Verspätung
Andrea Piacquadio / pexels
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Ausrede oder Wahrheit?

Zu spät beim Bewerbungsgespräch

Der Super-GAU ist passiert, ihr kommt zu spät zum Vorstellungsgespräch. Wie jetzt reagieren: Ausrede oder Wahrheit? bigKARRIERE gibt Tipps.

Die absolute Horrorvorstellung wird Realität: Ihr kommt zu spät zum Bewerbungsgespräch. Ob Bahnchaos oder Eigenverschulden, eine schnelle Ausrede muss her, damit ihr die Kurve für ein gelungenes Gespräch noch bekommt. Doch wann solltet ihr bei Verspätungen die Karten auf den Tisch legen und wann ist eine kleine Flunkerei die bessere Alternative?

Verkehrschaos und Bahnausfall: Farbe bekennen

Im Vorfeld eures Bewerbungsgesprächs solltet ihr möglichst präzise einschätzen, wie viel Zeit die Anreise in Anspruch nehmen wird. Plant lieber etwas mehr Zeit ein; notfalls könnt ihr den Zeitpuffer in einem nahegelegenen Café verbringen und euch entspannt auf das Gespräch vorbereiten. Trotz sorgfältiger Planung könnt ihr euch jedoch leider nicht für alle Eventualitäten wappnen. Eine Bahn fällt aus, der Anschluss ist futsch - und schon steht ihr dumm da. Doch das muss euch die Chance auf den Job nicht automatisch versauen. Ruft beim Personaler an und informiert ihn über die Verzögerung, sobald diese absehbar ist. Wenn möglich, lasst euch die Bahnverspätung beim Schaffner bestätigen und legt dieses Dokument im Unternehmen vor. Trefft ihr anschließend zu spät im Bewerbungsgespräch ein, solltet ihr nochmals kurz um Entschuldigung bitten. Das gleiche Prinzip gilt übrigens für Verkehrsunfälle, die einen Stau verursacht haben und daher die Ursache für euren zeitlichen Engpass sind. Wenn ein Verkehrspolizist vor Ort ist, kann dieser euch ebenfalls eine Art Bescheinigung für den Personaler ausstellen und eine Lüge wird nicht notwendig.

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Verspätung durch Eigenverschulden: Flunkern

Habt ihr am Tag des Vorstellungsgesprächs verschlafen oder anderweitig Zeit vertrödelt, solltet ihr mit der Entschuldigung vorsichtig sein. Wer gibt schon gerne zu, dass er ein kleiner Faulpelz war oder den Wecker einmal zu oft auf "snooze" gestellt hat. In diesem Fall sind Notlügen erlaubt. Diese wollen aber gut überlegt sein. Denkt schon auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch darüber nach und legt euch einen Satz zurecht. Flüchtet euch nicht in lange Ausreden und Entschuldigungen. Ein kurzes, prägnantes und nachvollziehbares Statement und eine aufrichtige Entschuldigung in wenigen Sätzen genügen und kommen besser an als ausschweifende Geschichten. Stellt euch darauf ein, dass der Personaler nachfragen wird, warum ihr zu spät im Bewerbungsgespräch erscheint. Andernfalls solltet ihr die Tatsache nicht ignorieren und souverän selbst ansprechen; das zeigt, dass ihr Fehler einsehen und beim Namen nennen könnt.

Ausreden vorab gut überlegen

Wenn ihr nur wenige Minuten zu spät im Bewerbungsgespräch erscheint, könnt ihr auf eine Ausrede nach dem Motto "Ich habe versehentlich auf einem Mitarbeiterparkplatz geparkt und musste noch einmal umdisponieren" setzen. Alternativ habt ihr euch eben zuerst in der Firma (bei einem Gebäude mit mehreren Unternehmen) oder der Abteilung geirrt. Beträgt die Verspätung mehr als 20 Minuten, ist natürlich eine andere Geschichte gefragt - und ihr müsst euch auf schärfere Rückfragen einstellen. Jederzeit solltet ihr glaubwürdig machen, dass ihr alles gegeben habt, um nicht zu spät im Bewerbungsgespräch zu erscheinen. Setzt dabei keinesfalls auf Emotionen. Eure Ausrede muss verdeutlichen, dass euch der Job nach wie vor sehr wichtig ist, darf dabei aber nicht zu gefühlsduselig werden: "Mein Auto wurde abgeschleppt, doch dann habe ich im letzten Moment noch jemanden gefunden, der mich herbringt" ist eine geeignete Entschuldigung.