiger Redner, der seinem Gesprächspartner in die Augen schaut, so wird er beim Lügen vielleicht jeglichen Blickkontakt meiden. Besonders schlechte Lügner erkennt ihr auch an einer roten Gesichtsfarbe oder übermäßiger Bewegung. Wenn euer Boss auffällig oft mit dem Stift klappert oder vermehrt blinzelt, ist Achtsamkeit geboten. Auch ein abrupt eingeleiteter Themenwechsel ist ein Grund zur Vorsicht: Besonders dann, wenn ihr gerade das Gespräch geschickt auf eine mögliche Gehaltserhöhung gelenkt habt.

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Schwierige Fälle: Geübte Lügner entlarven

Nicht jeder Chef wird durch Lügen allerdings gleich rot wie eine Tomate. Vielleicht zählt er zu den Menschen, die schon häufiger schwindeln mussten - und daher geübt sind. Hier wird es euch schwerer fallen, mögliche Unwahrheiten zu enttarnen. Unbewusste Signale, die auch bei den besten Lügnern auftreten können, helfen euch dabei. Diese sind beispielsweise:

- Verdecken des Gesichts oder Mundes mit der Hand

- "Unecht" wirkendes Lächeln, dessen Mimik sich vom übrigen Gesichtsausdruck unterscheidet

- Weit geöffnete Augen, beispielsweise nach einer überraschenden Frage

- Zitternde oder "beschäftigte" Hände, beispielsweise durch häufiges Kratzen am Kinn oder Spielerei mit den Haaren

Allerdings solltet ihr bei eurer Bewertung dieses Verhaltens ebenso achtsam sein wie bei einer offensichtlichen Lüge. Nicht immer müssen die Anzeichen für eine Schwindelei sprechen. Vielleicht hat es euren Chef gerade wirklich am Kinn gejuckt - oder er ist einfach aus anderen Gründen unsicher. Bevor ihr eurem Chef das Lügen unterstellt, solltet ihr daher eine Prüfung vornehmen.

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Kontrollfragen und Konsequenzen der Chef-Lügen

Möchtet ihr ganz sicher gehen, dass ihr gerade belogen wurdet, könnt ihr beispielsweise gewisse Kontrollfragen in das Gespräch einflechten. Wenn der Chef zum Thema Beförderung also nichts sagen möchte, lohnt eine gezielte Nachfrage. Bleibt diese ebenfalls unbeantwortet, wird erneut das Thema gewechselt oder bekommt ihr eine eindeutige Ausrede zu hören, ist die Lüge wahrscheinlich. Habt ihr euren Chef beim Lügen erwischt, müsst ihr daraus eure eigenen Konsequenzen ziehen. Ihn direkt damit zu konfrontieren, ist der falsche Weg: Natürlich wird er die Lüge leugnen und das Arbeitsklima leiden. Fragt euch besser, ob ihr in der Firma bleiben wollt, wenn die Beförderung trotz früherer Versprechungen in die Ferne rückt. Getreu dem Motto "Einmal ist keinmal" spielt auch die Häufigkeit der klaren Lügen eine Rolle. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht - ob ihr eurem Chef in diesem Fall trotzdem noch eine Chance geben wollt, bleibt euch überlassen.