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Schädlich für die Karriere?

Überpünktlichkeit im Job

Ihr kommt im Termin lieber zu früh als zu spät? Doch ist es wirklich so gut, überpünktlich zu sein? Wir klären auf, was Überpünktlichkeit im Job erzeugt!

Überpünktlich im Job: Kann ja nicht schaden, oder?

Dass chronische Unpünktlichkeit im Privat- und Berufsleben schädlich ist, wissen alle. Bereits in der Grundschule lernen die meisten, dass Zuspätkommen Konsequenzen hat und Zuspätkommer nie Karriere machen. Einige gewöhnen es sich daraufhin an, sicherheitshalber immer und überall früher aufzukreuzen. "Kann ja nicht schaden, wenn ich 15, 20 oder 30 Minuten vor Beginn schon da bin", ist dann der Gedanke. Doch auch verfrühtes Auftauchen kann negative Folgen haben.

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Fünf Gründe, warum übertriebene Pünktlichkeit im Job schlecht ist

Wer überpünktlich im Job ist, meint es eigentlich gut – und will eben nicht unpünktlich sein. Doch auch Überpünktlichkeit wird vielfach als unhöflich und unangemessen wahrgenommen und kann beim Gegenüber einen schlechten Eindruck hinterlassen. Warum?

#1: Ihr verbreitet Stress

Bei einem geschäftlichen Termin kann es als aufdringlich empfunden werden, wenn ihr viel früher als verabredet erscheint. Euer Gegenüber kann sich dadurch überrumpelt fühlen und in Stress geraten, weil eure übertriebene Pünktlichkeit das Zeitmanagement durcheinanderbringt.

#2: Ihr wirkt überkorrekt

Wer stets überpünktlich ist, dem wird allerlei anderes angedichtet: überkorrekt, steif, roboterhaft. Insgesamt entsteht ein unsympathischer Eindruck. Möchtet ihr als solch ein Mensch wahrgenommen werden? Wahrscheinlich eher nicht.

#3: Ihr suggeriert, dass ihr keine Teamplayer seid

Wenn ihr Tag für Tag als Erste am Arbeitsplatz sitzt, macht das eure Kollegen womöglich nervös. Begriffe wie egoistisch, karrieregeil und Schleimer könnten dann durch deren Köpfe geistern. In einem solchen Fall leidet die Atmosphäre im Team, weil bei euren Teamkollegen und Teamkolleginnen das dumpfe Gefühl entsteht, dass ihr sie auf der Karriereleiter überholen wollt. Teamfeeling Fehlanzeige.

#4: Ihr vermittelt den Eindruck, dass ihr euch selbst nichts wert seid

Wenn ihr regelmäßig überpünktlich im Job seid, könnte euer Chef misstrauisch werden, weil er die Überpünktlichkeit als Zeitverschwendung bewertet. Hochgerechnet summieren sich täglich 20 Minuten zu früh nämlich zu sechs unbezahlten "Überstunden", die ihr verschwendet habt. Der Chef könnte sich wundern, warum ihr diese wertvolle Zeit am Morgen verschenkt und ob ihr nichts Sinnvolleres zu tun habt. Durch diesen unterbewussten Eindruck sinken eure Chancen auf Lob und eine Übernahme.

#5: Ihr macht euch zum Zentrum der Aufmerksamkeit

Durch viel zu zeitiges Auftauchen zu einem Termin stellt ihr euch unwillkürlich in den Fokus, weil euer Gegenüber versucht, sich schnell Zeit für euch zu nehmen. Menschen, die sich in den Mittelpunkt drängen, werden häufig zu Außenseitern, weil sie durch ihr Verhalten nerven.

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Überpünktlich im Job: Wo sind die Grenzen?

Fünf bis zehn Minuten zu früh sind definitiv im Rahmen und werden gemeinhin toleriert. Als übertrieben pünktlich und damit potenziell schädlich für die Karriere werden Zeiten von 15 Minuten oder mehr gewertet. Übertriebene Pünktlichkeit gilt es daher ebenso wie Verspätungen zu verhindern, denn beide Extreme sind nicht unbedingt karriereförderlich.

Falls es euch einmal passiert, dass ihr viel zu früh zu einem Meeting, Termin oder der täglichen Arbeit kommt, nutzt die überschüssige Zeit doch einfach für einen Spaziergang oder ein privates Telefonat. Sollte es an einer ungünstigen Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln liegen, dass ihr immer überpünktlich im Job erscheint, ist es ratsam den Grund beim Chef und im Kollegenkreis kundzutun, um Fehlinterpretationen vorzubeugen.

 

Fazit: Überpünktlichkeit lohnt sich nicht!

Versucht es so zu halten, dass ihr etwa fünf bis maximal zehn Minuten früher kommt als vereinbart, denn zu zeitiges Auftauchen wirkt im beruflichen Kontext oft fast so schlecht wie das Zuspätkommen.