Handshake in der Bewerbungssituation
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Handshake in der Bewerbungssituation
Fake it 'til you make it

Lebenslauf-Schwindler: Männer vs. Frauen - wer lügt häufiger

Wer lügt häufiger im Lebenslauf, Männer oder Frauen? Und was passiert, wenn die Lüge auffliegt? Wir zeigen dir die möglichen Folgen und Alternativen.

Fake it 'til you make it? Dieser motivierende, nichtsdestotrotz moralisch nicht ganz einwandfreie Wahlspruch hat schon vielen Bewerberinnen und Bewerbern zur Traumstelle verholfen. Doch wer baut eigentlich häufiger eine kleine oder große Lüge in den Lebenslauf ein – Männer oder Frauen? Und was passiert, wenn die Lüge auffliegt? Diese beiden Fragen beantworten wir dir hier.

Sprichwort Lügen haben kurze Beine
pawel czerwinski / unsplash
Sprichwort Lügen haben kurze Beine

Wer lügt häufiger im Lebenslauf – Männer oder Frauen?

In einer (zugegebenermaßen nicht repräsentativen) Umfrage unter 3.000 Menschen haben 60 Prozent der Befragten an, bereits mindestens einmal gelogen zu haben, so das Online-Portal CVapp. Dabei ergab sich ein klarer Trend: Männer schwindeln im Lebenslauf deutlich häufiger als Frauen. Knapp 71 Prozent der Männer bestätigten eine Lüge im Lebenslauf, während es bei den Frauen nur 46 Prozent waren. Am häufigsten werden falsche Kompetenzen  (79 Prozent) angegeben. Auch Lügen zum früheren Gehalt, zu bisherigen Jobs und sogar zum Bildungsabschluss werden gemacht.

Lügen im Lebenslauf – bringt das überhaupt was?

Du hast sicherlich schon einmal von diesen Geschichten gehört, oder? Diese Geschichten von Menschen, die sich mit einer Lüge auf dem Lebenslauf die Tür zu ihrem Traumjob geöffnet haben. Oder von diesen Leuten, die behaupten, eine Lüge im Lebenslauf sei eine kleine, harmlose Notlüge, die keinem weh tut. Aber Hand aufs Herz, die Frage bleibt: Lügen im Lebenslauf, bringt das überhaupt was?

Gut, zugegeben, vielleicht könnte eine kleine Unwahrheit in deinem Lebenslauf die Chancen auf ein Bewerbungsgespräch erhöhen. Vielleicht wirst du durch eine kleine Notlüge tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Aber was passiert, wenn du im Job dann plötzlich beweisen musst, dass du das, was du vorgegeben hast, umsetzen kannst? In vielen Fällen geht es gut, weil du noch in der Freizeit an deinen angeblich bereits vorhandenen Skills arbeiten kannst, im schlimmsten Fall geht die Lüge böse ins Auge!  

Und hey, wollen wir mal ehrlich sein. Lügen haben kurze Beine. Vor allem, wenn es um wichtige Kompetenzen geht, die du eigentlich nicht hast, fühlst du dich im neuen Job zunächst unwohl und ständig beobachtet, wie unter einem Brennglas. Und wenn der Schwindel auffliegt und du ohne Job sowie mit einer ziemlich peinlichen Geschichte dastehst, wirst du dich fragen: Wofür das alles?

Bevor du das nächste Mal in Versuchung gerätst, auf deinem Lebenslauf ein wenig zu schwindeln, frag dich selbst: Ist es sinnvoll? Und wie gut stehen die Chancen, mit der Lüge davonzukommen? Eine größere Lüge bringt Dir höchstwahrscheinlich mehr Ärger als Erfolg und wirklich niemand will sich die Blöße geben, später enttarnt zu werden.

Wir würden dir empfehlen, zumindest bei deinen Kernkompetenzen ehrlich zu bleiben und, sollten die Kenntnisse vielleicht noch nicht ausreichen, dich trotzdem zu bewerben. Die Stellenausschreibung repräsentiert immer das ideale Anforderungsprofil, dessen 100-prozentige Erfüllung eher unwahrscheinlich ist. Bleib also einfach du selbst, sei ehrlich und authentisch. Das wird deinen zukünftigen Arbeitgeber beeindrucken und dich im Gespräch entlasten! Und selbst wenn nicht, kannst du dir immer noch einen Platz in unserer Liste der schlimmsten Bewerbungsgespräche sichern.

Frau vor Wand
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Frau vor Wand

Das droht dir, wenn die Lüge auffliegt

  1. Der Oops-Moment: Du wachst auf und denkst dir, heute könnte ein schöner Tag werden. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern... und dann – Boom! – erhältst du diese Email. „Wir haben eine kleine Unstimmigkeit in deinem Lebenslauf entdeckt...“ Mit einem Schlag wird aus dem verheißungsvollen Morgen ein Albtraum.
  2. Die peinliche Konfrontation: Jetzt musst du Farbe bekennen. Musst du die Lüge zugeben oder hoffen, dass man sie dir abnimmt, wenn du „ein Missverständnis“ vorschiebst? Glaub uns, egal wie du dich entscheidest, es wird peinlich!
  3. Der Vertrauensverlust: Vertrauen, das einmal verloren gegangen ist, ist schwer zurückzugewinnen. Ein paar Falschangaben im Lebenslauf, und die Firma sieht dich plötzlich ganz anders und in einem schlechteren Licht.
  4. Die beruflichen Konsequenzen: Im schlimmsten Fall kann dein Arbeitgeber dich feuern, wenn ihm deine Lüge noch während deiner Probezeit auffällt. Aber selbst wenn das nicht passiert, deine Aufstiegschancen bei diesem Arbeitgeber sind für die vorhersehbare Zukunft dahin. Dazu sind deine Chancen, ein schlechtes Arbeitszeugnis zu erhalten, mit dem Auffliegen der Lüge signifikant gestiegen.
  5. Das Stigma: Auf jeden Fall bleibt von der ganzen Sache ein fader Beigeschmack. Eine Lüge im Lebenslauf haftet an dir wie Kaugummi am Schuh. Es wird dich bei diesem Arbeitgeber verfolgen.

Fazit

Das Lügen im Lebenslauf ist ein Hochrisikospiel, das du am besten vermeiden solltest – egal, ob Mann oder Frau. Erachtest du eine Lüge im Lebenslauf als unbedingt notwendig, lies dir zumindest die Grundkenntnisse an. So bist du im Bewerbungsgespräch nicht gänzlich unvorbereitet, falls danach gefragt wird (was zugegebenermaßen bei bestimmten Skills einfacher ist als bei anderen, wie etwa Sprachen). Ehrlicher ist es jedoch, zu sagen, dass du die gegebene Voraussetzung im Moment nicht erfüllen kannst, daran aber mit der entsprechenden Chance gerne arbeiten würdest. Wir glauben an dich und an deine Fähigkeiten!