Lehrling Metall - Elektro
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Metall- und Elektroberufe: Jobs, die unter Spannung stehen

Zwei Wochen lang erzählen dir Unternehmen und Mitarbeiter aus erster Hand, was ihr Berufsfeld einzigartig macht, wie deine Karrierechancen sind und was sie an ihrem Handwerk so begeistert.

Die Produkte aus dem Metall- und Elektrohandwerk finden sich heute überall: Entsprechende Bauteile sind in Autos, Smartphones, Computern, Schiffen, Flugzeugen und Hightech-Geräten. Aus unserem Alltag sind diese Bauteile nicht mehr wegzudenken. So verwundert es nicht, dass die Metall- und Elektro-Industrie in Deutschland als der wichtigste Industriezweig angesehen wird. Die Abkürzung M + E steht für die Metall- und Elektroindustrie. Von Deutschland aus exportieren zahlreiche M + E Firmen ihre Waren ins Ausland. Über 25.000 Firmen werden dem Elektrohandwerk und Metallhandwerk zugeordnet. Sowohl kleine als auch mittelständige Unternehmen gibt es in diesem Industriezweig, aber auch international tätige sehr große Firmen aus dem Bereich Metall und Elektro haben ihren Sitz in Deutschland.

Elektro- und Metallhandwerk – vielfältige Berufe

Die M + E Industrie wird als Schlüsselbranche Deutschlands bezeichnet. Hergestellt werden die unterschiedlichsten Bauteile: Vom kleinen Mikrochip für Smartphone und Computer bis hin zu Kraftwerken für die Stromerzeugung ist alles dabei. Das Netzwerk aus kleinen, mittelständischen und großen Betrieben im Metall- und Elektrohandwerk macht den Standort Deutschland so spannend und bietet den einzelnen Betrieben so viele Möglichkeiten zum Austausch.

Die duale Berufsausbildung besteht aus einer Kombination aus Berufsschule und Lernen im Betrieb. Auszubildende erfahren in der M + E Branche eine große Praxisnähe. Über 200.000 Frauen und Männer sind bereits dabei, eine Ausbildung in der Metall- und Elektro-Industrie zu machen. Dabei sind diese Berufe so vielfältig, dass hier kaufmännisch Interessierte ebenso wie technisch Begabte ihren Platz finden. Eine Ausbildung in der M + E Industrie ermöglicht es dir, kreativ zu sein, am technischen Fortschritt teilzuhaben und deine persönlichen Talente und Interessen einzubringen.

Elektro- und Metallhandwerk – vielfältige Berufe
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Elektro- und Metallhandwerk – vielfältige Berufe

M + E Industrie – wie läuft die Ausbildung ab?

In den ersten ein bis zwei Jahren lernst du in den Metall- und Elektroberufen erst einmal die Kernqualifikationen. Diese Qualifikationen sind für alle industriellen Berufe relevant. So bleibst du flexibel einsetzbar. Im Laufe der Ausbildung wirst du dich zunehmend spezialisieren und auf die speziellen Inhalte deines Ausbildungsberufs konzentrieren. Es gibt vier IT-Berufe in diesem Industriezweig. Auch hier gibt es Kernqualifikationen, in denen die Grundlagen der Informatik, Betriebswirtschaft, Elektronik und Elektrotechnik vermittelt werden. Folgende Berufe kannst du im Elektro- und Metallhandwerk erlernen:

  • Fachinformatiker/in
  • Kaufmann/Kauffrau Digitalisierungsmanagement
  • IT-System-Elektroniker/in
  • Kaufmann/Kauffrau IT-System-Management
  • Mechatroniker/in
  • Kfz-Mechatroniker/in
  • Anlagenmechaniker/in
  • Industriemechaniker/in
  • Konstruktionsmechaniker/in
  • Land- und Baumaschinenmechaniker/in
  • Werkzeugmechaniker/in
  • Zerspanungsmechaniker/in
  • Fluggeräteelektroniker/in
  • Geräte & Systeme
  • Informations- und Systemtechnik
  • Maschinen- und Antriebstechnik
  • Automatisierungstechnik
  • Betriebstechnik
  • Gebäude- und Infrastruktursysteme

Welche Vorteile bietet mir eine Ausbildung in der M + E Industrie?

