Drei Personen stehen vor einem Laptop und schauen sich etwas an
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Drei Personen stehen vor einem Laptop und schauen sich etwas an
So nutzt du es konstruktiv

Schlechtes Feedback in der Probezeit als Chance

Wir zeigen dir, wie du ein negatives Feedbackgespräch in der Probezeit als Neuanfang nutzen kannst, um z. B. deine Übernahmechancen zu erhöhen.

Hoher Nutzen: Feedbackgespräch in der Probezeit

Die meisten Menschen haben Angst vor einem Mitarbeitergespräch. Dabei hat Feedback einen hohen Nutzen und kann die Arbeitszufriedenheit steigern. Denn im Mitarbeitergespräch reflektieren Vorgesetzte und Mitarbeiter die geleistete Arbeit: Was läuft gut? Was könnte besser laufen? Wo gab es Probleme? Das ist eine gute Grundlage, um Veränderungen anzustoßen und neue Ziele zu besprechen – auch im Sinne des Mitarbeiters. Hagelt es jedoch deutliche Kritik vom Chef, kann es die Mitarbeiter kalt erwischen. Gerade beim Feedbackgespräch in der Probezeit ist es unangenehm, ein schlechtes Feedback zu bekommen. Schließlich hängt die Zukunft davon ab, ob der Chef mit dem Neuen zufrieden ist.

Aber: Wenn du in der Probezeit ein negatives Feedback bekommst, ist noch nichts verloren! Es bedeutet nicht unbedingt, dass du dir einen neuen Job suchen musst. Vielmehr wollen dir deine Vorgesetzten die Chance geben, dich zu verbessern. Sie sehen dich nicht als hoffnungslosen Fall, sondern erkennen ein gewisses Potenzial in dir. Jetzt kommt es auf dich an – kannst du dein Potenzial ausschöpfen, deine Vorgesetzten überzeugen und dir den Job sichern?

Zwei Kollegen unterhalten sich
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Zwei Kollegen unterhalten sich

Was wollen Arbeitgeber?

Wer in der Probezeit ein negatives Feedbackgespräch erlebt hat, sollte dies als Weckruf verstehen. Wenn du nicht sofort das Ruder herumreißt, ist es mit dem Job wahrscheinlich vorbei. Vergleiche deine aktuellen Leistungen und dein Verhalten mit den Erwartungen deiner Vorgesetzten. Arbeitgeber wollen nicht nur Mitarbeiter, die ihre Aufgaben erfüllen und Dienst nach Vorschrift machen – sie wollen das mittel- und langfristige Potenzial sehen. Dafür gibt es ein Hauptkriterium: Motivation. Du musst motiviert sein und das auch zeigen. Natürlich sind die Aufgaben in der Probezeit oft langweilig und eintönig. Als Berufseinsteiger bekommst du nicht sofort Verantwortung oder das coolste Projekt im Unternehmen. Du musst dich erst einmal beweisen. Deshalb solltest du nie gelangweilt zugewiesene Aufgaben abarbeiten, sondern motiviert, interessiert, neugierig und proaktiv sein.

Praktische Tipps, die eure Probezeit retten

Um deinen Vorgesetzten deine Motivation für die Arbeit zu zeigen, solltest du dein Verhalten nach einem negativen Feedbackgespräch in der Probezeit optimieren.

#1: Komm morgens früher zur Arbeit, sei als Erster im Betrieb oder Büro und bleibe abends freiwillig länger, wenn es nötig ist. Dies zeigt Einsatzbereitschaft und Engagement. Es bietet dir auch die Möglichkeit, in Ruhe zu arbeiten und ggf. dein Pensum zu erledigen, wenn du mit der Geschwindigkeit noch Probleme hast. Dabei geht es gar nicht darum, pro Tag zwei Überstunden einzufahren – doch schon 10 oder 15 Minuten, für die du deine Morgen- bzw. Abendroutine nur minimal verändern musst, können einen großen Effekt haben.

#2: Warte nicht darauf, dass dir Aufgaben zugeteilt werden. Frage gezielt nach Arbeit oder biete an, unbeliebte Aufgaben zu übernehmen. Eigeninitiative kommt immer gut an. Eigeninitiative zeigt, dass du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen und flexibel bist. Das kann sich positiv auf dein Image im Unternehmen auswirken.

#3: Überlege, was sinnvoll/nützlich sein könnte und wo es Verbesserungspotenzial gibt. Proaktives Denken und das Einbringen von Verbesserungsvorschlägen können deinen Wert für das Unternehmen hervorheben.

#4: Wenn du über deine Aufgaben oder deine Arbeit sprichst, achte darauf, dass deine Wortwahl mehr Begeisterung und Interesse widerspiegelt. Eine positive Einstellung zu deiner Arbeit kann ansteckend wirken und zeigt, dass du motiviert bist.

#5: Sei positiv und kommunikativ im Umgang mit anderen. Geh auf deine Kolleginnen und Kollegen zu, nimm an sozialen Veranstaltungen (intern und extern) teil und hilf ihnen bei der Arbeit. Dies fördert ein gutes Arbeitsklima und zeigt, dass du ein Teamplayer bist.

#6: Warte nie bis zum Ende der Probezeit auf ein Feedbackgespräch, sondern bitte deinen Vorgesetzten um ein Halbzeitgespräch oder um Feedbackrunden alle zwei Monate. So wird Kritik nicht gleich zum K.O.-Kriterium, sondern du hast genügend Zeit, um bei Problemen gegenzusteuern. Regelmäßiges Feedback hilft dir, dich kontinuierlich zu verbessern und zeigt, dass du an deiner Entwicklung interessiert bist.

Hinweis: Wenn das Feedbackgespräch in der Probezeit sehr schlecht verlaufen ist, es harsche Kritik gegeben hat oder du den Job nicht mehr willst, kannst du dich vorsichtshalber woanders bewerben, um eine Alternative zu haben.

Ein Feedback-Gespräch bei der Arbeit
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Ein Feedback-Gespräch bei der Arbeit

Fazit

In vielen Unternehmen wird in der Probezeit kräftig aussortiert. Neuankömmlinge, die keine Chance haben, übernommen zu werden, bekommen manchmal nicht einmal ein Feedback. Du bist ihnen einen Schritt voraus, wenn du konstruktive Kritik erhalten hast und weiterhin die Probezeit überstehen willst. Schüttele den Schock schnell ab und mach dir eines bewusst: Wenn dein Feedbackgespräch in der Probezeit negativ ausgefallen ist, hat das auch sein Gutes! Du hast die Chance bekommen, dich zu verbessern und kannst dir den Job immer noch sichern. Jetzt liegt es an dir: Nimmst du die Herausforderung an?