Frau traurig
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Frau traurig
3 Tipps, um soziale Phobie ablegen zu können

Soziale Phobien

Steckt ihr in einer Angstspirale und kommt mit eigener Kraft nicht heraus? bigKARRIERE hilft euch soziale Phobien loszuwerden.

Steckt ihr in einer Angstspirale und kommt mit eigener Kraft nicht heraus? Wir reichen euch eine Hand und geben Tipps, wie sich soziale Phobien ablegen lassen.

Was sind soziale Phobien?

Jeder kennt das Gefühl von Angst. Sie hilft uns, verborgene Energiereserven freizusetzen. Doch bei manchen Menschen wird das Gefühl übermächtig, lässt sich nicht mehr abschütteln und wird zu einer echten Belastung, die den Alltag bedroht. Dann muss man handeln.

Wer an sozialer Phobie oder sozialer Angst leidet, hat das Gefühl, beobachtet und beurteilt zu werden oder fürchtet, ausgelacht und abgewertet zu werden. Manchmal haben Betroffene sogar Angst vor der eigenen Angst. Viele gewöhnliche Dinge fallen ihnen deshalb schwer. Ins Café gehen, vor einer Gruppe sprechen, im Kino einen Film schauen, Zug fahren – das alles geht nicht ohne Angst. Die Angst manifestiert sich auch körperlich. Sozialphobiker erzählen von einer Art Tunnelwahrnehmung, von Pulsrasen, Schwitzen und Zittern. Und manchmal wird die Angst unerträglich.

Deshalb ziehen sich viele Betroffene zurück. Manche betäuben ihre Angst mit Medikamenten oder Alkohol. Sie wollen ihre Angst nicht zeigen, nicht für ihre Angst ausgelacht werden. Bei milderer Ausprägung einer sozialen Phobie kann das Umfeld sie als Schüchternheit und Introvertiertheit missverstehen. Im Extremfall geben Betroffene ihr Sozialleben - manchmal sogar ihr Berufsleben - komplett auf. Doch auch aus der Isolation kann man ausbrechen und seine soziale Phobien ablegen.
 

Wodurch können Angststörungen entstehen?

Bisher geht man davon aus, dass mehrere Faktoren bei der Entstehung von sozialen Phobien eine Rolle spielen. Tatsächlich können einige Betroffene den Ursprung ihrer Angsterkrankung auf ein konkretes Schlüsselerlebnis zurückführen: Etwa als sie sich von einem Lehrer bloßgestellt gefühlt haben oder ihnen öffentlich etwas Peinliches passiert ist. Manchmal tritt die Panik erstmals in besonders belastenden Phasen auf (Geburt eines Kindes, große Beförderung und Ähnliches). Auch extreme Erwartungen der Eltern, erlernte Verhaltensweisen oder eine angeborene Veranlagung können an der Entstehung einer Phobie beteiligt sein.

Hand mit Regen
Foto: milada vigerova / unsplash
Hand mit Regen

Soziale Phobien ablegen: Wie wird man die Ängste los?

Tipp #1: Selbstannahme

Der erste Schritt zur Besserung besteht darin, sich seine Ängste einzugestehen. Je eher das gelingt, desto einfacher wird es sich der Phobie entgegenzustemmen und desto weniger Lebensbereiche (Ausbildung, Arbeit, Beziehung oder Freundeskreis) werden durch die Angsterkrankung zerstört. Eine Angststörung liegt aller Wahrscheinlichkeit nach dann vor, wenn eure Angst unangemessen stark ist, übermäßig häufig auftritt, unangebracht lange andauert, oder euch in eurem alltäglichen Leben behindert.

Tipp #2: Selbsthilfegruppe

Wer sich seine soziale Phobie eingestanden hat, findet Akzeptanz, Halt und Hilfe in einer Selbsthilfegruppe. Sie bietet einen geschützten Raum, in dem es nur Menschen gibt, die selbst in einer ganz ähnlichen Situation stecken und unter Ängsten leiden. Hier können Dinge komplett urteilsfrei angesprochen und ausprobiert werden. Der Rückhalt der Selbsthilfegruppe hilft, soziale Phobien ablegen zu können. Passende Selbsthilfegruppen kennt der Bundesverband der Selbsthilfe Soziale Phobie.

Tipp #3: Therapie

Noch individueller als eine Selbsthilfegruppe ist eine Therapie. Vor allem zwei Therapiearten haben sich bei Angsterkrankungen als erfolgreich erwiesen, die kognitive Verhaltenstherapie sowie psychodynamische Therapieverfahren. Bei der kognitiven Verhaltenstherapie lernen Betroffene, dass sich Angst machende Situationen auch anders betrachten und bewältigen lassen. Bei psychodynamischen Therapieverfahren rücken unbewältigte Konflikte aus der Vergangenheit in den Fokus, da sie als ursächlich für die Phobie angesehen werden. Im Rahmen der Therapie können auch Medikamente verschrieben werden. Erfahrungsgemäß helfen vor allem SRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) und SSNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer).

Gruppe von 4 Leuten
Foto: devin avery / unsplash
Gruppe von 4 Leuten