Killerphrasen im Büro
So kontert ihr richtig!
2017-06-17T18:11:25+02:00

Weil euch regelmäßig gepfefferte Sätze um die Ohren fliegen, ist eure Pulsfrequenz zu hoch und eure Arbeitsproduktivität stagniert? Schluss damit! bigKARRIERE gibt euch jetzt eine Lektion in Sachen Schlagfertigkeit!
Killerphrasen: Definition und Beispiele
Killerphrasen – der Begriff ist vielen unbekannt, dabei kennt sie wirklich jeder. Es handelt sich um Scheinargumente, die ein Gespräch im Keim ersticken sollen. Echte Gesprächskiller eben. Kaum zu unterscheiden sind Killerphrasen vom Totschlagargument, dessen Konzept weitaus geläufiger ist.
Beide Gesprächskiller haben ein Ziel: Den Redner zum Schweigen bringen oder gar bloßstellen. Killerphrasen in der Ausbildung sind gewiss nicht nett gemeint. Wer solche Dinge hört, ist im ersten Moment perplex. Eine spontane Reaktion fällt schwer und der Unruhestifter gewinnt.
Sein Ziel: Die Diskussion beenden und andere Meinungen unterdrücken. Denn auch weitere Anwesende werden durch sein Scheinargument mundtot gemacht. Beim Geschädigten hallt die Killerphrase indes innerlich nach. Schlimmer noch: Die innere Unruhe kann die Produktivität blockieren. Als Azubis solltet ihr deshalb früh lernen, dieses rhetorische Mittel zu erkennen und im Büro richtig zu kontern.
Beispiele für Killerphrasen in der Ausbildung und anderswo:
- Das wird sowieso nicht funktionieren.
- Das haben wir schon immer so gemacht.
- Das ist nicht unsere Aufgabe.
- Sie haben ja keine Ahnung.
- Da können Sie nicht mitreden.
- Um das beurteilen zu können, fehlt Ihnen das Fachwissen.
- Ist das Ihr Ernst?
- Sind Sie immer so empfindlich?
- Denken Sie einmal nach - auch wenn's schwerfällt.
- Sie müssen noch viel lernen.
Es gibt noch viel mehr Beispiele. Die aufgeführten Aussagen werden gegenüber jüngeren Personen gerne verwendet. Wahrscheinlich habt ihr ähnliche Killerphrasen in der Ausbildung bereits gehört.

Kontern im Büro: Effektive Abwehrmethoden gegen Killerphrasen
Killerphrasen sind in der Ausbildung keine Seltenheit. Daher ist es nicht verkehrt, zu üben, wie sich konstruktiv mit den lästigen Scheinargumenten umgehen lässt. Je nach Kontext, Absicht und Hierarchiebeziehung zum Verbalangreifer, könnt ihr eine der Methoden anwenden und clever kontern im Büro. Somit erstickt ihr das Problem bereits im Keim und beugt einem Strohfeuer vor. Folgende Methoden haben sich als besonders effektiv erwiesen:
1. Mit Gegenfrage kontern:
Diese Methode leitet die Aufmerksamkeit um und nimmt den Unruhestifter in die Pflicht ein inhaltliches Argument vorzubringen.
Killerphrase: "Das wird sowieso nicht funktionieren."
Gegenfrage: "Welche inhaltlichen Gründe sprechen dagegen?" Alternativ eignen sich auch allgemeinere Gegenfragen: "Was hat das mit dem Thema zu tun?" oder "Warum sagen Sie das gerade jetzt?"
2. Auf Metaebene kontern:
Der direkteste Weg die Killerphrase zu entlarven und wieder auf eine sachliche Ebene zurückzukommen.
Killerphrase: "Sind Sie immer so empfindlich?"
Metaantwort: "Welche Relevanz hat meine Empfindlichkeit? Das ist augenscheinlich eine Killerphrase / ein Totschlagargument / kein konstruktiver Beitrag. Ihre pauschale Bewertung / persönlicher Angriff hat mit unserem Gespräch nichts zu tun. Lassen Sie uns bitte wieder zu unserem eigentlichen Thema zurückkommen."
3. Offensiv kontern:
Der verbale Angriff ist risikoreich und kann zum Streitgespräch führen. Zum Kontern im Büro eignet sich diese Methode eher unter Gleichgestellten. Ranghöheren Personen solltet ihr so nur antworten, wenn die Killerphrase wirklich ein persönlicher Angriff war.
Killerphrase: "Um das beurteilen zu können, fehlt Ihnen das Fachwissen."
Gegenangriff: "Dass Sie die Dinge anders sehen, wundert mich nicht. Ich habe in der Oberstufe eine Facharbeit zu dem Thema geschrieben. Soll ich Ihnen meine Ausführungen vielleicht erneut erläutern?"
4. Mit absichtlicher Fehlinterpretation kontern:
Eine Killerphrase absichtlich falsch zu verstehen, kann die Situation entschärfen. Wer Witz, Ironie oder Sarkasmus einstreuen kann, sendet dem Unruhestifter ein unmissverständliches Signal, dass der Gesprächskiller nicht unregistriert geblieben ist.
Killerphrase: "Das ist nicht unsere Aufgabe."
Fehlinterpretation: "Da stimme ich Ihnen zu. Deshalb schlage ich vor, dass wir uns der Aufgabe im kommenden Quartal zuwenden."
Fazit
Killerphrasen in der Ausbildung findet niemand gut, denn sie stören die konstruktive Kommunikation. Gänzlich vermeiden lassen sie sich häufig nicht. Dennoch solltet ihr sie nicht einfach hinnehmen, sondern proaktiv gegen böses Blut vorgehen. Mit ein wenig Training klappt das Kontern im Büro und kein inhaltsleerer Spruch schafft es, euch aus dem Konzept zu bringen.
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