Gleichzeitig sprach Vallance von neuer Hoffnung für die fünf noch lebenden Tiere: Shikira, Cleo, Abdullah, Timba und Themba. Mehrere Interessenten hätten sich gemeldet, um das Gelände zu übernehmen und die verbliebenen Löwen weiter zu versorgen. «Wir haben nicht viel Zeit und die Lage ist ungewiss, aber wir tun alles, um diese Möglichkeit zu prüfen und die Hoffnung am Leben zu halten.»
Drohungen gegen Betreiber
Vallance betonte, sie sei mittlerweile verbal angegriffen und bedroht worden. Es sei eine «unglaublich schwierige Aufgabe» gewesen, die Löwen einzuschläfern, schrieb sie und bat um Verständnis und Respekt in dieser «herzzerreißenden Situation».
Das Kamo Wildlife Sanctuary, rund 150 Kilometer nördlich von Auckland, war einst durch die TV-Serie «The Lion Man» bekanntgeworden. Gegründet wurde der Tierpark vom neuseeländischen Tiertrainer Craig Busch, der später der Tierquälerei beschuldigt wurde.
Über die Jahre sorgte der Park, in dem nur Raubkatzen lebten, immer wieder für Schlagzeilen – durch Finanzprobleme, Sicherheitsmängel und 2009 durch den Tod eines Pflegers, der von einem weißen Tiger angegriffen wurde. 2023 musste hier Neuseelands einziger schwarzer Leopard wegen Krankheit eingeschläfert werden. Zuletzt war das Gelände zum Verkauf ausgeschrieben.
Parallelen zu Zoos in Deutschland
In den vergangenen Monaten waren auch mehrere deutsche Zoos wegen ihres Umgangs mit Tieren in die Kritik geraten. Der Nürnberger Zoo hatte im Juli trotz massiver Proteste aus Platzgründen zwölf Paviane getötet. Tierschützer halten das für rechtswidrig und erstatteten Strafanzeige. Der Zoo Leipzig schläferte im August drei Tigerbabys wenige Tage nach ihrer Geburt ein, weil sich die Mutter nicht um den Nachwuchs gekümmert hatte. Eine Handaufzucht sei unter dem Aspekt einer artgerechten Wildtierhaltung nicht infrage gekommen, hatte der Zoo mitgeteilt.
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