Schwächen im Bewerbungsgespräch
Die richtigen Antworten parat haben
2017-12-08T20:39:37+01:00

Die Frage nach den Schwächen im Bewerbungsgespräch bereitet euch Bauchschmerzen, weil ihr Angst habt, entweder zu bescheiden oder zu überheblich zu wirken? Muss sie nicht! bigKARRIERE verrät, wie ihr die tückische Frage beantwortet, ohne euch in die Nesseln zu setzen.
Warum wird im Bewerbungsgespräch überhaupt nach Schwächen gefragt?
Für viele Personaler gehört die Frage nach den Schwächen im Bewerbungsgespräch zum Standardrepertoire. Und das, obwohl alle Bewerber sie längst kennen und Experten ihr jegliche Aussagekraft absprechen. Trotzdem kommt der Punkt Schwächen bei fast jedem Interview auch heute noch auf den Tisch. Auch wenn es inzwischen immer häufiger auf indirekte Art oder mittels einer Skalenfrage passiert. Mit der Frage nach euren persönlichen Stärken und Schwächen wollen Personalverantwortliche herausfinden, ob ihr charakterlich für die ausgeschriebene Stelle geeignet seid. Eure Antwort entscheidet darüber, ob ihr den Job bekommt oder nicht.
Schwächen im Bewerbungsgespräch aufzählen: So dürft ihr nicht antworten
"Ich habe keine" – wer sich als Alleskönner präsentiert, wirkt überheblich, lächerlich oder zumindest suspekt. Auf jeden Fall weckt ein vermeintlich perfekter Bewerber Zweifel beim Personaler, denn perfekte Menschen gibt es nicht.
"Wo soll ich da anfangen? Also zuerst wäre da..." – als schüchterner Schwächling voller Defizite macht ihr keine gute Figur. Wie sollen Personalverantwortliche euch den Job zutrauen, wenn ihr selbst an euch zweifelt?
"Ich bin recht perfektionistisch veranlagt" oder "Ich bin ungeduldig" – diese fantasielosen Worthülsen kommen Personalern zu den Ohren raus, denn zu viele Jobkandidaten glauben, sich mit solchen vermeintlich "positiven Schwächen" einen Vorteil ergattern zu können.
Humorige Antworten wie "Meine größte Schwäche ist Shopping" oder "Ich kann mir Namen schlecht merken" sind im Bewerbungsgespräch fehl am Platz und signalisieren, dass ihr die Situation nicht ernst nehmt.
Tipps zum Beantworten der Frage nach den Schwächen
- Bleibt immer ehrlich und authentisch.
- Nennt realistische Schwächen, die ihr tatsächlich habt. Bewerber, die zu ihren Schwächen stehen, kommen besser an.
- Wählt solche Schwächen, die euch im anvisierten Job nicht behindern würden. Erklärt direkt im Anschluss, wie ihr mit der Schwäche im Berufsleben umgeht oder wie ihr an der Schwäche arbeitet.
- Gebt mehr Stärken als Schwächen an. Manchmal kommt die Frage nach den Schwächen zuerst, daher könnt ihr euch als Daumenregel die Zahl zwei merken. Gebt zwei Schwächen und etwa drei bis vier Stärken an. Im Idealfall ist die erste Schwäche eine, für die ihr bereits eine funktionierende Lösung gefunden habt. Die zweite Schwäche muss gar nichts mit der Arbeit zu tun haben.
Persönliche Schwächen für das Bewerbungsgespräch identifizieren
Selbsteinschätzung fällt vielen Menschen schwer. Dabei helfen schon ein paar einfache Schritte bei der Selbstreflexion:
- Kurze Brainstorming-Session abhalten. Welche Schwächen erkennt ihr an euch? Zeigt diese Liste euren Freunden, Kollegen, Kommilitonen oder Eltern und fragt, ob ihr tatsächlich diese Defizite habt.
- Stellenanzeige erneut aufmerksam lesen und herausfiltern, welche charakterlichen Anforderungen die Firma hat (checkt den Punkt "Das wünschen wir uns" oder "Das bringen Sie mit"). Fertigt im Anschluss eine Liste davon an.
- Eure Defizite-Liste mit der Wunsch-Liste der anvisierten Firma abgleichen und Überschneidungen identifizieren. Alle Schwächen von eurer Defizite-Liste streichen, die sich negativ auf eure Chancen in der Firma zu arbeiten auswirken könnten.
- Wieder auf eure Defizite-Liste schauen und überlegen, welche der Schwächen sich besonders gut ausbügeln lässt. So findet ihr die erste Schwäche, die ihr im Bewerbungsgespräch nennen solltet.
- Welche Schwäche auf eurer Defizite-Liste hat absolut nichts mit dem Job zu tun? Das ist die zweite Schwäche, die ihr im Interview erwähnen könnt.
- Jetzt überlegen, wie sich die Schwächen positiv darstellen lassen. Beispiel: "Gelegentlich bereitet es mir Probleme, den Überblick zu behalten. Aber seit ich mit Erinnerungsmails und Klebezetteln arbeite, hat sich das Problem deutlich verbessert."
Fazit
Schwächen, die ihr im Bewerbungsgespräch nennt, sollten authentisch sein. Achtet aber darauf, dass ihr trotz der genannten Schwächen für die angestrebte Stelle weiterhin mehr als geeignet erscheint. Und ergänzt, wie ihr mit euren Charakterfehlern konstruktiv umgeht. Das zeigt zudem, dass ihr euch aktiv damit beschäftigt.
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