Smalltalk
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mit diesen Tipps wird der Plausch ein Erfolg

Small Talk im Bewerbungsgespräch

Ihr seid kein geborener Redner und es graust euch deshalb vor Small Talk? Wir zeigen euch Tipps für einen erfolgreichen Small Talk im Bewerbungsgespräch.

Stille im Raum mit mehreren Personen weckt in vielen Menschen ein gewisses Unbehagen in der Magengegend. Vor allem bei unbekannten und fremden Personen zermartert man sich oftmals den Kopf, wie man die Atmosphäre auflockern kann. Eine der Königsdisziplinen der Konversation ist der Small Talk – ein oberflächlicher Gesprächseinstieg über alltägliche Themen. Zu den beliebtesten Themen zählen dabei das Wetter, die Anreise, Kultur und das Gesprächsumfeld.

Nicht nur im privaten Umfeld kann ein lockerer Plausch zum Türöffner werden – gute Small Talk Fertigkeiten im Bewerbungsgespräch hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck. Doch was ist wichtig, damit der Small Talk weder peinlich noch nachteilig wird? Wir geben einige Tipps, wie ihr den Small Talk im Bewerbungsgespräch richtig einsetzt und das Gespräch zum vollen Erfolg macht.

Die Kunst des Small Talks

Eine gute Vorbereitung für das Vorstellungsgespräch ist die Basis für ein erfolgreiches und nachhaltiges Abschneiden. Dazu zählt es nicht nur, sich ausführlich mit Unternehmen und Position auseinanderzusetzen, sondern auch das Üben der Präsentation der eigenen Person. Zudem verbessern einige Fertigkeiten die eigenen Chancen. Der Small Talk geht über die fachlichen Kompetenzen hinaus und unterstreicht eure Persönlichkeit.

Personaler versuchen oftmals, über den Small Talk im Bewerbungsgespräch herauszufinden, ob ihr gut in das Team passt und wie es um eure Flexibilität und Umgänglichkeit steht. Dabei müsst ihr kein guter Redner sein, um eure Small Talk Fertigkeiten im Bewerbungsgespräch unter Beweis zu stellen – denn den unverfänglichen Gesprächseinstieg könnt ihr lernen. Wir geben euch Tipps für einen gelungenen Small Talk im Bewerbungsgespräch.

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Das richtige Timing für Small Talk im Bewerbungsgespräch

Nicht in allen Phasen des Vorstellungsgespräches ist ein lockerer Plausch angebracht. Wenn es um euren Werdegang und eure Kompetenzen geht, solltet ihr die Ernsthaftigkeit des Gespräches einhalten – und nicht heiter darauf los quatschen.

Aber vor allem am Anfang des Interviews können ungezwungene Gesprächsthemen das Eis brechen und eine gemeinsame Basis der Gesprächspartner herstellen. Zum Einstieg werdet ihr nach der Anreise gefragt oder auf das Wetter angesprochen? Steigt darauf ein – und ihr seid schon mitten im Small Talk. Auch nach der Begrüßung mit Händeschütteln kann ein wenig Small Talk die Atmosphäre auflockern und unangenehme Stille unterbinden. Auch wenn noch auf weitere Interviewer gewartet werden muss, könnt ihr die Gelegenheit für einen lockeren Plausch mit den bereits anwesenden Gesprächspartnern nutzen.

Wenn sich das Vorstellungsgespräch dem Ende neigt oder bereits vorbei ist, bleibt oftmals noch Zeit, den eigenen Eindruck zu unterstreichen – denn vor allem die letzten Momente bleiben im Gedächtnis des Personalers. Ein paar lockere Worte zum Abschluss untermauern eure Ambitionen und verschaffen einen nachhaltigen Gesprächsabschluss.

