Arbeitslosigkeit nach Studium: Wie damit umgehen?
Nach dem Studium keinen Job zu finden, ist für nicht wenige Uni-Absolventen bittere Realität. Wie ihr mit dem verpatzten Berufsstart am besten umgeht, wir sagen es euch.
Nach dem Studium keinen Job zu finden, ist für nicht wenige Uni-Absolventen bittere Realität. Wie ihr mit dem verpatzten Berufsstart am besten umgeht, wir sagen es euch.
Bestens ausgebildet und dennoch arbeitslos: Das ist das bittere Los vieler Akademiker und Absolventen nach dem Studium. Selbst mit Top-Noten ist ein nahtloser Übergang von der Uni ins Berufsleben keineswegs garantiert. Enttäuschung, Selbstzweifel und Zukunftsängste dürften da bei den meisten vorprogrammiert sein, wenn die eigene Karriere nicht nach Plan verläuft. Aber keine Panik! Selbst wenn ihr nach dem Hörsaal erst mal im Arbeitsamt landet, die Welt geht davon noch lange nicht unter. Wir von bigKARRIERE verraten, wie ihr diese nicht einfache Periode durchsteht und gestärkt aus ihr hervorgeht.
Hoffnung sollte Uni-Absolventen folgende Zahl geben: Die Arbeitslosigkeit unter Akademikern ist laut Statistik am geringsten - langfristig finden nämlich 95 % der Uni-Absolventen einen Job. So lässt sich auch eine Phase mit Praktika oder Minijobs leichter überbrücken. Von den 400.000 Menschen, die jedes Jahr in Deutschland einen Hochschulabschluss erhalten, brauchen laut Arbeitsagentur rund 20 Prozent sechs Monate, ehe sie den Berufsstart schaffen. 15 Prozent suchen ein Jahr lang und 12 Prozent der Absolventen benötigen sogar länger als 1 Jahr für die Jobsuche.
Von Arbeitslosigkeit nach dem Studium sind vor allem Absolventen der Geisteswissenschaften betroffen, während es Ingenieure und Informatiker beim Berufseinstieg leichter haben. Aber selbst ein erstklassiger BWL-Abschluss oder das Diplom einer Elite-Uni bedeuten für euch noch lang keinen sorgenfreien Karrierestart. Generell hat man es mit einem Masterabschluss in der Tasche auf dem Arbeitsmarkt einfacher als mit dem Bachelor. Aber egal, was ihr studiert habt: Ein Studium schützt in der Regel vor Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit bei Hochschulabsolventen liegt im Schnitt bei 2,5 Prozent.
Wenn ihr nach eurem Studium keinen Job findet, dürfte euch eine Frage besonders auf den Nägeln brennen: Wie stehe ich die joblose Zeit finanziell durch, wenn ich keinen Anspruch auf BAföG mehr habe, die Eltern mich nicht unterstützen und ich mich auch nicht mit Aushilfsjobs über Wasser halten kann?
Auf Arbeitslosengeld 1 dürft ihr nicht hoffen, da ihr hier für den Bezug mindestens ein Jahr lang einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen sein müsst. Ihr hattet während des Studiums einem Studentenjob? Wenn dieser aber sozialversicherungsbefreit war, habt ihr keinen Anspruch auf das Geld vom Staat.
Grundsätzlich habt ihr als Hochschulabsolventen aber Anspruch auf Arbeitslosengeld 2, besser als Hartz IV bekannt. Dieses beträgt derzeit 409 Euro im Monat. Zusätzlich erhaltet ihr noch eine Mietwohnung sowie Heiz- und Nebenkosten bezahlt. Auch den gesetzlichen Beitrag zur Kranken- und Pflegeversicherung übernimmt die Arbeitsagentur für euch. Und für Bewerbungen und Weiterbildungen werden ebenfalls teilweise die Kosten getragen. Doch dafür müsst ihr auch was tun, heißt: Das Arbeitsamt kann euch auch zu 1-Euro-Jobs verdonnern. Jobs, die ihr vom Arbeitsamt angeboten bekommt und die ihr grundlos ablehnt, können für euch Konsequenzen nach sich ziehen, beispielsweise werden eure Leistungen gekürzt. Übrigens: Bei der Prüfung auf Anspruch und Höhe des Arbeitslosengelds 2 werden auch die eigenen Ersparnisse zur Berechnung herangezogen.
Egal, ob euch eine Grippe plagt oder die Zähne schmerzen, gelegentliche Arztbesuche lassen sich nicht vermeiden – auch nicht während der Arbeitslosigkeit nach dem Studium. Wie sieht es da mit dem Thema Krankenversicherung aus? Während eurer Studienzeit seid ihr über eure Eltern mitversichert, da ihr euch noch in der Ausbildung befindet. Danach aber ist Schluss mit der kostenlosen Mitversicherung und ihr müsst euch nach Alternativen umsehen. Falls ihr Hartz IV bekommt, seid ihr krankenversichert. Wenn ihr allerdings kein Arbeitslosengeld 2 in Anspruch nehmt, müsst ihr euch freiwillig bei einer Krankenversicherung versichern.
Ihr habt eine Top-Ausbildung genossen und steht jetzt trotzdem mit leeren Händen da. Eure größte Sorge dürfte sein, dass ihr eine schädliche Lücke im Lebenslauf habt, die eurer Karriereplanung einen Strich durch die Rechnung macht. Hier einige Strategien, wie ihr diese Durststrecke sinnvoll nutzt und gestärkt aus ihr hervorgeht.
Mit den oben genannten Strategien bei Arbeitslosigkeit nach dem Studium erhöht ihr zwar eure Chancen auf einen baldigen Berufseinstieg, dennoch müsst ihr auch an der Bewerbungsfront aktiv bleiben. Das bedeutet: Optimiert kontinuierlich eure Bewerbungsunterlagen! Informiert euch, wie das perfekte Bewerbungsschreiben und der optimale Lebenslauf heute auszusehen haben. Wie und wann ist eine kreative Bewerbung gefragt? Auf welche fiesen Fragen müsst ihr euch im Bewerbungsgespräch einstellen? Bringt euch hier am besten auf den aktuellen Stand, indem ihr ein Bewerberseminar besucht. Nutzt eure Zwangsfreizeit sinnvoll, strukturiert euren Tag und setzt euch konkrete Ziele. Dazu gehört beispielsweise
Der wichtigste Rat aber lautet: Verliert eure Motivation nicht! Vor dem Studium stand euch die Welt offen? Das tut sie jetzt auch noch, aber manchmal braucht man einfach einen längeren Atem, um an die richtige Stelle zu kommen.