7 Trends beim Onboarding, die auf dich zukommen werden
Von Gamification bis Metaverse
2023-04-04T10:12:42+02:00
Gute Arbeitgeber schaffen die Voraussetzungen, dass du dich im neuen Job möglichst schnell zurechtfindest. Das ist je nach Branche und Aufgabengebiet gar nicht einfach – oft warten neben den neuen Aufgaben ein neues Umfeld und ein ganz neues Team auf dich. Dass du dich schnell wohlfühlst, liegt auch im Eigeninteresse deines Arbeitgebers: Es kommt immer häufiger vor, dass Arbeitnehmer neue Jobs in den ersten 100 Tagen gleich wieder kündigen. Erst 2022 stellte der E-Recruiting-Anbieter Softgarden fest, dass knapp 18 Prozent der befragten mehr als 2.000 Bewerberinnen und Bewerber diesen Schritt schon einmal gewagt haben.

Ist das Onboarding also inzwischen nichts anderes als eine Art verlängertes Recruiting on-the-go? Viele Arbeitgeber scheinen die Gefahr erkannt zu haben und schlagen in Sachen Onboarding aktuell neue Wege ein. Sieben davon möchten wir dir hier vorstellen.
1. Preboarding
Du hast seit der Vertragsunterschrift nichts vom neuen Arbeitgeber gehört? Dann droht dir ein Kaltstart in den neuen Job und die damit verbundene Einarbeitung. Viele Arbeitgeber nutzen inzwischen die Möglichkeit, online Kontakt mit ihren neuen Mitarbeitern zu halten, ihnen vorab Informationen zukommen zu lassen oder sie zu gemeinsamen Online-Events einzuladen. Solche kleinen Maßnahmen brechen das Eis, erleichtern die Orientierung und sorgen dafür, dass am “richtigen” ersten Tag vieles deutlich runder läuft.
2. Appboarding
Selbstständiges Lernen via App liegt im Trend, sowohl bei Sprachen als auch im Job. Die Erstellung digitaler Lernpfade erfordert vom Arbeitgeber ein gewisses Investment – vor allem, wenn das Unternehmen ganz von vorn beginnt – kann sich aber langfristig auszahlen. Onboarding-Tools wie Wikis lassen sich leicht auf dem Smartphone, Laptop oder Tablet abrufen und lassen sich ohne hohe Einstiegshürden erstellen. Auch der Fortschritt auf dem Gebiet von Künstlicher Intelligenz könnte in Zukunft dazu führen, dass das Onboarding immer weiter in virtuelle Räume verlagert wird.
3. Metaverse
Apropos virtuelle Räume – da gibt es ja noch das Metaverse. Von vielen als Geld- und Ressourcenverschwendung verschrien, hat das Konzept bislang noch den Beweis anzutreten, dass es im großen Stil zukunftsfähig ist. Mindestens als Onboarding-Tool könnte das Metaverse aber durchaus Potenzial besitzen: In der dreidimensionalen virtuellen Realität (VR) lassen sich viele Konzepte interaktiv darstellen. Auch das Durchführen von Versammlungen in großen Unternehmen (sogenannte Townhall-Meetings) lässt sich über das Metaverse auf charmante Art und Weise in die virtuelle Welt übertragen – dort kommen Menschen aus der ganzen echten Welt in einem Raum zusammen.

4. Gamification
Wo die virtuelle Welt ist, wird gespielt. So lautet seit den Hochzeiten von Pong in den 1970er-Jahren eine Art Naturgesetz der Menschheit. Schön, interessant und bunt sollte es sein, und im besten Fall lernt der Mensch dabei noch etwas Nützliches. Letzteren Effekt hofft sich der Onboarding-Trend Gamification zunutze zu machen. Spielerische Elemente sollen im Onboarding und darüber hinaus die Zusammenarbeit verbessern und durch einprägsame Lernprozesse die Weiterbildung fördern. Besonders großes Potenzial für diesen Trend scheint im Bereich von Tools und Richtlinien zu liegen, denn repetitiv angelegte Prozesse und Lektionen lassen sich über die spielerische Methode gut festhalten.
5. Buddy-Programm
Gerade in der ersten Zeit ist es leicht, sich im neuen Job alleine zu fühlen – das Homeoffice neigt dazu, diesen Effekt trotz aller offensichtlichen Vorteile im Remote Onboarding noch zu verstärken. Mit einem Buddy beziehungsweise einem Mentor an deiner Seite kann das Onboarding deutlich besser verlaufen, sowohl subjektiv durch den persönlichen Kontakt als auch objektiv dank einer verstärkten Bindung an das Team und eines festen Ansprechpartners bei Fragen. Auch die Eingliederung in das größere Team läuft dank Mentoring-Programm potenziell mit weniger Reibung und Verlegenheit.
6. Inklusion & Diversity
Kleine Schritte können einen großen Unterschied machen. Das gilt auch beim Thema Onboarding. Echter Aufwand beim Thema Inklusion und eine gendergerechte Text- und Bildsprache helfen besonders im deutschen Sprachraum dabei, die Unternehmenskultur und ihre Richtlinien vor allem den jungen Teammitgliedern näherzubringen. Vor allem in großen Unternehmen sind HR und PR inzwischen oft sehr darum bemüht, sich als weltoffen zu präsentieren und diesen Eindruck auch im Onboarding fortzusetzen.
7. Postboarding
Wie lange hat dein letztes Onboarding gedauert? Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind spätestens nach einem Monat endgültig im Alltag angekommen und von da an ein gut geöltes Rad in der Maschine. Dabei kann und sollte Onboarding viel mehr sein: Wichtig sind zum Beispiel regelmäßige Feedbackgespräche. Diese verbessern das Teamgefühl und sorgen dafür, dass sich keine schlechten Angewohnheiten einschleifen. Auch beim Stichwort Lernkultur gibt ein längerer Onboarding-Prozess potenziell viel her – vor allem, wenn es möglich ist, dass beide Seiten voneinander lernen. Das erkennen immer mehr Unternehmen, die deshalb am Trend hin zum Postboarding teilnehmen – einem Prozess, der die Prozesse und Learnings des Onboardings vertieft und sogar das Potenzial hat, die Bindung der neuen Teammitglieder an das Unternehmen zu verbessern.
Fazit
Das Onboarding wird interaktiver, integrativer und länger – so lassen sich die wichtigsten aktuellen Onboarding-Trends auf den Punkt bringen. Vor allem das virtuelle Lernen dürfte, verstärkt durch den pandemiebedingten Homeoffice-Trend, in Zukunft noch weiter im Vordergrund stehen. Dein nächstes Onboarding könnte also bereits im Metaverse stattfinden!