Die richtigen Themen für den Small Talk im Bewerbungsgespräch

Komplizierte Themen, die zu Meinungsverschiedenheiten und langen Diskussionen führen können, sind als Gesprächseinstieg eher ungeeignet. Dazu zählen Themen, die sich auf Politik, Gesundheit oder Religion beziehen. Darum solltet ihr lieber einen Bogen machen, eure politische oder religiöse Gesinnung geht auch niemanden etwas an. Auch die eigene Gesundheit ist ein Tabu-Thema, da es sehr schnell unangenehm werden kann. Das kritische Thema Geld sollte nur im Laufe des Bewerbungsgesprächs angesprochen werden, jedoch nicht schon im Small Talk. Auch Wertungen zu den Geschäften des Unternehmens sind eher unangebracht.

Denn es geht um die Herstellung einer angenehmen und lockeren Gesprächsatmosphäre und nicht um Ansichten zu kritischen Themen, die zudem eine schlechte Grundstimmung erzeugen. Bestens geeignet sind hingegen alltägliche und harmonische Themen.

  • Wetter: Ein klassischer Eisbrecher – nicht nur in Bewerbungsgesprächen. Denn bei diesem Thema kann jeder mitreden. Vor allem in mitteleuropäischen Ländern wie Deutschland unterliegt das Wetter starken Temperaturschwankungen, die immer für Gesprächsstoff sorgen können. Aber Achtung: in südlichen Ländern, die eine ganzjährig ähnliche Wetterlage haben – wie z.B. in afrikanischen Ländern – ändert sich die Wetterlage kaum. Von daher ist es unüblich, über das Wetter zu sprechen.
  • Lage und Einrichtung des Büros: Befindet sich das Büro mitten im Zentrum einer Großstadt? Oder bietet es einen wunderschönen Ausblick über eine Grünfläche? Wie ist das Büro oder der Raum des Vorstellungsgespräches eingerichtet? Ein Plausch über das Büro lässt sich schnell und einfach herstellen – und überbrückt ein paar Minuten.
  • Anreise: Ein beliebtes Thema für den Gesprächsbeginn ist die eigene Anreise. Wie seid ihr angereist? Wie lange musstet ihr fahren? Habt ihr das Büro gleich gefunden? Haltet euch aber nicht zu lange damit auf, wenn euer Gesprächspartner nur wenig Interesse signalisiert.
  • Vorzüge der Stadt: Wenn ihr in einer Stadt wohnt, könnt ihr auch was darüber sagen. Egal ob Verkehrslage, Sehenswürdigkeiten oder Besonderheiten der Stadt. Auch wenn ihr einen Aufenthalt in einer anderen Stadt in Form eines Praktikums oder Auslandssemesters absolviert habt, lohnt es sich, darüber zu sprechen.
  • Kultur und Veranstaltungen: In jeder Stadt gibt es ein umfangreiches Kulturangebot. Steht ein Volksfest wie das Oktoberfest bevor? Oder findet in Kürze ein Konzert eines bekannten Musikers statt? Museen, Volksfeste, Großveranstaltungen und Konzerte können immer Gesprächsstoff liefern.
  • Sport: Sportliche Veranstaltungen zählen meist zu Großveranstaltungen und sind daher jedem bekannt. In Deutschland ist Fußball eine der beliebtesten Sportarten. Findet demnächst eine Weltmeisterschaft statt? Aber Achtung: hitzige Diskussionen zwischen Fans unterschiedlicher Klubs sollten nicht ausbrechen. Zudem gibt es in anderen Ländern andere Sportarten, die an Beliebtheit genießen. Außerdem könnt ihr euch benachteiligen, wenn ihr über schmerzhafte Themen für andere Länder sprecht, beispielsweise die Weltmeisterschaft in Brasilien.

Findet das Bewerbungsgespräch in einer anderen Stadt statt oder fällt euch kein passendes Thema ein, macht es auf jeden Fall Sinn, sich vorher zu informieren. Schaut nach, was aktuell in der Welt los ist oder was gerade in einer Stadt ansteht. Beim Small Talk bei Bewerbungssprächen in anderen Ländern könnt ihr euch auch vorab zu den Besonderheiten einlesen.

