Nein sagen will gelernt sein
stivets production/ Pexels
Nein sagen will gelernt sein
So sagst du es professionell

Nein sagen will gelernt sein

Wer nicht Nein sagen kann und sich selbst ständig überfordert, muss lernen, Grenzen zu setzen und diese zu kommunizieren. Erfahre hier, wie das klappt!

Im Berufsleben passiert es leider oft, dass du eine Aufgabe zugeteilt bekommst, die du nicht machen willst. Manchmal sind es lästige Aufgaben, die du erledigen musst, damit das Projekt weitergeht. Wird dir aber eine Aufgabe übertragen, die nicht in deine Aufgabenbeschreibung passt oder absolut nicht wichtig ist, ist es vielleicht an der Zeit, eine Grenze zu ziehen. Wir sagen dir, wie du lernst, zu sagen: „Dafür habe ich keine Zeit“.

Grenzen ziehen und Nein sagen – das sind die Situationen

Da reichst du einem:einer Kolleg:in den kleinen Finger und er:sie nimmt prompt die ganze Hand. Oder du wirst ständig um Hilfe gebeten, springst ein, wenn der:die Kolleg:in etwas verbockt hat, tauschst Dienste und Schichten – und trotzdem ist es nie genug. Das ist die eine Seite davon, wenn du nicht Nein sagen und für dich selbst einstehen kannst. Der andere Fall ist, wenn dein:e Chef:in oder ein:e wichtige:r Vorgesetzte:r etwas von dir will. Hier ist echtes Geschick erforderlich, um professionell eine Grenze zu setzen und mit Anstand abzulehnen. Aber überlege mal, was schlimmer ist: Schweigen, dich mit der Verantwortung überfordern und auszubrennen oder Nein sagen?

Sagst du nie Nein, wird niemand auf die Idee kommen, dass mit dir etwas nicht stimmt. Ziehst du Grenzen und lernst, Nein zu sagen, bestimmst du selbst, was du wann und wie möchtest. Sich abgrenzen bedeutet, Grenzen zu haben und diese bei Bedarf zu verteidigen. Frage dich mal:

  • Kenne ich meine Grenzen?
  • Kann ich meine Grenzen klar kommunizieren?
  • Wie reagiere ich, wenn andere meine Grenzen ignorieren und sich darüber hinwegsetzen?

Kannst du keine Bitte abschlagen, kann das ein Indiz dafür sein, dass du nicht Nein sagen kannst. Möglicherweise nimmst du gar nicht wahr, dass du deine Grenze erreicht hast und Zeit für dich brauchst. Um deine eigenen Grenzen besser wahrnehmen zu können, musst du dich selbst reflektieren. Es gibt Menschen, die die Grenzen anderer ignorieren. Gleichzeitig musst du aber darauf achten, deinen Job sorgfältig zu machen und nicht bei jeder Bitte deines Chefs:in überempfindlich zu reagieren und Nein zu sagen. Hier sind Feingefühl und Geschick gefragt, denn nicht jede Aufgabe überschreitet deine Grenzen!

Sich abgrenzen – das geht auch freundlich
Foto: corinne kutz / unsplash
Sich abgrenzen – das geht auch freundlich

Wie kann ich lernen, Nein zu sagen?

Lerne, deine Grenzen zu wahren, indem du erkennst, dass ein freundliches Nein auch deinem Gegenüber zugutekommen kann. Nimm dir Zeit, auf deine Intuition zu hören und um Bedenkzeit zu bitten, bevor du auf Bitten reagierst. Sei in deinen Worten klar und diplomatisch, ohne dich rechtfertigen zu müssen. Erkenne die Notwendigkeit eines Neins, besonders im Berufsleben. Du musst nicht auf jede Anforderung deines Chefs mit Ja antworten. Lerne, deine Prioritäten mit den Anforderungen deines Jobs in Einklang zu bringen und kommuniziere offen, wenn Aufgaben deine Kapazitäten übersteigen.

Übe, Nein zu Kollegen zu sagen, um Übung zu bekommen, bevor du deinem:deiner Chef:in gegenüberstehst. Wenn du für eine Bitte keine Zeit hast, erkläre das freundlich und biete alternative Lösungen an, wie das Verschieben der Aufgabe oder die Weiterleitung an eine andere Person. Dies hilft dir, Stress zu vermeiden und deine eigenen Aufgaben effizient zu managen.

Sag Nein zu deinen Vorgesetzten– und biete eine Lösung an

Es ist effektiver, deinen Vorgesetzten Nein zu sagen, wenn du gleichzeitig eine Lösung vorschlägst. Anstatt nur zu sagen, "Ich habe keine Zeit dafür", solltest du bereits alternative Vorschläge parat haben. Im Gespräch ist es wichtig, die formelle Dynamik zu beachten und deine Bitten gegebenenfalls als Fragen zu formulieren, wie zum Beispiel: "Könnten wir besprechen, welche Prioritäten ich setzen soll?"

