Ausbilderin bei der Arbeit
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Das ist dein Weg zum Ausbilder

Wenn du als Ausbilder in deinem Betrieb tätig werden möchtest, musst du dafür ein paar grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Jetzt mehr erfahren!

Wenn du als Ausbilder in deinem Betrieb tätig werden möchtest, musst du dafür ein paar grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Hier kannst du jetzt mehr erfahren!

Im Gegensatz zu modernen Recruiting-Trends, wie dem Fridge Hiring, ist die klassische Ausbildung ein absoluter Evergreen für den Berufseinstieg. Das heißt jedoch nicht, dass die Ausbildung als Modell “out” ist. Im Gegenteil, mit geschickter Karriereplanung ist die Ausbildung im Vergleich zum Studium kein Nachteil. Vor allem Berufe rund ums Handwerk bieten in vielen Fällen ohnehin nur eine Ausbildung und keinen Studiengang an.

Hast du in deinem Beruf schon Erfahrung gesammelt, kannst du nach ein paar Jahren zudem als Ausbilder tätig werden. Hier erfährst du, wie du zum Ausbilder wirst!

Ausbilder bei der Arbeit
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Welche Voraussetzungen musst du als Ausbilder erfüllen?

In Deutschland gibt es klare Vorschriften und Anforderungen, die du erfüllen musst, um als Ausbilder in einem Betrieb tätig werden zu dürfen. Der Prozess, um als Ausbilder anerkannt zu werden, ist im Berufsbildungsgesetz (BBiG) festgelegt. Hier sind die grundsätzlichen Schritte und Anforderungen, die du beachten solltest:

Persönliche Eignung: Als angehende Ausbilder oder angehende Ausbilderin musst du gemäß § 30 BBiG persönlich geeignet sein. Das bedeutet, dass du nicht wegen bestimmter Straftaten vorbestraft sein darfst, welche deine Eignung in Frage stellen würden (z. B. Kinder- oder Jugendmissbrauch).

Fachliche Eignung: Du musst natürlich in dem Beruf, in dem du ausbilden möchtest, eine anerkannte Abschlussprüfung bestanden haben und in der Regel mehrere Jahre Berufserfahrung gesammelt haben.

Ausbildereignungsprüfung: Diese Voraussetzung ist auch als "AdA-Schein" (Ausbildung der Ausbilder) bekannt. Die IHK (Industrie- und Handelskammer) oder HWK (Handwerkskammer) bietet diesen Lehrgang an, bei dem du dich in pädagogischen und rechtlichen Themen schulst, um später Auszubildende optimal betreuen zu können. Nach Abschluss des Lehrgangs legst du eine Prüfung ab. Bei Bestehen erhältst du ein Zertifikat, das die Eignung als Ausbilder bestätigt.

Arbeiten als Ausbilder
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Arbeiten als Ausbilder

Eintragung in die Ausbildereignungsliste: Nach dem Bestehen der Ausbildereignungsprüfung musst du dich noch bei der zuständigen Kammer (IHK oder HWK) in die Ausbildereignungsliste eintragen lassen.

Geeignete Ausbildungsstätte: Nicht nur du als Ausbilder oder Ausbilderin selbst, auch der Betrieb muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um ausbilden zu dürfen. Das betrifft beispielsweise die Ausstattung des Betriebs, aber auch die Anzahl der Fachkräfte, die dort arbeiten.

Ausbildung durchführen: Als Ausbilder bzw. Ausbilderin ist es nun deine Aufgabe, die Auszubildenden in deiner Obhut während der gesamten Ausbildungszeit zu betreuen, sie anzuleiten und ihnen die für den Beruf erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln. Zudem bist du zusätzlich zur reinen Vorbereitung und Durchführung der Ausbildung nach dem betrieblichen Ausbildungs- und Versetzungsplan auch für folgende Aspekte verantwortlich:

  • die charakterliche Förderung der Auszubildenden,
  • die Wahrnehmung der Aufsichtspflicht,
  • die Überwachung der Unfallverhütung,
  • die Beurteilung der Auszubildenden und
  • die Leistungsbewertung.

Regelmäßige Fortbildung: Zu guter Letzt ist es wichtig, dass du dich als Ausbilder oder Ausbilderin regelmäßig fortbildest, um auf dem neuesten Stand in Bezug auf Fachwissen, Pädagogik und rechtliche Grundlagen zu bleiben.

Fazit

Am Ende des Tages umfasst der Weg zum Ausbilder bzw. zur Ausbilderin in Deutschland zwar einige Schritte und Anforderungen, ist aber mit der richtigen Vorbereitung und Motivation gut zu bewältigen.

Wenn du deinem Unternehmen helfen willst, die nächste Generation an Arbeitskräften zu formen, kann es sich durchaus lohnen, den AdA-Schein zu machen. Übrigens auch finanziell, denn als Ausbilder erhältst du eine monatliche Zusatzvergütung von deinem Arbeitgeber. Zudem kannst du nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Fachkräfteentwicklung leisten, sondern auch deine eigenen pädagogischen Fähigkeiten und das Verständnis für den Beruf vertiefen. Zudem bleibst du so eher auf dem neuesten Stand, was die Entwicklung des Berufsbilds betrifft, und kannst dich früh mit neuen Trends vertraut machen.