Grüner Hintergrund mit Notizbuch, Uhr, Handy und Kopfhörern
Sensay / photocase.de
Grüner Hintergrund mit Notizbuch, Uhr, Handy und Kopfhörern
Euer Lieblingssound für den Motivationsschub

Musik zum Lernen

Euer Lieblingssound für den Motivationsschub
Wäre es nicht geil, wenn etwas die Macht hätte, euch in eine Art Flow zu versetzen, der eurem Studium einen gewaltigen Schub verleiht?

Musik hebt nicht nur die Laune und spornt beim Sport an, auch beim Pauken kann musikalische Untermalung sinnvoll sein. bigKARRIERE zeigt, wie's funktioniert.

 

Das sagt die Wissenschaft zu Musik beim Lernen

Vom Mozarteffekt habt ihr bestimmt gehört: Klassische Musik macht schlauer und hilft beim Lernen. Die These basiert auf einer Forschungsarbeit der Universität in Kalifornien, USA, aus dem Jahr 1993.  Seitdem galt zwar als erwiesen, dass Musik die Macht besitzt, das Gehirn und seine Funktionen zu beeinflussen. Doch was genau beim Musikhören passiert, war nicht abschließend geklärt. Gleich mehrere Studien nahmen sich in der Zwischenzeit dem Thema Musik zum Lernen an. So fand ein Forscherteam von der Universität in Helsinki heraus, dass Musik die Aktivität von Genen steigert, die unter anderem für Gedächtnis- und Lernfähigkeiten zuständig sind. Der Effekt zeigte sich beim Hören klassischer Musik, andere Musikgenres wurden im Rahmen der Untersuchung nicht erforscht. Dafür hat der Streamingdienst Spotify eine eigene Studie in Auftrag gegeben, die auch Pop und Rock als Musik beim Lernen in Erwägung zieht. Die Spotify-Studie kommt zum Schluss, dass nicht der Musikstil an sich, sondern das Tempo für den Lernerfolg ausschlaggebend ist.

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Klassik-Musik soll bei Problemen mit Mathe & Co. helfen

Wer beispielsweise in Mathe strauchelt, sollte tatsächlich zu Songs aus dem Klassikgenre greifen. Aber nicht nur: Für wissenschaftliche Fächer eignen sich prinzipiell alle Songs, deren Tempo im Bereich von 50 bis 80 BPM (Beats pro Minute) liegt, weil dieser Frequenzbereich die linke Gehirnhälfte stimuliert. Die linke Seite des Gehirns wird insbesondere beim logischen Denken und Problemlösen beansprucht. Als gute Beispiele werden "Mirrors" von Justin Timberlake und "We Can't Stop" von Miley Cyrus in der Studie genannt. Für eher kreative Fächer ist hingegen emotionale Musik ideal geeignet, weil sie die rechte Gehirnhälfte stärker anspricht und dadurch hilft neue Ideen zu entwickeln. In der Studie von Spotify werden unter anderem "(I Can't Get No) Satisfaction" von den Rolling Stones und "Firework" von Katy Perry gelistet.

Aber es gibt auch Gegenstimmen. Etwa den Neurologie-Professor Eckart Altenmüller von der Hochschule für Musik in Hannover. Er ist fest davon überzeugt, dass das Musikgenre für den Lerneffekt keine Rolle spielt und Musikhören mehrere Hirnregionen miteinander vernetzt. Seine Theorie: Lieblingsmusik hilft beim Lernen, weil sie leistungsfähiger macht. Nur beim Fremdsprachen- und Auswendiglernen gilt es aufzupassen, so Altenmüller. Als Musik zum Lernen von Vokabeln würden sich nur Melodien ohne Gesang eignen. Im Takt der Musik lassen sich Vokabeln oder Fakten dann besonders gut verankern.

Auch die Psychologin Victoria Williamson hat eine interessante Entdeckung gemacht: Musik zum Lernen funktioniert besser bei extrovertierten Menschen, weil äußere Einflüsse diese Typen antreiben. Introvertierte können echte Hirnarbeit hingegen eher in stiller Umgebung leisten.
 

Musik zum Lernen – unsere 3 Top-Tipps

 

Tipp #1

Sucht euch Musik aus, die ihr gerne in eurer Freizeit hört. Die Lieder sollten nicht zu viel Text haben, der euch vom Lernen ablenken könnte.

 

Tipp #2

Vor der Lernsession eine Wiedergabeliste erstellen, damit ihr nicht auf der Suche nach neuer Mucke alle fünf Minuten durch eure Musik-Bibliothek scrollen müsst.

 

Tipp #3

Versucht die Playlist auf etwa 90 Minuten zu timen. Diese Zeitspanne eignet sich ideal für eine Lerneinheit. Und wenn die Musik endet, wisst ihr automatisch, dass es Zeit für eine Pause ist!