Sich für eine Ausbildung im Metall- und Elektrohandwerk zu entscheiden, ist eine gute Wahl, weil:

  • Sich eine Ausbildung bei einem M + E Betrieb lohnt. Bereits während der Ausbildung erhältst du eine höhere Ausbildungsvergütung als Azubis in anderen Branchen. Im ersten Ausbildungsjahr kann deine Vergütung bereits bei über 900 Euro liegen. Das durchschnittliche Bruttogehalt in der Branche liegt bei 52.000 Euro jährlich.
  • Die M + E Ausbildungsbetriebe garantieren ihren Auszubildenden, dass diese nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung für mindestens ein Jahr übernommen werden.
  • Fort- und Weiterbildungen spielen eine große Rolle. Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein, brauchen die Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter. In Aus-, Weiter- und Fortbildungen zum Techniker, Meister, Betriebswirt oder Fachwirt werden jährlich mehrere Milliarden Euro investiert. So werden eigene Fach- und Führungskräfte ausgebildet und du kannst dich deinen Interessen entsprechend spezialisieren.
  • Die M + E Betriebe achten auf eine gute Work-Life-Balance bei ihren Mitarbeitern und ermöglichen mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten. So wird es für Arbeitnehmer einfacher, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.

Metall- und Elektrohandwerk – wie lange dauert die Ausbildung und was wird vorausgesetzt?

In der Regel dauert die Ausbildung in den Metall- und Elektroberufen drei Jahre. Anspruchsvollere Ausbildungen umfassen dreieinhalb Jahre. Einzelne Berufe können auch in zwei Jahren erlernt werden. Es gibt auch die Möglichkeit, sich für ein duales Studium zu entscheiden. Die Voraussetzungen können sich je nach Ausbildungsberuf etwas unterscheiden. Du solltest jedoch handwerkliches Geschick sowie Verständnis für Mathe und Physik mitbringen.

Berufe in Metall und Elektro – diese Jobs stehen dir offen
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Berufe in Metall und Elektro – diese Jobs stehen dir offen

Wie viel verdiene ich in der M + E Industrie?

Die Ausbildungsvergütung ist im Elektrohandwerk und Metallhandwerk häufig schon von Anfang an höher als in anderen Branchen. Die Höhe der Vergütung hängt unter anderem von der Größe des Betriebs, dem Standort des Unternehmens sowie der Tatsache ab, ob es Tarifverträge gibt oder nicht. Größere Betriebe und solche mit Sitz in Westdeutschland zahlen zumeist besser. Gut dran bist du, wenn du nach Tarifvertrag bezahlt wirst. Im ersten Ausbildungsjahr kannst du zwischen 900 und 1000 Euro verdienen. Im letzten Lehrjahr sind es um die 1100 Euro. Hier kann es jedoch große Spannen geben.

Welche Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten bietet mir die M + E Industrie?

Du fragst dich, ob du dich nach der Schule für eine Ausbildung in einem M + E entscheiden sollst? Mit der Entscheidung für einen Ausbildungsberuf im Elektro- und Metallhandwerk manövrierst du dich auf keinen Fall in eine Sackgasse. Im Gegenteil, dir stehen zahlreiche Karrierewege und Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Du kannst dich auf deinem Fachgebiet immer weiter spezialisieren oder eine Führungskarriere anstreben. In vielen Betrieben ist es heute sogar erwünscht, dass sich Mitarbeiter ständig fort- und weiterbilden. Mit der Digitalisierung kommen immer weitere Herausforderungen auf die Betriebe zu, und wer hier am Ball bleiben möchte, unterstützt natürlich seine Mitarbeiter, damit diese ihrerseits am Ball bleiben können.