Small Talk – wer beginnt das Gespräch?

Im Normalfall eröffnet der Personaler das Bewerbungsgespräch. Das ist für euch der angenehmere Einstieg in das Interview. Zudem müsst ihr euch kein Thema überlegen, um das Eis zu brechen. Oftmals werden euch zu den bereits erwähnten Themen Fragen gestellt, die ihr in aller Ruhe beantworten könnt. Eine Vorbereitung hilft euch weiter – vor allem, wenn ihr euch in einer fremden Stadt befindet. Interessierte Fragen und Nachfragen unterstreichen euer Interesse, stimmen den Personaler positiv und schaffen eine angenehme Gesprächsbasis. Außerdem helfen Fragen weiter, wenn ihr zu einem Thema nur wenig zu erzählen habt. Meistens wird die Überleitung zum ernsthaften Teil des Vorstellungsgespräches vom Interviewer initiiert.

Es gibt jedoch zwei Möglichkeiten, in denen eure Small Talk Fertigkeiten im Bewerbungsgespräch gefragt sind:

In beiden Fällen liegt es an euch, die Stille zu durchbrechen und eine Gesprächssituation aufzubauen. Nehmt immer ein paar Themen mit ins Gespräch, zu denen ihr euch ein wenig vorbereitet habt bzw. in denen ihr euch auskennt. Sich im Büro umzuschauen, kann euch darüber hinaus Themen eröffnen. Wenn ihr ein Gespräch beginnt, merkt ihr relativ schnell, ob euer Gegenüber daran interessiert ist oder ob ihr lieber das Thema wechseln solltet. Habt ihr ein Gesprächsthema gefunden, konzentriert euch darauf.

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Small Talk im Bewerbungsgespräch – unser Fazit

Übung macht den Meister – diese Weisheit lässt sich auch auf die eigenen Small Talk Fertigkeiten anwenden. Je öfter ihr solche Gespräche führt, desto einfacher fällt es euch mit der Zeit. Dabei müsst ihr euer Training nicht nur auf Vorstellungsgespräche beschränken, denn einen passenden Trainingspartner findet ihr auch im Alltag. Sei es im Supermarkt um die Ecke, im Einkaufszentrum oder einfach auf der Straße – ein situationsabhängiges Gespräch könnt ihr fast immer starten. Die Übung verschafft euch zunehmende Möglichkeiten und fördert eure Authentizität.

Seid jedoch beim Small Talk im Bewerbungsgespräch vorsichtig, die lockere Gesprächsatmosphäre beizubehalten. Am Anfang und Ende des Interviews ist diese angebracht, doch die fachlichen Themen sollten professionell und ernsthaft angegangen werden. Außerdem könnte es passieren, dass ihr zu persönlich werdet oder Dinge sagt, die eure Jobchancen verringern könnten.

  • Mit Small Talk im Bewerbungsgespräch unterstreicht ihr eure sozialen und persönlichen Kompetenzen
  • Personaler versuchen mit Small Talk herauszufinden, ob ihr in das Unternehmen passt
  • Vor allem am Anfang und Ende des Vorstellungsgesprächs kann Small Talk die Atmosphäre auflockern
  • Komplizierte Themen, die zu Meinungsverschiedenheiten führen können – Politik, Religion und Gesundheit – sind unpassend für Small Talk
  • Aktuelle alltägliche Themen wie Wetter, Vorzüge der Stadt, Anreise oder Lage des Büros eignen sich hervorragend für den Gesprächseinstieg
  • Übung macht den Meister – und geübt werden kann überall
  • Passt beim Small Talk im Bewerbungsgespräch auf, nicht die Ernsthaftigkeit des Gesprächs zu vernachlässigen