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Wenn es in der Ausbildung kriselt: Wie ihr Probleme in der Ausbildung meistert

Probleme in der Ausbildung: Die meisten Azubis zögern zu lange

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Wächst euch die Ausbildung über den Kopf? Habt ihr Azubi-Probleme, für die ihr keine Lösung kennt? Kopf hoch, wenn ihr das hier lest, steht ihr an einem Wendepunkt! Denn wir zeigen euch, wie sich unterschiedliche Probleme in der Ausbildung lösen lassen.

 

Probleme in der Ausbildung: Die meisten Azubis zögern zu lange

Bei vielen Azubis läuft die Ausbildung nicht komplett reibungslos, früher oder später erleben sie Probleme. Doch anstatt zeitnah nach einer Lösung zu suchen, zögern die meisten und holen sich viel zu spät Hilfe. Manchmal hat sich die Situation dann schon so verschärft, dass ein Abbruch der Ausbildung unausweichlich scheint. Rund 25 Prozent der Auszubildenden können es wirklich nicht mehr auszuhalten und brechen tatsächlich ab, die meisten von ihnen schon im ersten Lehrjahr. Deshalb lautet unser erster Rat: Kopf nicht in den Sand stecken, wenn ihr Probleme in der Ausbildung erlebt. Die meisten Azubi-Probleme lassen sich lösen.

 

Häufige Azubi-Probleme und wie ihr ihnen begegnet

Egal welche Branche, egal welche Region, Auszubildende erleben deutschlandweit immer wieder die gleichen Probleme:

Azubi-Problem #1: Überstunden

Eins der häufigsten Probleme in der Ausbildung sind Überstunden. Was ihr wissen müsst: Überstunden sind in der Ausbildung nicht vorgesehen. Ihr könnt nicht zu Überstunden verpflichtet werden. Und wegen Überstundenverweigerung darf euch nicht gekündigt werden, auch nicht in der Probezeit. Wenn ihr Überstunden macht, dann sind sie freiwillig und müssen entweder entlohnt oder durch Freizeit ausgeglichen werden. In jedem Fall solltet ihr geleistete Überstunden dokumentieren (Dienstpläne fotografieren oder Datum und Uhrzeiten notieren und sich im Idealfall bestätigen lassen).

Azubi-Problem #2: geringe Vergütung

Wenn eure Ausbildungsvergütung nicht reicht, ist es sinnvoll das Problem von zwei Seiten anzugehen: ein Budget machen (alle monatlichen Einnahmen und Ausgaben aufschreiben und Einsparpotenziale identifizieren) und Berufsausbildungshilfe (BAB) bei der Agentur für Arbeit beantragen. Das ist eine Art BAföG für Azubis (das Geld muss nicht zurückgezahlt werden). Im Antrag werden viele Details abgefragt (euer Verdienst, was eure Eltern verdienen etc.) und die Bearbeitung dauert ein wenig, aber es lohnt sich, einen Antrag zu stellen.

 

Azubi-Problem #3: Probleme mit den Vorgesetzten oder Kollegen

Bei Zoff mit dem Chef oder Streit mit den Kollegen gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren. Lasst euch nicht auf Streitereien ein, das führt nur zur Eskalation. Besser: Gesprächstermin ausmachen und gut darauf vorbereiten. Überlegt euch, was ihr im Gespräch erreichen wollt, welche Lösungsmöglichkeiten ihr anbieten könnt und wo eure Grenze liegt. Holt euch Unterstützung für das Gespräch (Mitauszubildende, Betriebsrat oder Ansprechpartner für Azubis (JaV)). Handelt es sich um Stress mit den Kollegen, hat euer Betrieb eine Fürsorgepflicht und muss euch vor Beleidigungen und Diskriminierung schützen. Auch Probleme in der Ausbildung wie Mobbing darf der Arbeitgeber nicht dulden.

Azubi-Problem #4: Probleme in der Berufsschule

Schlechte Noten killen die Motivation für den Job. Damit es notentechnisch wieder aufwärtsgeht, könnt ihr kostenfreien Nachhilfeunterricht (ausbildungsbegleitende Hilfen) bei der Agentur für Arbeit beantragen.

Azubi-Problem #5: monotone Tätigkeiten oder Tätigkeiten abseits der Ausbildung

Ständige Botengänge für die Vorgesetzten, massig Putzarbeiten oder stundenlanges Kopieren sind typische Probleme in der Ausbildung. Zu viel Zeit dürfen solche Tätigkeiten allerdings nicht einnehmen, denn grundsätzlich gilt, dass euch nur Aufgaben übertragen werden dürfen, die dem Ausbildungszweck dienen. Vergleicht euer Berichtsheft mit dem Ausbildungsrahmenplan. Dort steht, was ihr eigentlich lernen müsst. Gibt es Diskrepanzen, fragt im Betrieb nach, wann ihr die fehlenden Sachen lernt. Ferner weist den Betrieb schriftlich auf seine Pflichten hinsichtlich der Aufgaben und Lerninhalte hin.

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Wenn es in der Ausbildung kriselt: Wie ihr Probleme in der Ausbildung meistert Foto: th anh / unsplash


Anlaufstellen bei Azubi-Problemen: Hier gibt es Hilfe

Wer Probleme in der Ausbildung hat, fühlt sich oft überfordert und alleingelassen. Dabei reicht oft schon eine kurze E-Mail, um Rat einzuholen (zum Beispiel beim Online-Portal Dr. Azubi). Auch Klassenlehrer an der Berufsschule, Betriebsräte, Ausbildungsberater bei der Industrie- und Handwerkskammer und der Gewerkschaft (DGB-JUGEND, ver.di) kennen alle Probleme in der Ausbildung und helfen euch, Lösungen und Alternativen zu finden. Und über die Initiative VerA ("Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen") könnt ihr Mentoren aus eurer Branche und Region finden, die euch auf eurem Weg in den Beruf begleiten.
 

Fazit

In der Ausbildung sammelt ihr erste Arbeitserfahrung und leider sind Probleme davon nicht ausgenommen. Doch die meisten Probleme in der Ausbildung lassen sich lösen, wenn ihr sie richtig angeht und euch zeitnah Unterstützung holt. Ihr packt das!



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