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Die Uhr tickt: Karriere mit oder ohne Kind?

Es graut euch vor der Wahl zwischen Kind und Karriere? bigKARRIERE schaut hinter die Kulissen und liefert Impulse, wie eine Karriere mit Kind gelingen kann.

Wer die Karriereleiter steil hinaufklettern will, fragt sich, wie Kinder in den Karriereplan passen. Denn eine längere Auszeit kann für die Karriere schnell zur Gefahr werden. Wäre es also besser, den Kinderwunsch aufzuschieben und den beruflichen Erfolg zu priorisieren?

In 50% der Fälle geht die Frau in Elternzeit

Für den Nachwuchs legen viele Frauen ihre Karriere auf Eis. Dass sich Väter und Mütter Familien- und Arbeitsleben gerecht teilen, ist immer noch nicht der Regelfall. Die Hälfte der jungen Eltern entscheidet, dass die Frau zurücksteckt, während der Mann weiter Vollzeit arbeiten geht. Das macht sich beim Verdienst – und oft auch später bei der Rente – bemerkbar. Noch immer verdienen Frauen rund ein Viertel weniger als Männer.

Wegen der längeren Ausbildungs- und Studienzeiten fällt die Familiengründung in eine Phase, in der auch jobtechnisch Weichen gestellt werden. Gerade wenn man sich eigentlich mit vollem Elan in die Arbeit stürzen sollte, schleichen sich Gedanken zum Thema Nachwuchs ein. Soll man jetzt lieber Kinder kriegen oder Karriere machen? Ist es womöglich bald für Kinder zu spät? Droht durch den Nachwuchs ein Karriereknick?

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Die Doppelbelastung Kind und Karriere ist nicht ohne

Die Karriere mit Kind klappt erfahrungsgemäß besonders gut, wenn das Kinderkriegen vor dem Karrierebeginn oder nach dem erfolgreichen Erklimmen höherer Karrierestufen erfolgt. Die Option schwanger in der Ausbildung beziehungsweise im Studium hat den Vorteil, dass die Kleinen beim Einstieg in den Job bereits aus dem Gröbsten heraus sind und die Frau ungebremst ins Berufsleben starten kann. Doch die Doppelbelastung Uni und Nachwuchs ist nicht ohne, nur sieben Prozent aller Studentinnen entscheiden sich für diesen Weg. Abstriche bei den Noten und Geldsorgen gehören zu den größten Problemen. Auch Praktika oder Auslandssemester sind mit Kind kaum umsetzbar. Dafür können nach dem Ausbildungsende Kind und Karriere leichter unter einen Hut gebracht werden.

Auch andersherum gelingt es, Karriere mit Kind zu machen, wenn man es bereits zur Führungskraft geschafft hat, ehe der Nachwuchs kommt. Dann stellen die Kosten für Kinderbetreuung und Haushaltshilfe kein großes Problem mehr dar, der Job ist einem sicher und der berufliche Wiedereinstieg gelingt leichter.

Am schwierigsten gestaltet sich der Mittelweg – wenn man beruflich noch nicht richtig Fuß gefasst hat und eine längere Auszeit fürs Kinderkriegen nimmt. Dann besteht die Gefahr, bei Wiedereinstieg zu straucheln. Zudem muss beruflich ranklotzen, während der Nachwuchs noch klein ist.

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Mythos biologische Uhr: Das beste Alter zum Kinderkriegen

Schwanger mit 20, 30 oder 40 Jahren? Ob und wann die Uhr tickt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Das beste biologische Alter zum Kinderkriegen gibt es so jedenfalls nicht. Zwar gelten Frauen, die nach dem 35. Lebensjahr ein Kind bekommen als „spät gebärende Mütter" und ihre Schwangerschaft als „Risikoschwangerschaft", faktisch sind die Risiken aber nicht drastisch höher. Nur langsam gibt es Änderungen bei der Fruchtbarkeit und den gesundheitlichen Risiken. Angaben vom Statistischen Bundesamt belegt, dass späte Schwangerschaften im Trend liegen. Bei den 35- bis 39-Jährigen steigt die Geburtenrate seit Jahren kontinuierlich. Die meisten Frauen in Deutschland gebären ihr erstes Kind zwischen dem 30. und 34. Lebensjahr.

Fazit

Baby und Business unter einen Hut zu bekommen, ist keine leichte Aufgabe. Karriere mit Kind zu machen, das bedeutet für die meisten Frauen, dass sie beruflich zurückstecken. Glimpflicher läuft es ab, wenn das Kinderkriegen früher oder später auf dem Karriereweg erfolgt. Und im Endeffekt zählt sowieso die Bilanz über das gesamte Erwerbsleben.