Frau vor pinkfarbenen Hintergrund
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Frau vor pinkfarbenen Hintergrund
So kommt ihr nicht unter die Räder!

Dominanter Gesprächspartner?

Dominanter Gesprächspartner – mit einem dominanten Gesprächspartner konfrontiert zu sein, kann eine Herausforderung sein. Mit diesen Tipps bleibt ihr souverän.

Wundert ihr euch auch manchmal, warum die Kommunikation mit manchen Menschen so richtig gut gelingt während sich das Gespräch mit anderen anfühlt, als müsstest ihr einen Stolperstein nach dem anderen überwinden? Das kann daran liegen, dass eure Gesprächspartner unterschiedlichen Persönlichkeitstypen angehören. Wenn ihr mit eurem Gegenüber richtig kommunizieren möchtet, dann ist es wichtig, dass ihr euren Gesprächspartner richtig einschätzen und entsprechend darauf reagieren könnt. Ein dominanter Gesprächspartner kann eine besondere Herausforderung sein. Wir sagen euch, wie ihr auch mit dominanten Gesprächspartnern effektiv und ohne Konflikte kommunizieren könnt.

Dominanter Gesprächspartner – er strebt nach Macht

Ein dominanter Gesprächspartner wird häufig vom Streben nach Macht getrieben. Das heißt, er kommuniziert, um die Oberhand zu haben. Er möchte gewinnen. Häufig wirkt seine Vorgehensweise aggressiv und nicht selten wirkt er schlecht gelaunt. Mit schlechter Laune hat sein Auftreten jedoch wenig zu tun. Ein dominanter Gesprächspartner möchte das Gespräch beherrschen. Das kann auch bedeuten, dass er sich Dinge herausnimmt, die ihm eigentlich gar nicht zustehen. Mal angenommen ihr seid der Experte für Zimmerpflanzen, so wird er euch trotzdem belehren wollen. Er wird genau wissen, welche Pflanzenerde er braucht und wie diese oder jene Zimmerpflanze gepflegt werden muss. Da er euch belehren muss, seid ihr offensichtlich nicht kompetent genug. Das wird er euch wissen lassen.

Steht euch ein dominanter Gesprächspartner gegenüber, müsst ihr also damit rechnen, dass er euch Inkompetenz vorwirft. Er will euch verdeutlichen, dass er am längeren Hebel sitzt und er scheut sich daher nicht, euch auf sachlicher und persönlicher Ebene in die Schranken zu weisen. Jetzt könntet ihr vielleicht auf die Idee kommen, ein bisschen Small Talk zu betreiben. Das schafft Nähe und ist doch einfach nett. Das wird ein dominanter Gesprächspartner allerdings gar nicht toll finden. Auf Small Talk legt er so gar keinen Wert und er wird die Gesprächsführung schon gar nicht euch überlassen. Wenn jemand die Gesprächsführung übernimmt und Gesprächsthemen vorgibt, dann ist er das.

hello Leuchtschrift
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hello Leuchtschrift

Was macht den dominanten Gesprächspartner aus?

Ihr möchtet wissen, wie ihr einen dominanten Gesprächspartner erkennen könnt? Ein dominanter Gesprächspartner zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Er mag die Distanz. Er möchte möglichst wenig auf der zwischenmenschlichen Ebene über euch erfahren.
  • Er weiß sich vor zu viel Nähe zu schützen.
  • Von seinem Gegenüber erwartet er Sachlichkeit.
  • Kontrolle über die Situation und das Gespräch ist ihm wichtig.
  • Das Umfeld interessiert ihn weniger. Sein Fokus liegt auf ihm selbst.
  • Die Kommunikation sollte knapp und sachlich sein.
  • Zahlen, Daten und Fakten sind ihm wichtig.
  • Sein Gegenüber darf nicht hilflos wirken.

Ein Dominanter Gesprächspartner will die Oberhand behalten

Ein dominanter Gesprächspartner will das Gespräch beherrschen. Die oberste Regel ist, dass ihr dieses Dominanzstreben akzeptieren müsst, wenn ihr ruhig kommunizieren möchtet. Es ist wichtig, dass ihr stets sachlich bleibt, auch wenn euer Gegenüber euch persönlich angreifen sollte. Ihr müsst euch natürlich nicht beleidigen lassen. Ihr solltet jedoch versuchen, das Gespräch immer auf sachlicher Ebene zu führen. Man geht in der Hirnforschung heute davon aus, dass unser Verhalten, unsere Persönlichkeit und unsere Entscheidungen auf drei Urprogrammen basieren. Es handelt sich hierbei um die limbischen Instruktionen. Diese zeigen sich in drei Ausprägungen und lassen sich wie folgt beschreiben:

  • Dominanzverhalten: Hier sind Autonomie- und Machtstreben vorherrschend.
  • Stimulanzverhalten: Hier sind Spontaneität und Kreativität bestimmend.
  • Balanceverhalten: Harmoniestreben und Sicherheitsdenken stehen hier im Vordergrund.