Erkenne die jeweiligen Befugnisse an und biete an, deine Prioritäten entsprechend anzupassen. Zum Beispiel könntest du vorschlagen: "Wenn ich Ihnen jetzt helfe, kann ich Projekt XY morgen abschließen. Ist das in Ordnung?" Berücksichtige, dass dein:e Chef:in eventuell nicht sieht, wie belastend bestimmte Aufgaben für dich sind. Wenn bestimmte Aufgaben zu viel Zeit beanspruchen und nicht zu deinem Kernbereich gehören, schlage vor, sie zu delegieren, um dich auf dringendere Anfragen konzentrieren zu können.

Bei Meinungsverschiedenheiten könnte es hilfreich sein, das Thema mit der Geschäftsführung zu besprechen. Du könntest sagen: "Ich sehe meine Prioritäten anders. Wenn wir keine Einigung erzielen, sollten wir vielleicht gemeinsam mit der Geschäftsführung sprechen, um Klarheit zu schaffen. Ich möchte die obersten Prioritäten des Unternehmens unterstützen."

Lerne, dich emotional abzugrenzen

Sich emotional abzugrenzen bedeutet, die eigenen Gefühle von denen anderer zu trennen. Je besser du dich selbst kennst, desto einfacher ist es, dich emotional abzugrenzen. Es geht darum, deine Gefühle wahrzunehmen und auszuhalten, ohne sie sofort ausleben zu müssen. Du sollst deine Gefühle nicht unterdrücken, sondern sie aushalten und dabei in Kontakt mit deinem Gegenüber bleiben. Um emotionale Abgrenzung zu lernen, können dir folgende Wahrnehmungsübungen helfen:

  1. Nimm dir Zeit, im Alltag deine Gefühle zu erkennen: Welche Emotionen treten auf? Welche Auslöser gibt es? Was beeinflusst deine Stimmung positiv oder negativ?
  2. Beobachte, welche Gefühle andere in dir auslösen: Wiederholen sich bestimmte Emotionen bei bestimmten Personen? Dies kann auf deine Wahrnehmung ihrer Emotionen oder deren Einfluss auf deine eigenen Gefühle hindeuten.
  3. Achte bewusst auf deine Reaktionen in Konfliktsituationen: Was erregt deinen Ärger?

Dich mit deinen Gefühlen auseinanderzusetzen hilft dir, dich emotional abzugrenzen und weniger von den Wünschen anderer beeinflusst zu werden. So priorisierst du dein Wohl und deine Bedürfnisse.

 

Was bedeutet sich abgrenzen?
 Foto: daniil lobachev / unsplash
Was bedeutet sich abgrenzen?

Nein sagen im Beruf – warum fällt es uns schwer?

Nein sagen im Beruf – das ist dann sinnvoll, wenn du merkst, dass du dich übernimmst und deine Grenzen überschreitest. Nein sagen hat folgende Vorteile für dich:

  • Ein Nein beugt Ärger vor.
  • Es beeinflusst dein Selbstbewusstsein und deinen Gefühlszustand positiv. Du kämpfst weniger mit Gefühlen wie Schuldbewusstsein und Scham.
  • Grenzen zu setzen, kann deine Beziehungen positiv beeinflussen. Dein Gegenüber weiß genau, mit wem er es zu tun hat und was er erwarten kann. Viele Menschen schätzen klare Ansagen.
  • Sich abgrenzen gibt dir ein gutes Gefühl, wenn dein Gegenüber weiß, dass du deine Grenzen kennst und für dich sorgst. Nein sagen kann die Beziehung zu deinem Chef oder deiner Chefin und Kolleg:innen positiv beeinflussen. Außerdem förderst du damit Achtung, weil du dein Image und deine Position im Unternehmen stärkst.

Warum sollte ich Nein sagen?

Nein sagen im Beruf – das ist dann sinnvoll, wenn du merkst, dass du dich übernimmst und deine Grenzen überschreitest. Nein sagen hat folgende Vorteile für dich:

  • Ein Nein beugt Ärger vor.
  • Es beeinflusst dein Selbstbewusstsein und deinen Gefühlszustand positiv. Du kämpfst weniger mit Gefühlen wie Schuldbewusstsein und Scham.
  • Grenzen zu setzen kann deine Beziehungen positiv beeinflussen. Dein Gegenüber weiß genau, mit wem er es zu tun hat und was er erwarten kann. Viele Menschen schätzen klare Ansagen.
  • Sich abgrenzen gibt dir ein gutes Gefühl, wenn dein Gegenüber weiß, dass du deine Grenzen kennst und für dich sorgst. Nein sagen kann die Beziehung zu deinem Chef und Kollegen positiv beeinflussen. Außerdem förderst du damit Achtung, weil du dein Image und deine Position im Unternehmen stärkst.

Fazit: Wie kann man sich dauerhaft positiv abgrenzen?

Sich im Beruf abgrenzen zu können, ist nicht einfach, lohnt sich aber! Du hast nur begrenzte Ressourcen, um dein Leben zu bestreiten. Es hilft, deine Bedürfnisse zu kennen und diese ernstzunehmen. Wer für sich einstehen kann, wird als stärker wahrgenommen, und andere wissen es zu schätzen, wenn du auf dich achtest. Wer sich dauerhaft abgrenzen möchte, muss an seinem Selbstwertgefühl und seinem Selbstbewusstsein arbeiten. Wenn du deine Grenzen kennst und diese klar und bestimmt, aber freundlich kommunizierst, kannst du dich positiv abgrenzen.