Azubis Schule Schüler Studenten
Ivan Samkov / pexels 
 
Azubis Schule Schüler Studenten
Noten nicht mehr Kriterium Nummer 1

Traumjob trotz schlechter Noten?

Schlechte Karten bei der Lehrstellensuche wegen schlechter Noten? Warum Top-Zensuren bei der Ausbildungsplatzvergabe nicht mehr Kriterium Nummer 1 sind.

Seit Kurzem: Firmen fliegen auf schlechte Schüler

Ja es stimmt, Bewerber mit schlechten Schulnoten hatten es in der Vergangenheit schwerer eine Ausbildung zu finden. Wer schlechte Noten hatte, war als Azubi oft unerwünscht und wurde erst gar nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladen. In letzter Zeit klappt es mit dem Ausbildungsvertrag bei schlechten Schülern aber immer häufiger, denn den Firmen bleiben die Bewerber weg. Während Fachkräftemangel und demografischer Wandel sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen, drängen Abiturienten verstärkt an die Unis. Deshalb werden jedes Jahr Zehntausende Ausbildungsplätze nicht besetzt. Grund genug für viele Firmen, bei schlechten Schulnoten ein Auge zuzudrücken, stärker auf andere Vorzüge der Kandidaten zu achten und Bewerbern, die kein gutes Zeugnis haben, eine Chance zu geben. Einen großen Vorteil sehen die Unternehmen in Dreier- und Viererkandidaten: Solche Azubis bleiben den Betrieben erfahrungsgemäß eher treu und gehen nach dem Ausbildungsende nicht an die Uni. 

Andere Qualitäten zählen mehr

Schlechte Noten und als Azubi durchstarten? Das klappt, wenn ihr andere Vorzüge mitbringt. Besonders gefragt sind motivierte und kommunikationsstarke Teamplayer. Mit Fremdsprachenkenntnissen und ehrenamtlicher Arbeit könnt ihr zusätzlich punkten. Gerade in technischen Berufen macht ein Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr oder den technischen Diensten der Malteser mehr her als jede Zeugnisnote. Eine halbwegs ordentliche Rechtschreibung ist weiterhin in fast allen Berufen erwünscht, die eigentlichen Schulnoten spielen aber kaum eine Rolle. Wichtig ist nur, dass ihr im Bewerbungsgespräch vermittelt, dass ihr die Ausbildung motiviert angeht und euch im Job und in der Berufsschule anstrengen wollt.

Schüler Azubis
Zen Chung / pexels 
Schüler Azubis

Tipps: So findet ihr mit schlechten Noten eine Ausbildung

Auch wenn ihr trotz zahlreicher Bewerbungen noch keine Lehrstelle ergattert habt, ist das kein Grund zur Verzweiflung. Mit diesen vier Tipps klappt's:

 

  • An Arbeitsagentur wenden: Das Amt bietet Ausbildungssuchenden kostenlos diverse Hilfen an. Besonders nützlich ist die sogenannte Einstiegsqualifizierung. Dabei handelt es sich um ein vergütetes sechs bis zwölf monatiges Praktikum, in Rahmen dessen ihr mit Leistung im Job überzeugen könnt. Findet ihr über diese Einstiegsqualifizierung eine Lehrstelle, wird die Zeit des Praktikums auf die Ausbildung angerechnet.

 

  • Bewerbungs-Castings nutzen: Solche Events bieten Schülern und Schulabgängern ohne Glanznoten die perfekte Gelegenheit, um sich verschiedenen Firmen persönlich vorzustellen. Oft springt dabei der entscheidende Funke rüber und ihr habt einen Fuß in der Tür!

 

  • Sachverwandte Ausbildungsberufe in Erwägung ziehen und sich nicht nur auf die Traumausbildung versteifen.

 

  • Gezielt nach freien Ausbildungsplätzen suchen: Spezielle Datenbanken listen alle freien Lehrstellen in eurer Region auf. So verschwendet ihr keine Zeit mit Blindbewerbungen und könnt eure Energie gezielt in offene Stellenangebote stecken. 

Schlechte Noten: Als Azubi weiterhin an sich arbeiten

Wer einmal eine Lehrstelle hat, muss die Prüfung bestehen, um übernommen zu werden. Da ist es weniger gut, in der Berufsschule als Azubi schlechte Noten zu erhalten. Um in Deutsch, Lesen und Schreiben oder Mathe besser zu werden, gibt es kostenlosen Nachhilfeunterricht von der Arbeitsagentur. Die Fördermaßnahme (Stützunterricht genannt) ist unter Azubis recht populär: 54 Prozent der Betriebe organisieren für ihre Lehrlinge solche Nachhilfekurse.