Vorstellungsgespräch
Nicht zu cool sein!
2013-03-16T17:50:15+01:00
Immer schön cool bleiben! Bloß nicht nervös werden! In der ganzen Aufregung vor einem Vorstellungsgespräch sagt ihr euch das wahrscheinlich mehrmals am Tag. Aber aufgepasst: Wenn ihr euch zu cool gebt, kommt ihr bei Personalern nicht gut an! Natürlich solltet ihr nicht vor Aufregung in Tränen ausbrechen oder laut werden, wenn im Gespräch etwas nicht so läuft, wie ihr euch das vorgestellt hattet. Aber die ganze Zeit ein unbewegtes „Pokerface“ aufzusetzen, ist auch keine gute Idee. Damit macht ihr es dem Personaler extrem schwer, euch einzuschätzen. Unbewusst wird er das als unangenehm empfinden und das ganze Gespräch in negativer Erinnerung behalten.
Bleibt euch treu!
Außerdem ist Gefühle unterdrücken auf Dauer sehr schwer. Wenn ihr euch nur darauf konzentriert, möglichst „cool“ zu bleiben, bekommt ihr andere Teile des Gesprächs gar nicht mehr mit und könnt euch später kaum noch an Details erinnern. Das ist im Vorstellungsgespräch natürlich schlecht! Außerdem kommt ihr dann uninteressiert und gelangweilt rüber, weil ihr auf euer Gegenüber schlecht eingeht und verzögert reagiert. Klar, ihr seid ja auch die ganze Zeit damit beschäftigt, an eure eigenen Gefühle zu denken, die ihr nicht zeigen wollt. Doch warum eigentlich nicht?
Wenn ihr zeigt, dass ihr ein bisschen nervös seid, macht euch das auf jeden Fall sympathischer. Jeder Personaler weiß, dass ihr beim Vorstellungsgespräch nicht entspannt und relaxt vor ihm sitzt. Ihr wirkt sehr viel authentischer, wenn ihr ein bisschen Unsicherheit oder Nervosität zulasst und nicht krampfhaft versucht, sie zu verstecken.

Vorstellungsgespräch/ Foto: Ruthson Zimmermann / Unsplash
Tief durchatmen!
Verhaspelt ihr euch im Gespräch zum Beispiel vor Aufregung, könnt ihr das ruhig sagen und euren Satz noch einmal von vorn anfangen. Auch wenn ihr den Faden verliert, könnt ihr tief durchatmen und kurz nachdenken. Mit dieser Ehrlichkeit schafft ihr es auch, einen emotionalen Kontakt zu eurem Gegenüber aufzubauen – und das ist meistens wichtiger, als rhetorisch geschliffen und top kompetent aufzutreten. Kein Personaler möchte vorbereitete Reden hören. Unternehmen suchen Menschen mit Persönlichkeit und Gefühlen – also seid einfach ihr selbst!
Das gilt aber nur für Emotionen, die mit der Jobsuche zu tun haben. Eure privaten Gefühle haben beim Vorstellungsgespräch nichts zu suchen. Wenn ihr in Tränen aufgelöst vor eurem potenziellen neuen Chef steht, weil ihr euch gerade mit eurem Partner gestritten habt, kommt ihr unprofessionell und unbeherrscht rüber. Daraus kann er schließen, dass ihr ebenso unbeherrscht reagiert, wenn mal im Job etwas schief läuft. Außerdem bekommt ihr nur die Hälfte von dem mit, was ihr im Vorstellungsgespräch besprecht, wenn ihr euch in eure Gefühle allzu sehr reinsteigert. Geht es euch aber wirklich schlecht, etwa weil ein plötzlicher Trauerfall eingetreten ist, solltet ihr das rechtzeitig erklären und darum bitten, das Gespräch zu verschieben.