Wenn ein Gesprächspartner ein starkes Dominanzverhalten hat, zeigt sich das beispielsweise dadurch, dass er euch im Gespräch ständig unterbricht und alles besser weiß.

Zwei Männer unterhalten sich
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Zwei Männer unterhalten sich

So könnt ihr besser mit dominanten Gesprächspartnern umgehen

Wenn ihr häufig mit anderen Menschen Kontakt habt und beispielsweise im Kundenservice, Vertrieb oder Verkauf tätig seid, werdet ihr den unterschiedlichsten Menschen begegnen. Macht euch darauf gefasst, dass ihr mit verschiedenen Menschen auch unterschiedlich kommunizieren müsst. Das ist jedoch kein Hexenwerk, das kann man lernen. Und das könnt ihr tun, wenn ihr euch einem dominanten Gesprächspartner gegenüber seht:

  • Entwickelt Strategien für den Umgang mit dominanten Menschen. Versucht stets auf der sachlichen Ebene zu bleiben. Seid ihr nicht der Boss oder in Ausbildung, kann es sein, dass ihr von einem dominanten Gesprächspartner nicht ernst genommen werdet. Dann kann es sinnvoll sein, vorab Strategien zum Umgang mit dominanten Gesprächspartnern festzulegen. Das kann man auch im Team machen und sich auf eine gemeinsame Linie oder einen Gesprächsleitfaden verständigen.
  • Die Gesprächsführung solltet ihr bewusst eurem Gegenüber überlassen. Ein dominanter Gesprächspartner muss das Gefühl haben, dass er euer Gespräch beherrscht. Ihr solltet fachlich so fit sein, dass ihr alle Fragen kompetent und schnell beantworten könnt. Sachlichkeit und Kompetenz wissen dominante Gesprächspartner zu schätzen. Euer Gegenüber muss das Gefühl haben, dass ihr der richtige Gesprächspartner seid, und dass ihr ihm die Antworten liefern könnt, die er braucht. Im besten Fall präsentiert ihr euch als Fachmann oder Fachfrau und kennt Produkte und Dienstleistungen bis ins kleinste Detail.
  • Ihr müsst euer Gegenüber überraschen können. Dominante Menschen denken gerne, dass sie über alles Bescheid wissen und sie haben oftmals auch Zitate und Sprüche von vermeintlichen Autoritäten in der Hinterhand. Er glaubt, Fachmann auf jedem Gebiet zu sein, über das er auch nur etwas Bescheid weiß. Egal, in welchem Bereich ihr arbeitet, ist euer Gesprächspartner dominant, will er das Gefühl haben, mit euch auf Augenhöhe zu sein. Ihr solltet ihn als gleichberechtigten Gesprächspartner ansehen. Ihr könnt euer Gegenüber ins Gespräch ziehen, indem ihr ihn fragt, woher er sein ausführliches Wissen bezogen hat. So tragt ihr zum einen dessen Dominanzstreben Rechnung und zum anderen erreicht ihr so gleich die sachliche Ebene. Ihr unterhaltet euch dann quasi von Experte zu Experte. Häufig ist ein dominanter Mensch dann bereit, sich auf den Dialog einzulassen und euch zumindest in manchen Punkten etwas mehr Kompetenz zuzugestehen.
  • Dominanten Menschen sind nicht selten sehr unsicher. Sie treten besonders forsch und aggressiv auf, um ihre tiefe Unsicherheit zu verbergen. Oder euer Gegenüber ist allgemein verunsichert, weil er nicht genau weiß, was er braucht. Hier solltet ihr euren Gesprächspartner beraten und vorsichtig vorangehen. Ihr übernehmt dann sanft die Führung und findet heraus, was euer Gesprächspartner sucht und von euch erwartet.
     

So kommuniziert ihr effektiv mit einem dominanten Gesprächspartner:

  • Konzentriert euch auf Lösungen und Resultate
  • Seid selbstbewusst, souverän und zeigt Selbstvertrauen
  • Bleibt auch bei persönlichen Angriffen ruhig und nehmt diese nicht zu ernst
  • Fasst euch kurz und kommt schnell auf den Punkt
  • Bleibt stets respektvoll
  • Achtet auf Blickkontakt und das Sprechen mit ruhiger, klarer Stimme
     

Diese Fehler solltet ihr in der Kommunikation mit einem dominanten Gesprächspartner vermeiden:

  • Bleibt beim Thema. Abschweifen können dominante Gesprächspartner nicht leiden.
  • Fordert euer Gegenüber nicht heraus, denn ihr könnt nicht gewinnen.
  • Vermeidet etwas zu versprechen, wenn ihr nicht zu 100 Prozent sicher seid, dass ihr dieses Versprechen auch halten könnt.