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Ich bin: Veranstaltungstechniker

Immer unterwegs und neue Leute kennen lernen

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Ich bin: Veranstaltungstechniker

Immer unterwegs und neue Leute kennen lernen

Dominik Schreiber ist Backline-Techniker aus Leidenschaft – Veranstaltungen und Konzerte sind sein täglich Brot. 15 Jahre war er mit Bands on tour, sorgte dafür, dass die Instrumente klingen und die Künstler sich wohlfühlen. Heute tut er das immer noch – allerdings etwas gesetzter im Rockshop Karlsruhe. Für bigKARRIERE plaudert der 35-Jährige aus dem Nähkästchen und räumt mit so manchem Klischee auf.

Von Bussen und Bässen

Vor 15 Jahren fing alles an. Während meiner Zivi-Zeit habe ich regionale Bands bei ihren Konzerten unterstützt, die Technik aufgebaut und den Ton gemischt. Irgendwann hörte ich von dem Beruf Backline-Techniker, das sind Veranstaltungstechniker, die sich hauptsächlich um die Instrumente kümmern. Sie stimmen und reparieren sie. Ich wusste, das will ich machen und bin, auch ohne offizielle Ausbildung, durch meine Kontakte irgendwie rein gerutscht. Wenn einmal erste Bekanntschaften gemacht sind und man sich gut anstellt, öffnen sich automatisch weitere Türen.

Als meine Eltern von meinen Plänen hörten, waren sie skeptisch – der schlimme Rock'n Roll hatte den Sohn infiziert – als sie aber beim ersten Konzert dabei waren, haben sie festgestellt, dass es ein ganz anständiger Beruf ist. Überhaupt sind die wilden 1980er vorbei und der Job ist wirklich hart geworden. Die Budgets werden reduziert und somit auch die Crewmitglieder. Da ist nichts mit wildem Tourleben. Alle stehen früh auf, laden ein, fahren, laden alles wieder aus und bauen auf. Nachmittags ist der Soundcheck und dann das Konzert – auch da sind die Backline-Techniker ständig dabei. Immer am Mann: Gaffatape, Taschenlampe und anderes Werkzeug. Ich war ständig zum Einsatz bereit, falls der Drumstick weg fliegt oder eine Saite reißt. Nach dem Konzert kommt der Abbau und weiter geht’s zum nächsten Konzert. Je nach Band fahren alle gemeinsam im Bus und schlafen auch darin oder die Crew fährt separat – eines ist sicher: unterwegs sind Veranstaltungstechniker immer.

 

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Immer auf Tour
In den 15 Jahren habe ich Musiker, wie die schwedische Heavy Metal Band In Flames, Reamonn und sogar Semino Rossi begleitet. Ich war meist zehn Monate des Jahres nicht zu Hause. Früher hätte ich gesagt, das ist das Schönste am Beruf. Die vielen Reisen, die Welt sehen. Heute sage ich, das ist das Anstrengendste daran. Zeit für Freunde und Familie bleibt da nicht. Das ist auch der Grund, warum ich heute im Geschäft in Karlsruhe bin, den Backline-Verleih organisiere, Crewplanung und Logistik mache. Ich wollte einfach nicht mit 55 immer noch auf Tour sein, trotzdem habe ich noch die Abwechslung, neue Menschen und neue Umstände.
 

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