Eine Kellnerin
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Eine Kellnerin
Midijobs

Eignen sie sich für Studenten?

Was der Midijob ist und ob er sich für Studierende lohnt, erklären wir euch in diesem Artikel.

Mini, Midi, Maxi: Was ist ein Midijob?

Von Minijobbern, die maximal 450 Euro verdienen, hat jeder bereits gehört. Könnte sogar sein, dass ihr einen der 7,6 Millionen Menschen mit Minijob kennt. Weitaus weniger bekannt ist der sogenannte Midijob, der vom Verdienst her zwischen Minijob, also einer geringfügigen Beschäftigung, und einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Vollzeit (Maxijob) steht.

 

Anders gesagt: Wo der Minijob aufhört, fängt der Midijob an. Das heißt, dass Midijobber einen monatlichen Verdienst zwischen 450,01 Euro und 850 Euro nach Hause bringen. Wer mehr als 850 Euro verdient, hat einen Maxijob. Weil Midi zwischen Mini und Maxi eine Brücke schlägt, gelten für dieses Beschäftigungsverhältnis ganz besondere Bedingungen hinsichtlich Steuern sowie Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Im Vergleich zu Minijobs sind Midijobs nämlich versicherungspflichtig. Allerdings hängt die Beitragshöhe vom konkreten Verdienst ab und ist geringer als im Maxijob. Kenner sprechen in diesem Zusammenhang von Gleitzone.

Als Gleitzone wird die Verdienstspanne von 450,01 Euro bis 850 Euro monatlich bezeichnet. Gleitzone deshalb, weil die Beitragshöhe mit dem Verdienst steigt. So zahlt ein Midijobber, der 500 Euro monatlich verdient, weniger Beiträge an die Sozialversicherungen als eine Midijobberin, die 840 Euro pro Monat verdient. 

Und noch Etwas zum Thema Steuern. Midijobs sind grundsätzlich lohnsteuerpflichtig, für Studierende der Steuerklassen I bis IV fallen aber keine Steuern an. Das heißt, ihr seid ganz normal via Steueridentifikationsnummer beim Finanzamt gemeldet. Sollten Steuern abgezogen werden, könnt ihr sie per Steuererklärung zurückholen. Allerdings müssen nur Studierende mit den Steuerklassen V und VI mit Abzügen rechnen. Falls Midijobber mit der Steuerklasse V oder VI weniger als 9000 Euro pro Jahr verdienen, können auch sie die gezahlte Lohnsteuer über die Steuererklärung wiederholen. Die 9000 Euro beziehen sich auf den Grundfreibetrag im Jahr 2018 zuzüglich rund 1000 Euro Werbungskostenpauschale.

Eine Frau hält Geldscheine in der Hand
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Eine Frau hält Geldscheine in der Hand

Midijob: Ist er für Studenten geeignet?

Für Studierende, die einen Nebenjob suchen, ist die Midi-Variante interessant. Denn als Midijobber seid ihr in allen Sozialversicherungszweigen beitragspflichtig, profitiert aber von reduzierten Beitragssätzen. Wenn ihr zwischen Midi- und Minijob schwankt, hier sind die Vorteile der Midi-Version:
 

  • Ihr seid voll sozialversichert.
  • Ihr seid in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert, was eure Rente erhöht. Was ihr einzahlt, zahlt nochmal euer Arbeitgeber für euch ein.
  • Nach 12 Beschäftigungsmonaten habt ihr Anspruch auf Arbeitslosengeld.
  • Im Krankheitsfall habt ihr Anspruch auf Krankengeld.
  • Für Studierende mit Steuerklasse I bis IV sind Midijobs steuerfrei.

 

Nachteile der Midi-Version:
 

  • Ein Verdienst über 450 Euro im Monat bedeutet in der Regel, dass ihr nicht mehr über eure Eltern krankenversichert bleiben könnt. Eine eigene Krankenversicherung kostet rund 80 Euro pro Monat (Stand: 2018), diese ist ab dem 25. Lebensjahr sowieso angesagt.
  • Fürs BAföG gilt eine Jahreseinkommensgrenze von 5400 Euro (Stand: 2018). Midijobber kommen auf mehr und müssen mit Abzügen rechnen.
  • Um volles Kindergeld erhalten zu können, darf der Midijob maximal 20 Stunden Wochenarbeitszeit umfassen.
     

Wichtig: Bei mehreren Jobs zählt das Gesamteinkommen, falls es über 850 Euro im Monat liegt, entfällt die Gleitzonen-Regelung.

Fazit

Wir haben euch den größeren Bruder des Minijobs im Detail vorgestellt, jetzt müsst ihr selbst analysieren, ob sich ein Midijob unter diesen Voraussetzungen für euch rentiert. Vor allem für Studierende ab 25 Jahren kann sich ein solches Arbeitsverhältnis lohnen, da ihr sowieso Krankenkassenbeiträge zahlen müsst, aber bereits Leistungen für die Rente ansammelt.