Autofahrer
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Hier hättest du sie nicht vermutet

Künstliche Intelligenz im Alltag

Künstliche Intelligenz – kurz "KI" – gilt als einer der wichtigsten Trends im Bereich Digitalisierung.

Künstliche Intelligenz ist in vielen Unternehmen bereits eine feste Größe. Sie erleichtert die Produktion, die Verwaltung und ist in der Entwicklung hilfreich. Allerdings ist KI nicht nur in geschäftlichen Bereichen zu finden. Auch wir nutzen künstliche Intelligenz im Alltag. Aber wo steckt überall KI? In manchen Bereichen ist KI ganz offensichtlich. Manche Anwendungsbeispiele werden dich vielleicht überraschen. Wir verraten, wo künstliche Intelligenz im Alltag jetzt schon zu finden ist.

Künstliche Intelligenz im Alltag – die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten

In den letzten Jahren hat sich unsere Welt im Zuge der Digitalisierung deutlich verändert. Ein wichtiger Treiber der Digitalisierung ist die künstliche Intelligenz (kurz KI). Sie gilt als eine der maßgebenden Schlüsseltechnologien unserer Zeit. Zur künstlichen Intelligenz gehören aber nicht nur Roboter, die nahezu menschlich anmuten. Auch in vielen anderen Bereichen, in denen wir es womöglich gar nicht vermuten, ist KI zu finden. Und wahrscheinlich nutzt jeder von uns künstliche Intelligenz im Alltag. Wir nutzen Sprachassistenten im Wohnzimmer, Google wirft personalisierte Suchergebnisse aus und Fahrassistenzsysteme im Auto sorgen dafür, dass wir uns sicherer fühlen. Schon jetzt spielt künstliche Intelligenz im Alltag eine wichtige Rolle.

In Zukunft wird voraussichtlich auch die deutsche Wirtschaft noch stärker von der künstlichen Intelligenz profitieren. Die Initiative Intelligente Vernetzung gibt an, dass der Markt für künstliche Intelligenz jährlich um 25 Prozent wachsen soll. Dies würde sich auch maßgeblich auf das deutsche Bruttoinlandsprodukt auswirken. Die deutsche Gesellschaft scheint dieser Entwicklung gegenüber aufgeschlossen zu sein. So kann sich laut einer Studie der Großteil der Deutschen eine Kommunikation mit KI vorstellen. Bereits jetzt kommunizieren viele mit Sprachassistenten wie Siri oder Alexa. Systeme auf Basis künstlicher Intelligenz können mithilfe von Daten und Algorithmen betriebliche Abläufe optimieren sowie mögliche Fehlerquellen berechnen. Produktionsprozesse, logistische Prozesse und die Stromversorgung können dadurch beispielsweise verbessert werden. Die Firmen hoffen, so die Produktivität steigern und Stillstände verhindern zu können. Wenn uns KI im Alltag begegnet, dann nicht nur im privaten Bereich, sondern eben auch beruflich. Viele Unternehmen gehen mittlerweile davon aus, dass künstliche Intelligenz die betrieblichen Abläufe nachhaltig verändern wird. Wir wollen uns einmal genauer anschauen, wo uns KI im Alltag begegnet.

Frau am Handy
andrea piacquadio / Pexels
Frau am Handy

Künstliche Intelligenz im Alltag – Google und Co. haben es vorgemacht

Wenn es um künstliche Intelligenz im Alltag geht, dann waren Suchmaschinen wie Google ganz klar die Vorreiter. Jeden Tag werden Milliarden von Suchanfragen bei Google, Yahoo und Bing eingegeben. Zunächst halfen immer komplexere Algorithmen dabei, diese Vielzahl an Suchanfragen auszuwerten. Mittlerweile ist künstliche Intelligenz daran beteiligt. BERT (Bidirectional Encoder Representations from Transformers) ist eine von Google entwickelte künstliche Intelligenz, die auch Suchanfragen auf Eingaben mit natürlicher Sprache ausführen kann. Seit dem Jahr 2019 dient die KI der noch präziseren Bearbeitung von Suchanfragen. Dabei werden nicht nur eingegebene Suchanfragen oder gesprochene Wörter berücksichtigt, diese werden auch zueinander in Beziehung gesetzt. Google hat zudem ein KI-Produkt namens TensorFlow entwickelt. Diese KI ist eine plattformunabhängige Open-Source-Softwarebibliothek, die Google unter anderem bei Google Maps, der Suche über Google sowie Gmail einsetzt.

