Frau Berufseinstieg
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Frau Berufseinstieg
So schafft ihr den Berufseinstieg ins Unternehmen

Erst Praktikum, dann Job:

Schwierigkeiten mit dem Einstieg ins Berufsleben? Mit einem Praktikum könnt ihr eure Chancen steigern. Wir zeigen, wie der Jobeinstieg nach dem Praktikum gelingt.

Die Dichte an gut ausgebildetem Fachpersonal gestaltet den Berufseinstieg oftmals schwierig. Neben Berufserfahrung ist daher ein umfangreiches Netzwerk schon vor dem Start ins Berufsleben sinnvoll. Beide Punkte können über ein Praktikum abgedeckt werden. Doch ein Praktikum ist oftmals unterbezahlt und der Lerneffekt gering – so die landläufige Meinung. Im Laufe des Studiums gibt man sich damit zufrieden, doch mit einem Universitätsabschluss noch einmal ein Praktikum machen? Viele tendieren zu einem klaren Nein.

Doch ein Praktikum kann auch eine riesige Chance darstellen. Vor allem in großen Unternehmen, in denen der Auswahlprozess hart und zäh ist, steigert ihr eure Chancen mit einem Praktikum enorm. Wir erklären euch, wie der Jobeinstieg nach dem Praktikum gelingt und was ihr dabei beachten müsst.

 

Jobeinstieg nach Praktikum – Chance statt schlechter Ruf!

Ein Praktikum ist in vielen Augen ein zwiespältiges Thema. Von Kaffee kochen über einen Zahlungsverzicht bis hin zur billigen Arbeitskraft – um den Begriff ranken sich viele Zuschreibungen. Dass Praktika meist sehr schlecht bezahlt sind und es nicht wenige Unternehmen gibt, die damit billige Arbeitskräfte verpflichten wollen, ist Fakt. Doch ein Praktikum kann auch eine tolle Chance sein, im späteren Berufsleben Fuß zu fassen.

Bei einem durchdachten Praktikantenprogramm habt ihr die Möglichkeit, euch sowohl persönlich, als auch beruflich weiterzuentwickeln. Außerdem sammelt ihr wertvolle Praxiserfahrung, die euch niemand mehr nehmen kann – auch wenn es mit dem direkten Jobeinstieg nach dem Praktikum nicht klappen sollte. Und last but not least: ihr könnt wertvolle Kontakte für euer späteres Berufsleben knüpfen – innerhalb und außerhalb des Unternehmens.

Praktikum als Win-Win-Situation

Damit das Praktikum jedoch kein Reinfall wird, müsst ihr bei der Auswahl der Praktikumsstelle auf die Vorzeichen achten. Informiert euch daher vorher, wie das Praktikum ablaufen wird. Im Internet findet ihr auf zahlreichen Plattformen Erfahrungsberichte, beim Unternehmen selbst könnt ihr nach den Aufgabenbereichen und Perspektiven fragen. Nicht sämtliche Praktika sind darauf ausgelegt, doch oftmals habt ihr anschließend die Chance, als fester oder freier Mitarbeiter weiterzumachen.

Ein richtig gutes Praktikum zeichnet sich dadurch aus, dass ihr einen hohen Lerneffekt mit einer Zukunftsperspektive im Unternehmen habt. Ihr lernt viel von euren Kollegen und eurem Umfeld, könnt in einem breiten Rahmen viel ausprobieren und euch selbst besser kennenlernen. Dann stellt das Praktikum eine Win-Win-Situation für beide Seiten dar, denn ihr lernt das Unternehmen von Grund auf kennen und bekommt Einblicke in mehrere Arbeitsbereiche. Ein Argument für eine Übernahme wäre eure wertvolle Arbeitskraft – dafür lohnt es sich doch, sich voll reinzuhängen und so das Unternehmen zu überzeugen.

 

Jobeinstieg nach dem Praktikum – mit diesen Tipps klappt´s

Oftmals entscheiden Nuancen darüber, welchen Eindruck ihr im Unternehmen hinterlasst. Selbst mit kleinen Angewohnheiten könnt ihr euch von der Masse abheben. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, mit denen ihr eure Chancen für einen Jobeinstieg nach dem Praktikum deutlich erhöhen könnt.

