Zeitung und Aktenkoffer
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Diese Warnzeichen ernst nehmen

In der Probezeit kündigen – wann das sinnvoll ist

Am Anfang ist die Motivation noch hoch und wir starten mit Wind unter den Segeln in den neuen Job.

Schnell kann sich jedoch herausstellen, dass uns der neue Job gar nicht das bieten kann, was wir erwarten. Irgendwie passt es mit dem Chef oder den Kollegen nicht, die erhoffte Beförderung bleibt aus und ihr habt nicht so richtig Spaß an der Sache. Eure persönliche und berufliche Weiterentwicklung bleibt aus und ihr habt euch mit dem neuen Job direkt in eine Karriere-Sackgasse manövriert. Ihr fragt euch, ob ihr noch während der Probezeit kündigen sollt? Woran ihr merkt, dass ihr beruflich in einer Sackgasse steckt und was ihr dagegen tun könnt, verraten wir euch hier.

Fahrstuhl
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Fahrstuhl

Während der Probezeit kündigen – was spricht dafür?

Ihr wisst nicht, ob ihr noch während der Probezeit kündigen sollt? Ihr fragt euch, ob es sinnvoll ist, weiterhin Zeit und Mühe in euren aktuellen Job zu stecken? Die folgenden Warnzeichen können darauf hinweisen, dass eine Kündigung möglicherweise die beste Entscheidung ist:

  • Euer Job macht euch keinen Spaß. Ihr überlegt, euren neuen Job noch während der Probezeit zu kündigen, weil ihr absolut keinen Spaß habt? Keine Frage, kein Job macht immer nur Spaß. Immer wieder sind auch Aufgaben zu erledigen, die wir nicht so gerne mögen. Allerdings sollte euch euer Job überwiegend Freude machen. Erfolgreiche Menschen haben in vielen Fällen eines gemeinsam: Sie lieben ihren Job. Wenn euch euer neuer Job schon in der Probezeit keine Freude macht und ihr nicht einmal die Anfangsphase spannend findet, dann stehen die Karten für eine gemeinsame Zukunft schlecht. Es besteht die Gefahr, dass ihr früher oder später sowieso das Handtuch werft und euch neu orientieren müsst. Macht euch euer neuer Job überhaupt keinen Spaß, landet ihr garantiert in einer Sackgasse.
  • Euer Job macht euch zwar Spaß, aber wann immer eine Beförderung ansteht, werdet ihr übergangen? Auch das sieht ganz nach einer Karriere-Sackgasse aus. Vielleicht werden euch Belohnungen in Aussicht gestellt und diese werden nie erfüllt? Ihr das das kleine Häschen, das immer brav der Karotte an der Angel folgt, diese aber nie bekommt. Vorteil für euren Chef: Ihr seid immer hochmotiviert. Nachteil für euch: Ihr bleibt immer hungrig. Könnt ihr die Karriereleiter nicht erklimmen und merkt ihr bereits in der Probezeit, dass ihr eure Ziele in diesem Unternehmen nicht erreichen könnt, kann es sinnvoll sein zu wechseln.
  • Ihr arbeitet in einem Unternehmen, in dem alle kündigen? Ihr beginnt eure Probezeit und schon kündigen zahlreiche Kollegen? Wenn viele Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, kann das ein Hinweis auf ein sinkendes Schiff sein. Vielleicht war der neue Job nur frei, weil sich gerade so viele gegen dieses Unternehmen entscheiden. Dass hin und wieder jemand kündigt, ist normal. Sind es jedoch viele Kündigungen innerhalb kürzester Zeit, sollte euch das stutzig machen. Eventuell geht ihr mit dem Unternehmen, bei dem ihr gerade angefangen habt, unter. Das sind nicht die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft.
  • Ihr stellt schnell fest, dass ihr mit den euch anvertrauten Aufgaben völlig unterfordert sein. Es kommt immer wieder vor, dass stellen mit einem niedrigen Anforderungsprofil an Bewerber vergeben werden, die eigentlich überqualifiziert sind. Für euren Chef mag das in Ordnung gehen. Ihr macht den Job schließlich und das vielleicht sogar noch besser als euer Vorgänger. Für euch bedeutet das hingegen gähnende Langeweile und ein Leben ohne Herausforderungen. Manche Jobs haben natürlich durchaus Entwicklungspotenzial. Das gilt jedoch nicht immer. In der Probezeit zu kündigen, kann sinnvoll sein, wenn ihr im neuen Job nicht wachsen könnt, euch aber unbedingt weiterentwickeln wollt.
  • Ihr überlegt euch, den Job noch während der Probezeit zu kündigen, weil ihr euch mit dem Chef oder den Kollegen nicht versteht? Eure Tätigkeit kann noch so interessant sein, wenn ihr ständig mit anderen Menschen auf der Arbeit aneckt, kann euer Berufsalltag zur Hölle werden. Ihr verbringt einen Großteil eures Lebens bei der Arbeit. Ihr müsst tagaus tagein Zeit mit den Kollegen und eurem Chef verbringen, wenn es da nicht passt, werdet ihr euch dort nie zu 100 Prozent wohlfühlen. Hinzukommt, dass dann auch eure Karrierechancen begrenzt sind. Habt ihr keine Unterstützung vom Chef und den Kollegen, werdet ihr auch beruflich ausgebremst. Zudem braucht jeder im Beruf auch etwas Bestätigung. Wenn ihr eine buntere, berufliche Zukunft vorstellt, ist es möglicherweise Zeit den Job zu wechseln.
  • Ihr stellt schnell fest, dass der neue Job nicht zu euch passt? Der Job ist nicht das, was ihr wirklich wollt? Das kann in Ordnung sein, wenn ihr euch dessen bewusst seid und euch vorstellen könnt, das die nächsten Jahrzehnte so zu machen. Vielleicht passen dafür Einkommen und Kollegen. Habt ihr das Gefühl, in diesem Job in eine Karriere-Sackgasse zu schlittern und damit nicht klarzukommen, geht noch einmal tief in euch.
Mann und Bilder
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Mann und Bilder