Alexa, wie wird das Wetter morgen?

Wenn es um künstliche Intelligenz im Alltag geht, werden die meisten wohl relativ schnell auf Sprachassistenten kommen. Bei der KI in Form von Spracherkennung und Sprachassistenz handelt es sich um die am weitesten verbreitete Form. Smartphone oder Smart Speaker funktionieren zwar noch nicht immer perfekt, aber sie lernen dazu. Durch maschinelles Lernen (sogenanntes Machine Learning) sind die Sprachassistenten immer besser in der Lage, anhand der gespeicherten Daten Muster zu erkennen. Das Ausführen der Befehle gelingt immer besser und auch die Antworten werden immer genauer. Du kannst dir für jeden Tag den Wecker stellen, dir die aktuellen Fußballergebnisse mitteilen lassen oder Informationen über das Wetter einholen. Du kannst auch einen Flug oder das Hotel für deinen nächsten Urlaub mittels Sprachassistent buchen. Die künstliche Intelligenz im Alltag bringt dank Sprachassistenz eine Menge Komfort in unser Leben.

Smarter wohnen im Smart Home

Per Sprachsteuerung die Rollläden schließen oder das Licht anpassen lassen, das ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Wir können morgens aufstehen und uns den Kaffee automatisch kochen lassen. Ist es zu kalt, wird in einem Smart Home die Temperatur auf einen Sprachbefehl hin reguliert. All diese Dinge können zwar auch programmiert werden, aber so richtig smart wird das Smart Home erst durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. Die künstliche Intelligenz ist lernfähig. Sie kann beispielsweise je nach Tageszeit die Lichtverhältnisse anpassen oder morgens direkt nach dem Aufstehen die Rollläden öffnen und den ersten Kaffee in die Tasse laufen lassen. Künstliche Intelligenz ist lernfähig und passt sich mit der Zeit immer besser an die Wünsche, Gewohnheiten und Vorlieben der Bewohner an. KI sorgt auch dafür, dass beispielsweise die Markise automatisch eingefahren wird, wenn Regen oder Unwetter anstehen. Auch die Steuerung des Stromflusses der Fotovoltaikanlage sowie das bedarfsgerechte Laden des Elektroautos kann die KI übernehmen. Oder man nutzt einen mit KI ausgestatteten Kühlschrank. Nimmst du die letzte Packung Milch oder Haferdrink aus dem Kühlschrank, wird das Produkt automatisch nachbestellt. Mit einem lernfähigen Smart-Home-System wird das Zuhause so richtig smart und passt sich ganz allmählich den eigenen Vorlieben an.

Bad Hair und Augenringe – für die Gesichtserkennungstechnologie kein Problem

Du greifst morgens als Erstes zu deinem Smartphone und trotz zerzauster Haare und Abdrücken vom Kissenbezug wirst du von deinem Smartphone erkannt, und wie von Zauberhand wird der Bildschirm entsperrt? Auch bei Dämmerlicht erkennt dich dein Telefon? Das ist ein Beispiel für künstliche Intelligenz im Alltag. In Smartphones arbeiten Algorithmen zur Gesichtserkennung. Mit jedem Blick in die Kamera gelingt es diesen Algorithmen schneller und besser, das Gesicht des Handybesitzers zu erkennen und das Display zu entsperren. Bei der FaceID von Apple wird ein Gesicht dreidimensional erfasst. Hierfür nutzt Apple einen Projektor und Infrarotbeleuchter. Das Gesicht wird mit bis zu 30.000 unsichtbaren Infrarotpunkten überzogen und jedes einzelne Merkmal wird erfasst. Im Anschluss erfolgt ein Abgleich mit den maschinellen Lernalgorithmen des Systems und den bislang vom Gesicht des Handybesitzers gespeicherten Daten. Hat das System die zugriffsberechtigte Person identifiziert, wird das Display entsperrt.

Die Gesichtserkennung auf dem Smartphone ist nicht das einzige Beispiel für künstliche Intelligenz im Alltag. Die Gesichtserkennung lässt sich auch anderweitig nutzen. So wird diese Technologie beispielsweise für die Entriegelung der Haus- und Wohnungstür eingesetzt, oder um nach entlaufenen Haustieren zu suchen. Die Gesichtserkennung ist jedoch etwas umstritten. Sie kann auch zur Überwachung eingesetzt werden. So ist es beispielsweise möglich, bestimmte Gesichter in einer größeren Menschenansammlung zu identifizieren und die jeweilige Person mit Kameras fortlaufend zu verfolgen und zu überwachen.

