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Worauf ihr unbedingt achten solltet

Arbeitgeberwechsel

Bei einem Arbeitgeberwechsel sind neben der fristgerechten Kündigung noch andere Dinge zu beachten. bigKARRIERE verrät euch, welche das sind.

Nur wenige Berufseinsteiger haben das Glück gleich mit dem ersten Job ihre Traumstelle zu finden. Mit einigen Jahren Berufserfahrung ist es deshalb ganz normal, sich nach einem neuen Job umzusehen, der bessere Entwicklungschancen und Konditionen bietet. Ihr habt diese Suche erfolgreich gemeistert und nun steht der erste Arbeitgeberwechsel an oder ihr wollt euch im Voraus informieren, wie ihr den Ausstieg aus eurem aktuellen Job am besten vorbereiten könnt? Wir verraten euch, wie ihr euch professionell von eurem alten Arbeitgeber trennt und was es zu beachten gilt, damit euch durch den Arbeitgeberwechsel keine Nachteile entstehen.

 Arbeitgeberwechsel: Worauf ihr unbedingt achten solltet
Foto: pete-bellis / unsplash
Arbeitgeberwechsel: Worauf ihr unbedingt achten solltet

Wie kündigt man einen Arbeitsvertrag?

Das Wichtigste ist es, die entsprechende Kündigungsfrist einzuhalten. Diese beträgt mindestens einen Monat, üblicherweise zum Monatsende. Je nach Position und Dauer der Beschäftigung kann sie aber auch länger oder mit weiteren Einschränkungen verbunden sein. Manchmal ist die Kündigung zum Beispiel nur zum Quartalsende möglich. Die genauen Angaben dazu findet ihr in eurem Arbeitsvertrag. Schaut am besten noch vor dem Bewerbungsgespräch für eine neue Stelle nach, sodass ihr euren exakten Arbeitsbeginn mit dem neuen Arbeitgeber abstimmen könnt. 

Ist alles geklärt, geht es nun an die eigentliche Kündigung. Selbst wenn ihr in einem kleinen, familiären Betrieb arbeitet und ein enges Verhältnis zu eurem Chef habt, reicht ein Gespräch dafür nicht aus. Ihr müsst zusätzlich ein offizielles Kündigungsschreiben verfassen, in dem ihr eindeutig schreibt, dass ihr kündigt und zu welchem Datum die Kündigung erfolgt. Vergesst nicht, euch den Empfang schriftlich bestätigen zu lassen und ein Arbeitszeugnis anzufordern. In diesem Dokument werden eure Tätigkeiten und Qualifikationen genau aufgelistet und beurteilt. Das hilft euch bei zukünftigen Bewerbungen.

Tipp: Lest euch das Arbeitszeugnis aufmerksam durch und fordert Änderungen, wenn ihr mit einem Punkt nicht einverstanden seid. Ihr habt ein Recht darauf, dass das Beurteilungsschreiben positiv formuliert ist und euren Wert für das Unternehmen hervorhebt.
 

Nach der Kündigung – die Übergabe

Ist die Kündigung fristgerecht eingereicht und von eurem Arbeitgeber bestätigt, habt ihr den wichtigsten Schritt geschafft. Jetzt geht es nur noch darum, den Arbeitgeberwechsel gut zu organisieren. Macht nicht den Fehler, die letzten Tage nur noch "abzusitzen" und kein Engagement mehr zu zeigen. Wenn ihr weiterhin gewissenhaft arbeitet, hinterlasst ihr einen professionellen Eindruck und eure Kollegen behalten euch in guter Erinnerung.

Klärt rechtzeitig mit eurem Vorgesetzten, wer eure Aufgaben übernehmen wird und macht einen Plan für die Übergabe. Nehmt euch Zeit, eure Arbeitsweise, Projektinhalte und -abläufe zu erklären und fertigt Listen mit den wichtigsten Informationen für eure Nachfolger an. 

Falls ihr Kundenkontakt habt, könnt ihr in einer kurzen E-Mail über euren Ausstieg informieren und gleichzeitig euren Nachfolger vorstellen. Setzt diese Person in allen E-Mails der letzten Arbeitstage auf CC, sodass sie einen Einblick in eure täglichen Arbeitsabläufe hat und über sämtliche Absprachen informiert ist.

Urlaubstage und Firmenleistungen
Foto: rawpixel / unsplash
Urlaubstage und Firmenleistungen

Urlaubstage und Firmenleistungen

Kündigt ihr mitten im Jahr, wird euer Urlaub anteilig für die Monate berechnet, die ihr gearbeitet habt. Wenn ihr also einen Jahresurlaub von 24 Tagen habt und Ende September das Unternehmen verlasst, habt ihr neun Monate gearbeitet und demzufolge einen Urlaubsanspruch von 18 Arbeitstagen. Sind diese Tage noch nicht aufgebraucht, werden sie üblicherweise vor eurem letzten Arbeitstag eingeschoben. Ihr verlasst das Unternehmen dann also nicht zum letzten Tag des Monats, sondern ein paar Tage früher und könnt euch vor dem Arbeitgeberwechsel noch etwas Ruhe gönnen.

Habt ihr schon mehr Urlaubstage genommen als euch zustehen, werden diese Tage normalerweise vom Gehalt abgezogen oder nachgearbeitet. Hier könnt ihr euch mit eurem Vorgesetzten zusammensetzen und gemeinsam eine Lösung finden. Es ist auch möglich, dass noch so viele Urlaubstage übrig sind, dass ihr nur wenige Tage nach der Kündigung bereits das Unternehmen verlassen könntet. Dann bleibt kaum Zeit für die Übergabe oder die Suche nach Ersatz. In diesem Fall könnt ihr ebenfalls eine individuelle Lösung vereinbaren und euch die Urlaubstage zum Beispiel ausbezahlen lassen.

Denkt auch an Firmenleistungen wie die betriebliche Altersvorsorge, in die ihr jahrelang eingezahlt habt. Bei einem Arbeitgeberwechsel könnt ihr den Vertrag ändern lassen und weiterhin privat einzahlen. Ob euch der bisher gezahlte Arbeitgeberanteil erhalten bleibt, hängt von den Vertragskonditionen ab. Mit etwas Glück willigt euer neuer Arbeitgeber ein, den Vertrag zu den bisherigen Konditionen zu übernehmen.
 

Fazit

Wie ihr seht, gibt es bei einem Arbeitgeberwechsel einiges zu bedenken. Wenn ihr den Schritt allerdings gut vorbereitet und einen genauen Überblick habt, worum ihr euch kümmern müsst, kann nichts schiefgehen. Wichtig ist immer die offene Kommunikation mit dem alten und dem neuen Arbeitgeber. Wenn ihr mit allen Seiten ehrlich kommuniziert und günstige Lösungen für alle anstrebt, steht einem erfolgreichen Arbeitgeberwechsel nichts im Wege.

 

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