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Lasst euch nicht täuschen: Typische Personaler-Lügen

Personaler wissen genau, wie sie eine freie Stelle positiv darstellen. Damit ihr nicht auf Personaler-Lügen reinfallt, zeigen wir euch die häufigsten Tricks.

Bei der Besetzung von freien Stellen bemerken die Bewerber oft, dass Personaler lügen oder zumindest die Wahrheit verfälschen. Wir erklären euch, warum ihr hin und wieder auf Lügen von Personalern stoßt. Zudem nennen wir euch typische Beispiele für oft anzutreffende Lügen, denen ihr keinesfalls Glauben schenken solltet.

Warum Personaler lügen müssen

In jedem Betrieb gibt es besonders attraktive Arbeitsplätze und Stellen, die kein qualifizierter Bewerber annehmen möchte. Arbeitgeber müssen jedoch den reibungslosen Ablauf von Produktion und Verwaltung sicherstellen, indem alle Stellen permanent und bestmöglich besetzt sind. Um dies zu gewährleisten, fordern sie manchmal ihre Personaler zum Lügen auf. Ihre Aufgabe ist es, für jeden freien Arbeitsplatz in der Firma zeitnah einen Mitarbeiter einzustellen. Dann werden aus eher miesen Jobs schnell Beschäftigungen mit außerordentlichen Aufstiegschancen. Der Fantasie sind beim Einstellungsgespräch keine Grenzen gesetzt, dafür sorgt in den meisten Fällen der Druck des Arbeitgebers.

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Die häufigsten Personaler-Lügen

Welche Personaler-Lügen ihr bei Vorstellungsgesprächen öfters hören werdet und keinesfalls ernst nehmen solltet:

Wir melden uns bald

Ihr habt euch zu Wochenbeginn bei einem Unternehmen für eine freie Stelle beworben, und das Gespräch ist aus eurer Sicht positiv verlaufen. Am Ende verspricht der Personaler euch noch in dieser Woche über die Entscheidung zu informieren. Natürlich seid ihr bei den meisten Stellenangeboten nicht die einzigen Bewerber, aber es dauert bei gewöhnlichen Jobs selten fünf Arbeitstage, um alle anderen Kandidaten anzuhören. Ein normales Bewerbungsgespräch nimmt selten mehr als 30 Minuten in Anspruch. In Wahrheit deutet diese Strategie auf eine der verbreitetsten Personaler-Lügen hin.

Der psychologische Hintergrund: ihr sollt geduldig auf die Entscheidung warten, während das Unternehmen sich nicht festlegen will. Bei echtem Interesse würde euch der Personaler beispielsweise mitteilen, dass ihr gut geeignet seid und die Stelle voraussichtlich bekommt. Zeit ist zu kostbar, um sie mit Warten zu verbringen, ihr solltet deshalb weitersuchen.

Exzellente Zusatzleistungen

Einer der Hauptgründe warum ihr arbeitet ist das Gehalt und gute Leistungen verdienen fairen Lohn. Um einen Job mit schlechterer Bezahlung schnell zu besetzen, preist der Personaler oft die vermeintlich außergewöhnlichen Zusatzleistungen an. Ihr solltet dazu aber wissen, dass kostenfreier Kaffee im Büro mittlerweile der Standard ist. Ebenso wird euch nur bei wirklichem Bedarf ein Firmenwagen zur Berufsausübung gewährt. Und wenn der Personaler vom Arbeiten im Homeoffice spricht, erspart er seinem Chef damit eher die Kosten für das firmeneigene Büro. Kurzum: Besonders hervorgehobene Zusatzleistungen sind bekannte Tricks der Personaler, um vergleichsweise niedrige Gehälter zu kaschieren. Ihr solltet nicht darauf eingehen und möglicherweise nach besser bezahlten Jobs suchen.

Gering vergütete Stellen mit angeblich guten Aussichten

Personaler beherrschen alle Strategien, um euch schlecht bezahlte Stellen schmackhaft zu machen. Eine der oft angewandten Personaler-Lügen spielt mit eurer Abhängigkeit und sollte auf strikte Ablehnung treffen. Ihr bewerbt euch um eine bekanntermaßen ordentlich bezahlte Stelle und bekommt im Gespräch vom Personaler die Einstellung offeriert, allerdings zunächst in geringer dotierter Position. Euer Gegenüber schiebt jedoch geschickt die Aussicht auf zeitnahe Beförderung hinterher. 

Das Versprechen dient lediglich dazu, einen schlecht bezahlten Job zu besetzen und der Aufstieg wird euch nicht garantiert. Selbst wenn ihr dringend Beschäftigung benötigt, sollte eure Haltung ablehnend sein. Denn die Behandlung während des Bewerbungsgesprächs lässt auf geringe Wertschätzung und schlechte Arbeitsbedingungen schließen.

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Bei arbeitsintensiven Jobs wird zeitnah Unterstützung versprochen

Wie bereits dargestellt: Personaler müssen lügen, um alle Stellen zu besetzen. Handelt es sich um eine Stelle mit großem Aufgabenbereich, wird die Einstellung einer zweiten Kraft versprochen. Ihr müsst die Arbeit jedoch zunächst alleine bewältigen und auf die Einlösung eines zweifelhaften Versprechens hoffen. Wurde die Stelle neu geschaffen, könnt ihr wahrscheinlich lange auf Unterstützung warten. Gleiches gilt für einen seit längerer Zeit bestehenden Arbeitsplatz. Ihr solltet euch das Versprechen auf baldige Verstärkung schriftlich geben lassen oder gleich auf den Job verzichten.

Arbeitsplatz mit unklarem Gehalt

Unter allen Personaler-Lügen ist diese Aussage wohl die Respektloseste. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Firma eine Stelle mit exakt definiertem Arbeitsumfang und erforderlichen Fähigkeiten ausschreibt, ohne das Gehalt klar darzustellen. Jeder Arbeitgeber kennt den marktüblichen Lohn oder muss sich an Vorgaben aus dem Tarifvertrag halten. Ein Personaler, der einen Job ohne Gehaltsangabe offeriert, hält den Bewerber für dumm oder möchte einen niedrigen Lohn aushandeln.

Fazit

Personaler lügen selten aus eigenem Antrieb, jedoch müsst ihr euch bei der Jobsuche nicht jede Unwahrheit gefallen lassen. Dank der günstigen Situation am Arbeitsmarkt, habt ihr gute Chancen auch fair bezahlte Stellen mit klar definierten Aufgaben zu finden.