Von A nach B mithilfe künstlicher Intelligenz

or ein paar Jahrzehnten gehörten Straßenkarten noch ins Auto und sie durften auch bei keiner Urlaubsreise mit dem Auto fehlen. Musste man sich einen Überblick verschaffen, wurde geparkt und die Straßenkarte wurde auf der Motorhaube ausgebreitet. Das kann man sich heute sparen. Wenn du von A nach B willst, gibst du in deinem Navi einfach die Zieladresse ein. Früher waren Navigationssysteme einfach elektronische Karten, in denen die Routen gespeichert und abrufbar waren. Irgendwann reichte es nicht mehr aus, das Ziel nur zu erreichen – das Ziel sollte möglichst schnell erreicht werden. Das Navigationssystem sollte also nicht nur die richtige Route, sondern bestenfalls auch die schnellste Route ausspucken. Mittlerweile reicht auch das nicht mehr. Wir werden noch während der Fahrt auf Staus, Unfälle und Beeinträchtigungen durch Unwetter hingewiesen. Und bei Bedarf wird die Route neu berechnet. Bei Google Maps und anderen Navigationssystemen werden Informationen mithilfe von künstlicher Intelligenz in Echtzeit verarbeitet und so ist es möglich, vor Verkehrsbehinderungen oder Verspätungen zu warnen und bei Bedarf Alternativen vorzuschlagen. Künstliche Intelligenz sorgt also für freie Fahrt.

Menschen schauen Netflix auf dem Laptop
anastasia shuraeva / Pexels
Menschen schauen Netflix auf dem Laptop

Künstliche Intelligenz als Beifahrer

Dass Autos völlig autonom in unseren Innenstädten unterwegs sind, ist noch Zukunftsmusik. Doch schon jetzt gibt es zahlreiche Funktionen, die uns das Autofahren erleichtern. Es gibt beispielsweise die automatische Einparkhilfe, einen Spurhalteassistenten, eine Verkehrsschilderkennung und einen Notbremsassistenten. Wenn dein Auto so etwas kann, dann fährt künstliche Intelligenz bei dir mit. Das Fahrzeug kann mithilfe der KI die Situation auf den Straßen einschätzen und entsprechend reagieren. Liegt nur eine Schachtel auf der Straße, sollte das Fahrzeug schließlich keine Notbremsung einlegen. Und ein großer Schatten auf dem Parkplatz bedeutet auch nicht, dass man hier aufgrund eines Hindernisses nicht parken kann. Auch Verkehrsschilder erkennt die künstliche Intelligenz. Es gibt ein Tempolimit von 80 km/h? Die Geschwindigkeit deines Autos wird automatisch verringert und du ersparst dir so möglicherweise den einen oder anderen Strafzettel. Schon jetzt haben wir KI an Bord und lassen uns dabei unterstützen, den Abstand zum Vordermann oder die Spur zu halten.

KI verfasst den Wetterbericht

Bereits wenige Sekunden nach Ende des Fußballspiels kannst du den Verlauf des Spiels online nachlesen. Du bist umgehend über Erfolg oder Niederlage deines Lieblingsvereins informiert. Doch wie geht das? Beherrscht da jemand das Zehnfingersystem besonders gut? Auch wenn jemand sehr schnell schreiben kann, KI ist in der Regel schneller. Schon jetzt wird künstliche Intelligenz eingesetzt, um Texte zu verfassen, die auf Daten basieren. Es gibt spezielle Algorithmen, die dazu dienen, Berichte und News rund um das Wetter, den Sport oder die Börse zu verfassen und innerhalb kürzester Zeit online zu stellen. In der Regel gibt es Anbieter für von KI verfasste Texte. KI erstellt mittels der Daten zahlreiche Meldungen, die sich aber nicht hinsichtlich der Daten und Informationen unterscheiden, sondern darin, wie diese verfasst sind. Auf diesen Pool kann dann zurückgegriffen werden.