Dir stehen nach deiner Ausbildung nicht nur die üblichen Meister- und Technikerwege offen. Es ist auch möglich, im Anschluss an die Ausbildung oder später berufsbegleitend zu studieren. Bei entsprechender Berufserfahrung ist sogar ein Studium ohne Abitur möglich. Betriebe aus dem Metall- und Elektrohandwerk benötigen qualifizierte Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen. Ob Ausbildung oder Studium – hier bist du willkommen. Da sich auch im M + E Bereich alles rasend schnell verändert, solltest du bereit sein, dich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. Allerdings musst du weder Abitur noch ein abgeschlossenes Studium vorweisen können, um in diesen Handwerksberufen Karriere zu machen. Eine Ausbildung im Elektro- und Metallhandwerk kann der Startschuss in eine ganz wunderbare Karriere sein. Folgende Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten bietet dir die M + E Industrie:

  • Weiterbildung zum Meister: Hierbei handelt es sich um die höchste Qualifikation, die du im gewerblich-technischen Bereich ohne Hochschulabschluss machen kannst. Als Meister übernimmst du Führungsaufgaben, kannst Lehrlinge ausbilden oder ein eigenes Unternehmen gründen. Es gibt eine bundesweit einheitliche Regelung für die Meisterprüfung. Ansprechpartner für Kurse, mit denen du dich auf die Meisterprüfung vorbereiten kannst, sind die Industrie- und Handelskammern. In Vollzeit kann diese Weiterbildung sechs bis zwölf Monate dauern. In Teilzeit dauert die Weiterbildung eineinhalb bis vier Jahre. Du musst eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie mehrere Jahre Berufserfahrung vorweisen können, um dich zum Meister weiterzubilden.
  • Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker: Du kannst dich an einer Technikerschule zum "staatlich geprüften Techniker" ausbilden lassen. Dadurch können sich für dich weitere berufliche Chancen ergeben. Voraussetzung für diese Weiterbildung sind in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie eine gewisse Berufserfahrung. Du kannst diese Weiterbildung in Voll- oder Teilzeit absolvieren und brauchst dafür zwei beziehungsweise drei bis vier Jahre. Du kannst dich zwischen verschiedenen Fachrichtungen entscheiden und später in der mittleren bis gehobenen Führungsebene tätig werden.
  • Weiterbildung zum Fachwirt/Betriebswirt: Als Fachwirt übernimmst du Aufgaben im mittleren bis oberen Management. Hast du eine Ausbildung in einem kaufmännischen Bereich der M + E Industrie absolviert, bietet sich die Weiterbildung zum Fachwirt an. Du kannst dich spezialisieren und hast die Wahl zwischen verschiedenen Schwerpunkten. Die Weiterbildung zum Fachwirt beziehungsweise Betriebswirt wird häufig von privaten Bildungsträgern angeboten. Rechne mit acht Monaten, wenn du diese Weiterbildung in Vollzeit angehst. Entscheidest du dich für die Teilzeit-Variante, dann brauchst du zweieinhalb Jahre. Am Ende musst du eine Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer ablegen. Vorausgesetzt wird für diese Weiterbildung, dass du eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens ein Jahr Berufserfahrung hast. Für den Betriebswirt brauchst du in Teilzeit eineinhalb Jahre. Schwerpunkte können hier Qualitätsmanagement, Rechnungswesen, Organisation, Materialwirtschaft, Personalwirtschaft oder Projektplanung sein. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und mindestens einem Jahr Berufserfahrung erfüllst du die Voraussetzungen. Beide Varianten bieten gute Zukunfts- und Gehaltsaussichten.
  • Ingenieurstudium: Du hast nach deiner Ausbildung in einem M+ E Betrieb immer noch die Möglichkeit zu studieren. Im Idealfall hast du das Abitur oder Fachabitur. Unter bestimmten Bedingungen kannst du auch ohne Abitur ein Studium aufnehmen. Ein Studium eröffnet dir neue Perspektiven und du kannst dein praktisch erworbenes Wissen um theoretische Inhalte erweitern.

Fazit

Die M + E Industrie bietet dir eine große Auswahl an vielfältigen Berufen. Die Zukunftschancen sehen gut aus und es gibt zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Hast du Spaß an Technik, bist du handwerklich begabt und hast du Köpfchen, könnte dieser Industriezweig etwas für dich sein.