Einstiegsgehalt nach dem Studium
Zweifel bis Optimismus
2017-07-14T22:09:56+02:00
Da der Uniabschuss immer näher rückt, denkt ihr verstärkt über eure Jobchancen und Verdienstmöglichkeiten nach? bigKARRIERE beleuchtet, welche Erwartungen eure Kommilitonen ans Einstiegsgehalt haben und gibt einen groben Überblick!
Einstiegsgehalt nach dem Studium: Das erwarten Studenten
Eine Studie der Constata UG in Kooperation mit der Universität Maastricht untersucht, welche Gehaltsvorstellungen deutsche Studenten an ihren ersten Job haben. Darüber hinaus wollten die Studiendurchführer wissen, ob Faktoren wie Abschluss, Fachbereich und Geschlecht einen Einfluss auf die Erwartungshaltung der Jungakademiker haben. Befragt wurden 48.500 Studenten und Absolventen (23.183 Frauen und 25.317 Männer) über die Jobplattform Jobmensa der Studitemps GmbH.

Foto: Unsplash / Christina Wocintechchat
Einstiegsgehalt nach dem Studium: Die Studienergebnisse
Zurück zur aktuellen Studie: Ein gegenteiliges Erwartungsbild zeichneten Studenten anderer Studiengänge. Besonders bescheiden schätzen Befragte der Theologie/Religionswissenschaften ihr Verdienstpotenzial ein, sie erwarten in ihrem ersten Job 26.790 Euro. Auch Studenten der Sprach- und Kulturwissenschaften (29.963 Euro), der Sozial- und Geisteswissenschaften (30.251 Euro) und der Erziehungswissenschaften (30.448 Euro) haben vergleichsweise bescheidene Erwartungen, wenn es um das Einstiegsgehalt nach dem Studium geht. Allesamt liegen unter dem bundesweiten Durchschnitt von 43.000 Euro. Besonders auffällig ist die Situation in den Sprach- und Kulturwissenschaften. Die aktuelle Studie legt nahe, dass die subjektive Selbsteinschätzung der Studenten deutlich von der objektiven Arbeitsmarktrealität abweicht. Absolventen aus dem Bereich Sprach- und Kulturwissenschaften stiegen laut dem Statistik-Portal statista.de 2017 durchschnittlich mit einem Jahresgehalt von 41.000 Euro in den Beruf ein.
- Gender Pay Gap in den Köpfen verankert. Lange bevor der Eintritt in den Arbeitsmarkt erfolgt, wird eine Geschlechterlücke beim Einkommen erwartet, belegt die Studie. Studenten gaben demnach an, durchschnittlich 43.217 Euro als Einstiegsgehalt nach dem Studium zu erwarten. Bei Studentinnen betrug das erwartete Starteinkommen hingegen nur 36.431 Euro. Damit erwarten Studentinnen einen Verdienstunterschied von rund 18 Prozent. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass der bereinigte Gender Pay Gap in den vergangenen Jahren bundesweit bei lediglich sechs Prozent lag.
- Gehaltsansprüche steigen mit zunehmender akademischer Qualifizierung. Wenig überraschen dürfte, dass der Abschlussgrad sich deutlich auf die Einkommensansprüche auswirkt. Während Bachelor-Absolventen durchschnittlich 35.140 Euro bei ihrem Einstiegsjob erwarten, zeigt sich bei Master-Absolventen ein Zuwachs von 11,5 Prozent. Somit erwarten Akademiker mit Masterabschluss im Durschnitt ein Einstiegsgehalt in Höhe von 39.169 Euro. Am höchsten soll das Einstiegsgehalt nach dem Studium ausfallen, wenn ein Doktortitel erworben wurde. Nach der Promotion erwarten die Befragten beim Berufsstart durchschnittlich 42.203 Euro.
- Fachbereich prägt Einkommenserwartung. Laut Studie beeinflusst die eigene Studienrichtung die Erwartungshaltung beim Einstiegsgehalt. Besonders anspruchsvoll sind Juristen (erwartetes Einkommen beim Berufseinstieg: 49.763 Euro). Auch Informatiker (44.363 Euro), Ingenieurwissenschaftler (44.283 Euro), Mediziner (43.230 Euro), Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaftler (41.693 Euro), Mathematiker (40.638 Euro) und Naturwissenschaftler (40.285 Euro) haben gehobene Gehaltserwartungen für den Berufsstart. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Hochschulabsolventen liegt bei etwa 43.000 Euro (Angabe für 2017 in Deutschland). Die durchschnittlichen Jahresgehälter bewegen sich für Absolventen dieser Fachrichtungen in einem entsprechenden Rahmen, sie lagen zwischen 58.000 und 64.000 Euro.
- Geschlecht und Abschlussgrad beeinflussen Eindruck von den Jobchancen. Während rund 75 Prozent der befragten Männer nach dem Studium einen unproblematischen Übergang ins Berufsleben erwarten, sind es bei den Frauen nur rund 68 Prozent. Somit erwartet gut jede dritte Akademikerin nach dem Abschluss erst mal die Arbeitslosigkeit (32,4 Prozent). Unter den Akademikern ist es nur jeder Vierte (25,8 Prozent). Mit zunehmender Qualifizierung fällt die Angst davor, nach dem Studium arbeitslos zu sein. Besonders niedrig fällt die Quote bei Fachrichtungen mit Staatsexamen aus. Unter den Befragten in Studiengängen mit Staatsexamen sorgen sich nur 25,6 Prozent vor der Arbeitslosigkeit.
Fazit
Welche Erwartungen ans Einkommen gehegt werden, hängt mit dem Geschlecht, dem Abschlussgrad und der eigenen Fachrichtung zusammen, belegt die Studie. Doch nicht immer entspricht die Selbsteinschätzung der Realität. Diese Angaben sollen euch einen groben Überblick verschaffen, auf dem ihr aufbauen könnt. Was tatsächlich für euch rausspringt, hängt von euch und eurer Gehaltsstrategie ab!
Weiterführende Links: