Frau mit Stift am Notebook
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Kündigung on fleek

Wie du ein perfektes Kündigungsschreiben verfasst

Du hast einen neuen Job gefunden und fragst dich, wie du korrekt und fristgerecht kündigst? Wir erklären die wichtigen Punkte rund um das Thema Kündigung.

Du hast einen neuen Job gefunden? Super, herzlichen Glückwunsch! Jetzt wäre da nur noch die Sache mit der Kündigung bei deinem alten Arbeitgeber

Wenn du zum ersten Mal kündigst, solltest du dich vorher über alle wichtigen Aspekte deiner Kündigung informieren. Dafür sind wir da – in diesem Artikel erfährst du die wichtigsten Punkte rund um das Thema Kündigung. Dennoch können wir nicht jeden Einzelfall abdecken. Daher empfehlen wir dir auf jeden Fall, dich auch individuell zu informieren – bei einer Rechtsberatung oder ganz informell bei Kolleginnen und Kollegen, denen du vertraust.

Frau mit Notizbuch
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Frau mit Notizbuch

Welche Gründe gibt es für eine Kündigung

Dieser Bereich kann etwas heikel sein, denn es gibt viele verschiedene Gründe für eine Kündigung und diese können extrem individuell sein. Zuerst sollten wir jedoch hervorheben, dass eine Kündigung kein Scheitern bedeutet, sondern oft ein wichtiger Schritt in deiner Karriere ist. Hier sind einige der häufigsten Gründe, warum du über eine Kündigung nachdenken könntest:

Unzufriedenheit am Arbeitsplatz: Das könnte eine Vielzahl von Dingen bedeuten, etwa dass du dich unterfordert, überfordert oder schlichtweg gelangweilt fühlst. Es könnte auch sein, dass du dich in der Arbeitskultur deines Unternehmens unwohl fühlst oder der Job generell nicht deinem Lebenstraum entspricht.

Unfaire Vergütung: Niemand möchte sich unrecht behandelt fühlen, insbesondere wenn es ums Geld geht. Hast du das Gefühl, dass deine Bezahlung nicht deinen Arbeitsleistungen entspricht, könnte das ein ausreichender Grund für eine Kündigung sein.

Schlechte Work-Life-Balance: Heute bereitet es gerade jungen Menschen zunehmend Sorgen, für den Job immer erreichbar und permanent im Arbeitsmodus zu sein. Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist daher ein wesentlicher Aspekt für die Zufriedenheit im Job.

Keine Erweiterungsmöglichkeiten: Deine persönliche und berufliche Weiterentwicklung ist ein wichtiger Faktor. Bieten sich keine Aufstiegs- oder Lernmöglichkeiten, kann das zu Frust und dem Wunsch nach Veränderung führen.

Gesundheitliche Gründe: Arbeit sollte nie auf Kosten deiner Gesundheit gehen. Merkst du, dass die Arbeit dich krank macht, mental oder physisch, ist es vielleicht an der Zeit, darüber nachzudenken, den Job zu wechseln.

Diese Aufzählung ist natürlich nicht vollständig und es gibt viele andere mögliche Gründe für eine Kündigung. Letztendlich ist jedoch das Wichtigste, dass du dich selbst reflektierst und ehrlich zu dir selbst bist. Es ist dein Job und dein Leben, deshalb zählt vor allem, was du möchtest und was dich glücklich macht.

Welche Fristen und Anforderungen musst du beachten?

Bei jedem Kündigungsschreiben ist eine der wichtigsten Fragen immer: Was sind die Kündigungsfristen? Das kann manchmal ein wenig verwirrend sein, also lass uns das gemeinsam zusammenfassen.

In erster Linie hängt die Kündigungsfrist von deinem Arbeitsvertrag ab. Es ist immer eine gute Idee, diesen sorgfältig durchzulesen, bevor du irgendeine Entscheidung triffst. Hier findest du die für dich geltenden Regeln und Fristen. Normalerweise beträgt die gesetzliche Kündigungsfrist vier Wochen zum 15. oder zum Ende eines Kalendermonats.

Dennoch solltest du wissen, dass manchmal Sonderregelungen in deinem Arbeitsvertrag stehen können, die längere Fristen vorsehen. Dafür musst du gar keinen besonderen Beruf haben – verlasse dich also nicht auf die gesetzliche Frist, sondern prüfe genau, was für dich Sache ist. Auch hier ist die Lektüre deines Vertrags der Schlüssel. Neben den Details im Vertrag kann auch deine Betriebszugehörigkeit eine Rolle spielen. Je länger du in einem Unternehmen bist, desto länger kann unter Umständen deine Kündigungsfrist ausfallen.

Falls du in einer Gewerkschaft bist oder einen Tarifvertrag hast, können sich ebenfalls andere Fristen ergeben. Im Falle einer Kündigung während der Probezeit ist die Frist normalerweise kürzer und beträgt oft nur zwei Wochen.

Klingt dir das alles zu kompliziert, solltest du definitiv eine rechtliche Beratung hinzuziehen. Einen Fehler bei der Kündigungsfrist zu machen, verzögert den gesamten Prozess nur und verursacht unnötigen Stress.

Das Beachten der korrekten Fristen ist ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Kündigungsschreibens. Am Ende des Tages möchtest du deinen Job professionell und respektvoll kündigen, ohne Brücken zu verbrennen. Denn wer weiß, vielleicht kreuzen sich eure Wege in der Zukunft erneut.

Der Aufbau deines Kündigungsschreibens

Ein korrekt aufgebautes Kündigungsschreiben ist die finale Visitenkarte, die du bei deinem Arbeitgeber abgibst. Kündigungsschreiben sind im Normalfall sehr einfach aufgebaut, du musst also nur einige wesentliche Punkte beachten.

Zunächst einmal beginnst du mit den Formalitäten wie deinem Namen, deiner Adresse und der aktuellen Datumsangabe. Diese Angaben stehen am oberen Rand des Schreibens. Danach folgt der Name und die Adresse deines Arbeitgebers. Wichtig: Das Datum der Kündigung gehört zwar dazu, ist aber nicht entscheidend für den Zeitpunkt der Kündigung! Hier zählt der Eingang beim Arbeitgeber.

Die Betreffzeile ist der nächste wichtige Punkt im Aufbau deines Kündigungsschreibens. Hier sollte "Kündigung des Arbeitsvertrags vom [Tag des Vertragsbeginns]" oder etwas Ähnliches stehen, damit sofort klar ist, worum es geht.

Im Anschreiben selbst kannst du recht einfach bleiben. In der ersten Zeile kannst du noch einmal direkt darauf hinweisen, dass du dein Arbeitsverhältnis kündigen möchtest. Die entscheidende Sache, die du nicht vergessen darfst, ist die Angabe des Datums, zu dem du kündigst. Am besten beziehst du dich dabei auf die in deinem Vertrag vorgegebenen Kündigungsfristen.

Falls du dich entscheidest, den Grund für deine Kündigung zu erwähnen, kannst du das im nächsten Absatz tun. Das musst du allerdings nicht und manchmal ist es auch besser, den Grund für dich zu behalten.

Zum Schluss dankst du deinem Arbeitgeber noch für die zusammen verbrachte Zeit und bittest um eine Bestätigung deiner Kündigung sowie um die Zusendung eines qualifizierten Arbeitszeugnisses. Auch, wenn du deinem aktuellen Arbeitgeber insgeheim wenig Gutes wünschst, solltest du in der Kündigung respektvoll bleiben – mindestens deinem Arbeitszeugnis zuliebe, denn ein schlechtes Arbeitszeugnis anzufechten, kann schwierig sein.

Deine Unterschrift rundet das Schreiben ab und unterstreicht die Formalität und Ernsthaftigkeit deiner Kündigung.

Mann auf der Treppe nach oben
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Mann auf der Treppe nach oben

Sehr wichtig: die Empfangsbestätigung

Bist du bereit für die nächste Stufe deiner Kündigung? Super, reden wir über die Empfangsbestätigung. Mit anderen Worten: Wie kannst du nachweisen, dass dein Kündigungsschreiben deinen Arbeitgeber auch wirklich erreicht hat?

Genau dafür ist die Empfangsbestätigung gedacht. Die Idee ist, dass du, wenn du deine Kündigung abgeschickt hast, eine Bestätigung erhältst, dass dein Schreiben auch angekommen ist. Das ist wichtig, damit du z. B. bei einem Streit um den Zeitpunkt der Kündigung nachweisen kannst, dass du alle Fristen eingehalten hast.

Die simpelste Art und Weise, dies zu tun, ist das Einschreiben mit Rückschein bei der Post. Dadurch erhältst du schriftlich den Nachweis, dass dein Kündigungsschreiben zugestellt wurde.

Eine andere Möglichkeit ist die persönliche Übergabe, bei der du deinen Arbeitgeber bittest, den Empfang des Schreibens zu bestätigen. Ein persönliches Gespräch mit deinem Noch-Arbeitgeber ist ohnehin sinnvoll, wenn du ein gutes Verhältnis hattest – allein schon aus Gründen des Respekts.

In jedem Fall ist es wichtig, eine Kopie deines Kündigungsschreibens und der Empfangsbestätigung aufzubewahren, um im Falle eines Falles beweisen zu können, dass du fristgerecht gekündigt hast.

Fazit

Obwohl diese Schritte und die genaue Struktur deines Kündigungsschreibens vielleicht ein klein wenig obsessiv erscheinen mögen, sind sie doch wirklich wichtig. Sie geben dir Sicherheit und helfen, eventuelle Missverständnisse oder Unklarheiten zu vermeiden. Schließlich möchtest du deinen beruflichen Neustart so reibungslos und stressfrei wie möglich gestalten. Also, ran an die Kündigung und vergiss die Bestätigung nicht!

Zum Abschluss haben wir noch einen Tipp für dich: Lies dir deinen neuen Arbeitsvertrag unbedingt gründlich durch und bitte, falls nötig, um Klarstellung, falls du etwas nicht verstehst. Besser jetzt fragen als später bereuen! Diese fünf Punkte im Arbeitsvertrag solltest du verhandeln.