Frau sitzt auf Koffer und Weltkugel
Frau sitzt auf Koffer und Weltkugel
Pro und Contra

Auslandsjahr während der Schulzeit

Ihr wollt als Austauschschüler ein Jahr fern der Heimat einschieben? Wir zeigen euch die Vorteile und Risiken eines Auslandsjahres während der Schulzeit auf!

Ihr könnt es kaum abwarten, neue Erfahrungen in der Ferne zu sammeln, und wollt als Austauschschüler raus in die Welt? bigKARRIERE zeigt euch positive und negative Aspekte eines Auslandsjahres und hilft so bei der Entscheidungsfindung!

Frau guckt auf Weltkugel
Frau guckt auf Weltkugel

Schüleraustausch: So funktioniert ein Auslandsjahr

Ein Austauschjahr gibt euch die Chance, eine längere Zeit im Ausland zu leben und dort zur Schule zu gehen. Im Vordergrund steht der kulturelle Austausch, deshalb sind die meisten Austauschschüler in einer Gastfamilie untergebracht, wo sie die Sprache und Kultur des Gastlandes intensiv mitbekommen. Anders als der Name suggeriert, dauert das Auslandsjahr kein volles Jahr, sondern etwa 10 bis 11 Monate. Inzwischen ist aber auch ein kürzerer Auslandsaufenthalt keine Seltenheit (drei bis sechs Monate).

Deutsche Schüler können im 9., 10. oder 11. Schuljahr internationale Luft schnuppern. Besonders beliebt ist das High-School-Year in den USA, aber auch europäische Länder ziehen viele deutsche Schüler an. Und mittlerweile gewinnen auch Länder wie Argentinien, Australien, China, Kanada und Neuseeland an Popularität. Weil mehrheitlich Gymnasiasten ins Ausland gehen, gibt es spezielle Stipendienprogramme für Real- und Hauptschüler. So soll Nichtgymnasiasten ermöglich werden, im Auslandsjahr eine Schule im Gastland zu besuchen. Ähnliche Fördermöglichkeiten bestehen für Schüler aus Zuwandererfamilien. Euer schulischer oder familiärer Background ist also kein Hinderungsgrund, wenn es euch ins Ausland zieht!

Pro Auslandsjahr: Von der Schule in die Schule

Größter und nachhaltigster Vorteil: Ihr lernt die Landessprache richtig gut, flüssig und akzentfrei. Weil ihr während des Auslandsjahres im Alltag ständig von der Landessprache umgeben seid, habt ihr die Sprache schnell drauf – inklusive aller Eigenheiten und Redewendungen.

Auch die Kultur eures Gastlandes lernt ihr intensiv kennen, denn durch Gastfamilie und Schulfreunde nehmt ihr an wichtigen Events teil, lernt Feiertagssitten kennen und diskutiert kulturelle Unterschiede. Das schärft eure interkulturelle Sensibilität. Der Begriff bedeutet, dass ihr Berührungsängste gegenüber anderen Kulturen abbaut und mehr Toleranz und Verständnis für fremde Länder und Sitten entwickelt.

Für euch persönlich bedeutet der vorübergehende Wechsel an die Schule im Ausland eine Art Neuanfang, bei dem ihr euch in einem neuen Schulsystem zurechtfinden müsst. Dabei lernt ihr nicht nur neue Freunde kennen, sondern erfahrt auch so einiges über euch selbst. Denn auch wenn ihr an der Hand genommen werdet, verlangt das Auslandsjahr ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Selbstorganisation. Diese Eigenschaften werden euch auf eurem weiteren Lebensweg sicherlich nützlich sein.

Frau sitzt auf Koffer und Weltkugel
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Contra Auslandsjahr: Tücken beim Schüleraustausch

Wer für mehrere Monate ins Ausland geht, verpasst, was im Leben von Freunden und Familienangehörigen abgeht. Diese Distanz ist einer der größten Nachteile. Auch Heimweh kann sich einschleichen. Auf Trost von der Gastfamilie kann man sich nicht unbedingt verlassen, denn dass die Chemie zwischen euch und euren Gasteltern stimmt, ist nicht garantiert.

Wichtig ist, dass ihr euch eine gewisse Flexibilität und Offenheit bewahrt, denn die Gastfamilie kann ein anderes Weltbild haben und intellektuell oder finanziell auf ganz anderem Niveau sein, als ihr es von zu Hause gewöhnt seid. Aussuchen kann man es sich nicht.

Wann ihr das Auslandsjahr mit Schule im Gastland zeitlich einschieben könnt, ist nicht ganz unkompliziert. Denn das neue deutsche Schulsystem lässt kaum Zeit für eine längere Abwesenheit. Früher war die 11. Klasse perfekt dafür, seit Einführung von G8 zählt das 11. Schuljahr aber fürs Abitur. Daher könnt ihr entweder einen kürzeren Auslandsaufenthalt planen (2. Halbjahr 10. Klasse, 1. Halbjahr 11. Klasse) oder in der 10. Stufe ins Ausland gehen. Wer das 11. Schuljahr im Ausland verbringt, muss es in der Regel wiederholen.

Fazit

Das Auslandsjahr ist eine einmalige Chance, eine Fremdsprache nahezu perfekt zu erlernen und tief in eine andere Kultur einzutauchen. Im Auslandsjahr sind Schule und Gastfamilie eure primären Bezugspunkte. Bei beiden kann es Probleme geben, die ihr größtenteils ohne die Hilfe eurer Eltern meistern müsst. Das ist gewiss eine Umstellung, macht euch aber selbstständiger, souveräner und selbstbewusster. Wem es wegen G8 zu stressig ist während der Schulzeit ins Ausland zu gehen, kann ein Auslandsjahr nach der Schule, also zwischen Schule und Uni oder Ausbildung, absolvieren. Auch diese Option bieten die Austauschorganisationen an.

 

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