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Negative Kritik: So beweist ihr persönliche Reife

Ihr wurdet in der Arbeit kritisiert und das nervt? Wir von bigKARRIERE erklärt euch, warum Kritik auch gut sein kann und wie ihr am besten damit umgehen könnt.

"Wer mir schmeichelt, ist mein Feind. Wer mich tadelt, ist mein Lehrer." - Lehrspruch aus China

Der Wert von Kritik

Das chinesische Sprichwort drückt aus, dass man aus Kritik mehr lernt, als aus Lob. Doch Kritik annehmen kann nicht jeder. Mit negativer Kritik umgehen fällt vielen Menschen schwer. Weil kritische Worte meist nicht dem eigenen Selbstbild entsprechen, wirken sie bedrohlich. Reflexartig wird auf Angriff geschaltet und oft gar nicht mehr richtig zugehört. Dabei ist es insbesondere im Berufsleben wichtig, mit negativer Kritik umgehen zu können, um aus Fehlern zu lernen und sich zu verbessern. Nur wer legitim zu beanstandende Punkte an seiner Arbeit akzeptiert und umsetzt, wächst.

Allerdings muss Kritik nicht automatisch gerechtfertigt sein. Grundsätzlich ist Kritik nicht als absolute Wahrheit zu verstehen, sondern als Äußerung einer anderen Perspektive. Deshalb ist es wichtig tatsächlich zuzuhören, sich aktiv mit dem Gesagten auseinanderzusetzen und sich zur Wehr zu setzen, wenn die Kritik ungerechtfertigt sein sollte.

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Mit negativer Kritik umgehen: Tipps, die eure Kritikfähigkeit verbessern

Tipp #1: Kritik nicht persönlich nehmen. Versucht, eine gewisse Distanz zum Gesagten zu wahren und die Worte nicht direkt persönlich zu nehmen. Vielmehr geht es um eine Situation oder einen Sachverhalt, nicht um euch als Person.

Tipp #2: Nicht in Abwehrhaltung gehen. Haltet eure Körpersprache unter Kontrolle. Wer die Arme verschränkt oder die Augenbrauen ungläubig hochzieht, wirkt wie ein trotziges Kind. Versucht eine lockere Körpersprache an den Tag zu legen und hin und wieder zustimmend zu nicken, das wirkt reif und charakterstark.

Tipp #3: Zuhören und den Anderen ausreden lassen. Hört euch genau an, was der Kritiker zu sagen hat, ehe ihr darauf reagiert.

Tipp #4: Sacken lassen und bedanken. Wenn Kritik kommt, wollen viele sich instinktiv verteidigen und rechtfertigen. Wirkliche Reife beweist ihr auf diese Weise aber nicht. Mit negativer Kritik umgehen kann man besser so: Für die Anregungen bedanken. Diese Taktik hat zudem zwei Vorteile: Sie entschärft eine womöglich hitzige Situation und gibt euch einen Augenblick zum Durchatmen, ehe es an die Antwort geht.

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Tipp #5: Sich mit dem Gesagten auseinandersetzen. Im Idealfall ist Kritik der erste Schritt zur Lösung eines gemeinsamen Problems. Versucht die Perspektive eures Gegenübers einzunehmen und stellt gegebenenfalls Fragen (was muss diese Person noch alles bedenken, wie kam es zu der Kritik etc.). Durch Nachdenken, Nachfragen und gegebenenfalls auch Wiederholen des Gesagten stellt ihr sicher, dass ihr alles richtig verstanden habt. Das beugt zusätzlichen Missverständnissen vor, die in emotional aufgeladenen Situationen besonders leicht entstehen können.

Tipp #6: Kritik als Hilfe sehen. Wenn die Kritik berechtigt ist, solltet ihr sie annehmen. Statt mit Rechtfertigung und Gegenkritik zu kontern, könnt ihr ruhig erklären, wieso ihr auf diese Weise gehandelt habt und was eure Überlegungen dabei waren. Betont, dass ihr am Feedback wachsen wollt, und macht Vorschläge, wie sich das Problem oder die Situation künftig anders angehen lässt.

Tipp #7: Kontern. Wenn die Kritik ungerechtfertigt war, ist es euer gutes Recht euch zu verteidigen und eure Meinung zu äußern. Ein konstruktiver Ansatz, um mit ungerechtfertigter negativer Kritik umzugehen, ist das Gegenüber zu bitten, sachlich zu bleiben und das Feedback im Sinne einer Anregung zur Verbesserung zu formulieren.