Studium an einer privaten Hochschule
Was dafür spricht - und was dagegen
2016-10-08T22:30:30+02:00
Ihr habt euch für einen begehrten Studienplatz an einer staatlichen Universität beworben, aber einen negativen Bescheid bekommen, weil euer Notendurchschnitt nicht passt? In vielen Fällen wartet in diesem Fall eine zweite Chance auf euch: In Form einer privaten Hochschule. Diese lockt mit attraktiven Studiengängen, anderen Studienvoraussetzungen - aber auch mit hohen Kosten. Inwiefern sich der Besuch einer privaten Universität für euch lohnt, soll euch dieser Artikel zeigen.
Pro und Kontra private Hochschule: Teure Gebühren, enger Praxisbezug
Der größte Vorteil einer privaten Hochschule ist der Praxisbezug, der sich durch die enge Zusammenarbeit mit Führungskräften aus der Wirtschaft ergibt. Prominente Dozenten für Gastvorträge, fachlich erfahrene Lehrkräfte und ein direkter Einblick in die Marktanforderungen erwarten euch somit, wenn ihr euch für eine private Hochschule entscheidet. Gleichzeitig sind die Seminargruppen deutlich kleiner als an staatlichen Einrichtungen, so dass ihr intensiver betreut werdet und aktiver mitarbeiten könnt. Dafür müsst ihr natürlich tiefer in die Tasche greifen als für den Besuch einer staatlichen Universität. Während in einigen Bundesländern für staatliche Universitäten überhaupt keine Studiengebühren mehr anfallen, müsst ihr bei der privaten Hochschule durchschnittlich mit 520 Euro pro Monat rechnen. Hinzu kommen oftmals noch Wohnungs- und Lebenshaltungskosten, wenn die Privatuni in einer anderen als eurer Heimatstadt liegt. Ohne Stipendien, die Unterstützung eurer Eltern oder andere Förderprogramme ist dies für Studierende kaum zu stemmen.

Komplizierter Bewerbungsprozess: Der Weg zum Studienplatz ist lang
Doch was tun, wenn euer NC nicht ausreicht für euren Wunschstudiengang? Die Voraussetzungen zur Aufnahme an einer privaten Hochschule fokussieren in der Regel auf einen anderen Bereich: Erfahrungen, Kompetenzen und Persönlichkeit. Ihr müsst einen oftmals langfristigen Bewerbungsprozess durchlaufen, anstatt mit glänzenden Zeugnisnoten zu punkten. Viele private Hochschulen setzen im Rahmen des Auswahlverfahrens für ihre Studierenden auf Übungen im Assessment-Center oder machen Eignungstests für den gewünschten Studiengang. Bei einigen Privatunis müsst ihr euch darüber hinaus Auswahlgesprächen mit potenziellen Dozenten stellen und sogar psychologischen Gesprächen unterziehen. Nicht alle Bewerber meistern diese Herausforderung, viele springen bereits vorher ab. Zusätzlich wird an privaten Hochschulen Wert auf Praxiserfahrung gelegt, die sich im Themengebiet des gewünschten Studienganges bewegen sollte. Könnt ihr diese vorweisen, seid ihr eurem Studienplatz schon ein ganzes Stück näher gekommen.
Pro und Kontra private Hochschule auf einen Blick
Abschließend seht ihr noch einmal alle Vor- und Nachteile des Studiums an einer privaten Hochschule.
Die Vorteile sind:
- der enge Praxisbezug
- die Möglichkeit, auch bei einem "schlechteren" Numerus Clausus einen Studienplatz zu erhalten
- kleinere Lerngruppen, dadurch bessere Betreuung der Einzelpersonen
- gute Organisation und Struktur
Als Nachteile stechen die hohen Gebühren und die geringe Auswahl möglicher Studiengänge hervor. Doch wenn euer Traum-Studiengang dabei ist und ihr die finanziellen Möglichkeiten habt - warum nicht?