Meeting
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Meeting

Proaktive Arbeitseinstellung

Bei einigen Praktika wird euch nie langweilig, ihr seid voll eingespannt und mit Aufgaben zugeschüttet. Bei anderen wiederum gibt die Auftragslage gerade wenig Arbeit her oder ihr werdet einfach nicht berücksichtigt. Oder ihr bekommt eine Liste, die ihr schnell abgearbeitet habt. Und dann? Däumchen drehen? Wenn ihr euch aktiv Aufgaben sucht, zeigt ihr Engagement und Motivation. Klopft an Türen und sprecht eure Kollegen offen an. So wird euch bestimmt nicht langweilig, denn es gibt immer etwas zu tun. Denn schließlich wollt ihr ja auch etwas lernen.

Zudem kommt es überall gut an, sich aktiv einzubringen. Die bei vielen Unternehmen sogenannte Hands-on-Mentalität hinterlässt nicht nur Eindruck, sondern gibt euch auch die Möglichkeit, eure Aufgabenbereiche mitzugestalten. Als Außenstehender habt ihr vielleicht bei einigen Arbeitsprozessen einen anderen Blick auf die Dinge und könnt Verbesserungsvorschläge machen. Das bleibt garantiert in Erinnerung.

 

Die Klassiker – Pünktlichkeit, Outfit und Umgang mit Kollegen

Eigentlich sollten diese Punkte eine Selbstverständlichkeit sein, doch oftmals sind sie es nicht. Wenn ihr ständig zu spät zur Arbeit kommt, macht ihr keinen guten Eindruck. Auch wenn einige eurer Kollegen im Unternehmen permanent zu spät im Büro erscheinen, solltet ihr es ihnen nicht gleichtun – schon gar nicht als Praktikant. Pünktlichkeit unterstreicht euer Engagement, setzt euch daher morgens einen Zeitpuffer. Lieber fünf Minuten zu früh als fünf Minuten zu spät – was beim Vorstellungsgespräch gilt, verliert auch nicht im Berufsleben seine Gültigkeit. So könnt ihr euch morgens strukturieren und sammeln, anstatt gehetzt im Büro zu erscheinen. Damit kommt ihr nicht ins Schwitzen und unterstreicht eure Ambitionen – und damit auch eure Jobchancen nach dem Praktikum. Genauso verhält es sich mit dem Feierabend. Wenn ihr 5 Minuten vor Arbeitsende schon mit den Hufen scharrt, macht ihr keinen guten Eindruck. Bei der Bezahlung Überstunden aufzubauen ist zwar auch keine Lösung, doch eine Aufgabe noch zu beenden zeigt Einsatz und Verantwortungsbewusstsein.

Wie wichtig euch eine Stelle ist, könnt ihr mit eurem Outfit ausdrücken. Dabei könnt ihr euch an den Kollegen orientieren. Wie erscheinen diese in der Arbeit? Gibt es vielleicht sogar eine Kleiderordnung? Unabhängig davon ist jedoch ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild immer relevant. Dazu zählen Körperpflege, die Frisur, saubere und ordentliche Kleidung.

Eine weitere Grundvoraussetzung ist eine gute Kinderstube – Manieren im Umgang mit anderen Personen. Dazu gehören Höflichkeit, Respekt und ein freundliches Auftreten. Denn wenn ihr nicht mit euren Kollegen zurechtkommt, gestaltet sich der Jobeinstieg nach dem Praktikum schwierig.

Das Smartphone kommt in die Schublade

Ihr habt mal kurzzeitig nichts zu tun? Die perfekte Gelegenheit, mal einen Blick auf das Smartphone zu werfen. Die heutigen Generationen Y und Z finden sich ohne ihren kleinen Begleiter fast gar nicht mehr zurecht und schauen ständig aufs Handy. Was in Vorlesungen fast niemanden interessiert, ist am Arbeitsplatz anders. Denn das Smartphone stellt einen permanenten Störfaktor dar, der euch vom konzentrierten Arbeiten abhalten kann.

