Eine Gruppe von Männern lauschen einer Präsentation
Austin Distel / Unsplash
Eine Gruppe von Männern lauschen einer Präsentation
Mhm und ähm

So entfernt ihr Füllwörter aus eurem Vokabular

Äh, öh und mhm nerven euch mehr, als euch lieb ist? bigKARRIERE verrät euch Tipps und Tricks, mit denen sich die lästigen Füllwörter vermeiden lassen.

Was sind die klassischen Füllwörter und welche Funktion haben sie?

Vielen verpönt sind die sogenannten Verzögerungslaute (Hesitationen), dabei gehören sie fest zur gesprochenen Sprache und erfüllen eine wichtige Funktion. Denn dem Sprecher verschafft ein wohlplatziertes Äh, Ähm, Öh oder Um eine kleine Atem- und Denkpause, in der das Gehirn die richtigen Worte finden und diese in eine sinnvolle Reihenfolge bringen kann. Somit gehören Füllwörter zur Sprechplanung und sind einfach versprachlichte Pausen. Sparsam eingesetzt werden solche Füllwörter beim Gegenüber nicht negativ registriert. Sie können sogar dabei helfen, dass der Zuhörer das Gesagte besser erfasst.

Doch es kommt auf die Dosis an. Wer ständig zu Hesitationen greift, wirkt unsicher, unprofessionell oder unglaubwürdig. Dann wird aus dem Verzögerungs- ein Verlegenheitslaut und der Zuhörer schaltet im schlimmsten Fall ab. Besonders häufig schleichen sich Füllwörter ein, wenn man nervös ist und deshalb die Konzentration verliert. Etwa bei einem Referat oder Vortrag vor vielen Menschen, bei einem wichtigen Bewerbungsgespräch oder vielversprechenden Date. Doch es gibt Mittel und Wege, um Füllwörter zu vermeiden.

Füllwörter vermeiden: Tipps und Tricks gegen das nervöse Äh

#1: Analyse machen

 

Sind eure sprachlichen Angewohnheiten wirklich so schlimm, dass ihr dauernd mit Ähs und Öhs um euch werft? Der schnellste Weg, das herauszufinden, ist es, Freunde, Kollegen oder die Familie zu fragen. Eine Alternative wäre, sich selbst beim Sprechen aufzunehmen. Ideal sind Telefongespräche, denn da spricht man länger und weniger kontrolliert. So erfahrt ihr, ob ihr tatsächlich zu viele Füllwörter benutzt.

 

#2: Auf die Atmung achten

 

Sprech- und Ruheatmung unterscheiden sich. In Ruhe sind die Zeiten fürs Ein- und Ausatmen etwa gleichlang. Beim Sprechen ist das anders. Da wird schnell eingeatmet und während des Sprechens langsam ausgeatmet. Füllwörter helfen dabei, während einer Denkpause in der Sprechatmung zu verbleiben. Bei aufkommender Nervosität oder Denkblockade ist es am besten, tief durchzuatmen, um Füllwörter zu vermeiden.

 

#3 Bewusst Pausen setzen

 

Anknüpfend an #2 ist es hilfreich, während des Sprechens bewusst Pausen einzubauen. So ist das Publikum an euren Sprachrhythmus gewöhnt. Und falls euch der sprichwörtliche rote Faden abhandenkommen sollte, fällt das nicht auf, weil es sowieso relativ viele kurze Sprechpausen gibt. Füllwörter müsst ihr dann gar nicht erst benutzen.

 

#4 Stimme kontrollieren

 

Wer ans Ende seiner Sätze ein Äh oder Um hängt, kontrolliert wahrscheinlich seine Stimme nicht ausreichend. Denn wenn wir beim Sprechen mit der Stimme zu hoch bleiben, fühlt es sich falsch an den Satz zu beenden. Dann wird schnell ein Füllwort angehängt. Geht bewusst mit eurer Stimme runter, wenn ihr ans Ende eines Satzes kommt.

 

#5 Kürzere Sätze konstruieren

 

Eine komplizierte Struktur aus vielen Haupt- und Nebensätzen verleitet dazu, Füllwörter einzubauen. Das liegt daran, dass man manchmal dabei selbst den Überblick verliert und sich sortieren muss. Besser ist es, mit kürzeren Sätzen zu arbeiten. Dann entstehen automatisch kleine Pausen zwischen den Sätzen und Füllwörter haben keine Chance.

 

#6 Ersten Satz immer vorformulieren

 

Ob beim Bewerbungsgespräch oder Vortrag, mit einem Äh einzusteigen hinterlässt nicht gerade den besten Eindruck. Aber es passiert häufig. Legt euch deshalb immer einen Eingangssatz im Kopf zurecht, den ihr mühelos abspulen könnt.

 

Ein Mann sitzt vor seinem Laptop und denkt nach
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Ein Mann sitzt vor seinem Laptop und denkt nach

Fazit

Füllwörter vermeiden zu wollen, ist kein schlechtes Ziel. Doch wirklich abtrainieren sollten sich Hesitationen nur diejenigen, bei denen die Ähs und Öhs zur Marotte geworden sind. In geringer Dosis sind Füllwörter völlig okay. Denn diese verschaffen nicht nur euch Denkpausen, sondern auch euren Zuhörern.