Was kann man gegen eine Sackgasse im Job unternehmen?

Euer neuer Job katapultiert euch direkt in eine Karriere-Sackgasse? Ihr seid voller Tatendrang angetreten und nun sieht der neue Arbeitsalltag alles andere als rosig aus? In diesem Fall solltet ihr euch Zeit nehmen und euch fragen, was ihr wirklich vom Leben und insbesondere von eurem Job erwartet. Beschäftigt euch mit euren Zielen und Wünschen und überlegt, ob und wie ihr diese umsetzen könnt. Manchmal lässt sich eine Kündigung nicht verhindern. Zwar ist es nie schön, schon während der Probezeit zu kündigen und sich neu orientieren zu müssen, aber eine schnelle Kündigung kann im Vergleich zu einer Zukunft im falschen Job das kleinere Übel sein. Dienst nach Vorschrift zu machen und sich im Job vollkommen zurückzunehmen, ist nicht die beste Alternative. Wenn ihr beruflich vorankommen und Karriere machen wollt, wollt ihr weder euren Ruf durch schlechtes, unmotiviertes Arbeiten ruinieren noch wollt ihr ständig auf der Stelle treten und niemals befördert werden.

 

Wenn ihr nicht in der Probezeit kündigen und eurem derzeitigen Job noch eine Chance geben möchtet, kann auch das Netzwerken eine Möglichkeit sein, um etwas an eurer Situation zu ändern. Versucht euch in eurem Unternehmen anderweitig zu vernetzen. Euer Vorgesetzter sollte sich allerdings nicht hintergangen fühlen. Diskretion ist daher das oberste Gebot. Wenn euer direkter Vorgesetzter euch nicht ausreichend fördert, könnt ihr versuchen, einem Vorgesetzten in noch höherer Position klarzumachen, wie ihr ihm mit euren Leistungen dienlich sein könnt. Es kann jedoch sein, dass sich das Problem damit nur verschiebt und ihr euch letzten Endes doch in einer Sackgasse wiederfindet. Dann bleibt euch doch nur noch der Jobwechsel. Begründet euren Wechsel nicht mit den negativen Aspekten eures alten Arbeitgebers, sondern gebt an, dass ihr euch persönlich weiterentwickeln wollt. Achtet bei eurem neuen Arbeitgeber genau darauf, dass dieser besser zu euren individuellen Anforderungen passt.

Fazit

In der Probezeit zu kündigen, das ist keine leichte Entscheidung. Wenn ihr wirklich über eine Kündigung nachdenkt, solltet ihr prüfen, ob es entsprechende Warnzeichen gibt. Ein Jobwechsel will gut überlegt sein. Auch bei einem anderen Arbeitgeber sieht nicht immer alles rosig aus. Wichtig ist daher zu überprüfen, ob die Punkte, die euch beim jetzigen Arbeitgeber stören, bei einem anderen ganz anders aussehen.