Netflix und Youtube wissen, was dir gefällt

Egal, welchen Streaming-Dienst oder welche Multimedia-Plattform du nutzt, über dich werden laufend Daten gesammelt. Mit diesen Daten wird die künstliche Intelligenz gefüttert. Hinter den Streaming-Diensten und Multimedia-Plattformen verbergen sich also Algorithmen, und es ist keine Zauberei, wenn dir Videos oder Serien vorgeschlagen werden, die bei dir ziemlich ins Schwarze treffen. Die Plattform weiß, welche Videos, Filme und Serien du dir bisher angeschaut hast und schlägt dazu passende Titel vor. Wenn du dir den Netflix-Account mit deiner Mutter teilst und die Vorschläge immer enttäuschend sind, weißt du, woran das liegt. Der Geschmack deiner Mutter unterscheidet sich dann wohl ziemlich deutlich von deinem. Künstliche Intelligenz hilft außerdem dabei zu entscheiden, welche Filme und Serien in Zukunft produziert werden. Mit ihrer Hilfe kann berechnet werden, welche Projekte sich wahrscheinlich lohnen und welche eher für die Tonne sind.

Texte werden in Sekundenschnelle übersetzt

Du verstehst kein Spanisch? Dein Englisch ist auch schon etwas eingerostet? Wenn du Programme wie Google Translate oder DeepL nutzt, dann hast du vielleicht bemerkt, dass sich da in den letzten Jahren sehr viel getan hat. Wurden früher die einzelnen Wörter noch vergleichsweise zusammenhanglos übersetzt, werden jetzt weitgehend sinngemäße Übersetzungen angezeigt. Das heißt, jetzt gibt es zwar den einen oder anderen Lacher für völlig sinnfreie Übersetzungen weniger, dafür kann man mit den übersetzten Texten jetzt mehr anfangen. Mittlerweile werden sogar Redewendungen und Ähnliches erkannt und entsprechend verarbeitet.

Künstliche Intelligenz im Alltag – brauche ich das?

Ob du künstliche Intelligenz im Alltag nützlich findest oder eher nicht, musst du selbst entscheiden. Jeder kann für sich festlegen, wann und in welchen Bereichen er von künstlicher Intelligenz Gebrauch machen möchte. Die verschiedenen Anwendungsbeispiele zeigen jedoch sehr gut, dass künstliche Intelligenz kein Hexenwerk ist. Nach wie vor ist KI zudem noch sehr spezialisiert. Das heißt, dass die KI vor allem in einer Sache besonders gut ist. Andere Dinge beherrscht sie dagegen nicht. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass es auch in Zukunft keine künstliche Intelligenz gibt, die wie der Mensch vielfältige Begabungen besitzt und ein Alleskönner ist. Es ist also nicht notwendig, künstliche Intelligenz zu verteufeln und aus lauter Furcht aus dem Leben zu verbannen. Vielmehr können wir offen mit KI umgehen, uns anschauen, welche Chancen sie uns bietet und entscheiden, wann und wo wir diese nutzen wollen. KI kann uns den beruflichen und privaten Alltag in vielerlei Hinsicht erleichtern. Natürlich ist es wichtig, diese Technologie verantwortungsvoll zu nutzen. Wichtig ist auch, dass wir die Gefahr, die von KI ausgehen kann, nicht komplett ignorieren, sondern wachsam bleiben. Der Mensch sollte immer im Fokus stehen. Wir müssen darauf achten, dass künstliche Intelligenz uns einen echten Mehrwert liefert. Es sollen zudem Leitlinien entstehen, die weltweit für Orientierung im Bereich KI sorgen. Eine solche Leitlinie könnte beispielsweise sein, dass KI stets den Menschen unterstützen und zur Erweiterung seiner Fähigkeiten beitragen sollte. KI sollte den Menschen nicht einschränken. Hier gilt es, weltweit einen Konsens zu finden, wie wir verantwortungsvoll mit dieser Technologie umgehen können.

Fazit: Wo begegnet uns KI im Alltag?

Wie du siehst, hat die künstliche Intelligenz schon in vielen Bereichen Einzug gehalten. Die künstliche Intelligenz mag noch nicht zu 100 Prozent bei uns angekommen sein und es gibt insbesondere in der deutschen Wirtschaft noch zahlreiche, bislang ungenutzte Anwendungsmöglichkeiten. Aber es gibt bereits jetzt viele Situationen, in denen wir künstliche Intelligenz im Alltag nutzen. Sei es, dass wir sie aktiv einsetzen, oder, dass diese unbemerkt im Hintergrund läuft.

Auch in den nächsten Jahren darf mit Weiterentwicklungen rund um die künstliche Intelligenz gerechnet werden. Vielleicht erleben wir dann selbstfahrende Autos, oder unsere Wohnungen und Häuser werden noch smarter. Welches Anwendungsbeispiel für KI im Alltag hat dich besonders überrascht? Wann nutzt du künstliche Intelligenz, um dir dein Leben zu erleichtern?