Wer ständig mit dem Mobiltelefon spielt, steigert nicht gerade seine Jobchancen nach dem Praktikum. Von daher ist es ratsam, das Handy während der Arbeitszeit auch mal beiseite zu legen. Zudem habt ihr immer noch die Mittagspause, um Facebook & Co zu checken und News zu lesen.

 

Good Job!

Am aussagekräftigsten ist natürlich eure Arbeitsperformance. Das Einhalten von Deadlines ist dabei Grundvoraussetzung, denn es zeugt von Zuverlässigkeit und gutem Zeitmanagement. Darüber hinaus muss die Arbeit auch gut sein – also formal und inhaltlich überzeugen. Denn wenn eure Vorgesetzten mit euch zufrieden sind, stehen eure Chancen für den Jobeinstieg nach dem Praktikum gut.

Unnötig Druck müsst ihr euch aber nicht machen. Denn schließlich seid ihr als Praktikant zum Lernen da und müsst daher keine fehlerlose Arbeit abliefern. Dennoch schadet es nicht, Flüchtigkeitsfehler, formale und inhaltliche Unstimmigkeiten schon zu überprüfen und zu hinterfragen, bevor ihr die Aufgabe weitergebt. Damit unterstreicht ihr nicht nur eure gewissenhafte Arbeitsweise, sondern zeigt, dass ihr auch über den Tellerrand hinausschauen könnt und die Aufgabe in den richtigen Kontext einordnet.

 

Aufbau eines breiten Netzwerks

Neben der Erfahrung zählt dieser Punkt zu den wichtigsten – vor allem für die Zukunftsperspektiven. Im Laufe des Praktikums lernt ihr viele Mitarbeiter des Unternehmens kennen. Sei es in Projekten, beim Mittagessen oder bei Schulungen, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sein berufliches Netzwerk auszubauen. Dabei könnt ihr interessante und wichtige Persönlichkeiten kennenlernen und interessante Informationen über Position und Unternehmen sammeln.

Mit übergreifenden Fragen signalisiert ihr nicht nur Interesse, sondern zeigt auch, dass ihr euch mit eurer persönlichen Weiterentwicklung und dem Unternehmen beschäftigt habt. Denn Kontakte können euch weiterbringen, sollte es auch mit dem direkten Jobeinstieg nach dem Praktikum nicht klappen.

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Unser Fazit

Praktika sind oftmals besser als ihr Ruf. Natürlich ist die Bezahlung nicht gerade fürstlich, doch ihr sammelt wertvolle Erfahrungen für eure berufliche Laufbahn. Zusätzlich entwickelt ihr euch persönlich weiter und lernt euch besser kennen – zum Beispiel eure Stärken und Schwächen. Außerdem könnt ihr wichtige Kontakte knüpfen, die euch beruflich weiterbringen.

Und wenn alles super läuft, schafft ihr sogar den direkten Berufseinstieg nach dem Praktikum. Dafür müsst ihr euch aber ordentlich ins Zeug legen und das Unternehmen von euren Fähigkeiten überzeugen. Dann können aber beide Seiten gewinnen – der Praktikant und das Unternehmen.

  • Ohne ein Praktikum gelingt nur in den seltensten Fällen der Berufseinstieg
  • Praktikanten genießen in der Regel einen Sonderstatus im Unternehmen: Sie werden zwar schlechter bezahlt, dürfen aber lernen und sich noch den ein oder anderen fachlichen Fehler erlauben
  • Der Jobeinstieg nach dem Praktikum gelingt allerdings nur mit den richtigen Eigenschaften: Einsatz, Motivation und ein sichtbares Interesse für das Unternehmen
  • Was im Bewerbungsgespräch zählt, gilt auch im Arbeitsalltag: Pünktlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und ein gutes Zeitmanagement
  • Last but not least: Bereits eine gute Kinderstube kann Türen für den Jobeinstieg nach dem Praktikum öffnen

 

 

Weiterführende Literatur: