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Dritter Bildungsweg

Wie ihr es ohne Abitur ins Studium schafft

Ihr wollt studieren, habt aber das Abitur nicht in der Tasche? Wie ihr dank drittem Bildungs-weg dennoch an die Uni kommt, verrät euch bigKARRIERE in diesem Beitrag.

Ihr habt das Abitur nicht geschafft oder bewusst nicht gemacht und euch beispielsweise nach dem erfolgreichen Realschulabschluss für eine Ausbildung entschieden. Diese habt ihr nun mit Bravour gemeistert und auch schon ein paar Jahre Berufserfahrung gesammelt? Dann wird euch der Begriff "dritter Bildungsweg" sicher das eine oder andere Mal begegnet sein. Denn das ist eure späte, aber große Chance, doch noch in die Welt der Universitäten einzutreten und nach einer Zeit im Berufsleben euer Wissen im Rahmen eines Studiums zu erweitern.
 

Dritter Bildungsweg, was ist das eigentlich?

Als "dritter Bildungsweg" wird ein Studium bezeichnet, das aufgrund mehrjähriger Berufserfahrung und einer abgeschlossenen Ausbildung ermöglicht wird. Zwar liegt der Prozentsatz derzeit Studierender, die durch diese Weise an die Universität gelangt sind, bei nur knapp einem Prozent in Deutschland - es könnte sich daraus aber ein neuer Trend entwickeln. Viele Fähigkeiten für ein Studium lernt ihr eben nicht zwangsläufig, wenn ihr die Schulbank drückt. Praktische Erfahrung kann euch teilweise sogar besser auf die Studieninhalte vorbereiten.

Dritter Bildungsweg - ein Weg, der Türen öffnet?

Wenn ihr euch einmal gegen das Abitur entschieden habt, ist noch lange nicht Schluss mit der Chance auf einen Studienplatz! Zumindest nicht für TechnikerInnen, Fachwirte / Fachwirtinnen oder MeisterInnen, denn diese haben aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation ein Recht darauf, ein Studium in einem Fach ihrer Wahl aufnehmen zu dürfen. Lediglich für ein paar Studiengänge gibt es Einschränkungen - und das auch nur in manchen Bundesländern. So kann das Studium der

- Medizin (einschließlich Zahn- und Tiermedizin)

- Pharmazie

- Rechtswissenschaften

und

- Lehramt

teilweise nicht über den dritten Bildungsweg absolviert werden. Habt ihr keine der genannten beruflichen Qualifikationen erlangt, so müsst ihr eine mindestens zwei Jahre dauernde Ausbildung absolviert und drei Jahre Berufspraxis erlangt haben. Hinzu kommen die folgenden Anforderungen: Das Studium muss sich im fachspezifischen Bereich eures Berufsbilds bewegen und ihr müsst entweder eine Eignungsprüfung oder ein einjähriges Probestudium bestehen. Die Voraussetzung richtet sich ebenfalls nach den Bundesländern und muss individuell geprüft werden.

Schule
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Dritter Bildungsweg: Chance oder Risiko?

Viele Studierende sehen den dritten Bildungsweg als (letzte) Chance, sich fortzubilden und einen Bachelor- oder Masterabschluss ihr Eigen nennen zu können. Doch natürlich birgt ein spätes Studium nach dem Arbeitsalltag auch Risiken. So wird hohe Flexibilität gefordert, wenn ihr nebenberuflich weiterarbeiten oder das Studium in Teilzeit absolvieren möchtet. Außerdem kommen Kosten wie Studiengebühren oder Semesterbeiträge auf euch zu. Vielen Studierenden des dritten Bildungsweges fällt es auch schwer, sich nach der jahrelangen, praxisorientierten Arbeit wieder an das Lernen zu gewöhnen. Denn auch Klausuren werden im Studium natürlich ein Thema sein! Daher solltet ihr vorab den Nutzen und das Risiko für euch abwägen, damit euch der dritte Bildungsweg geradewegs zum Erfolg führt.