Low Performer als Arbeitskollegen?

Als Low Performer werden Personen bezeichnet, die mit ihrer beruflichen Leistung stets unter den Erwartungen und oft auch unter ihren eigentlichen Möglichkeiten bleiben. Manchmal werden die Minderleister von einer Erkrankung (beispielsweise Burnout oder Depression), persönlicher Überforderung oder altersbedingter Leistungsschwäche geplagt. Viel häufiger ist es anders: Die meisten Low Performer wären problemlos in der Lage, die von ihnen geforderten Aufgaben zu erbringen, wollen es aber nicht. Sie sind schlicht faul und kennen allerlei Strategien, um der Arbeit auszuweichen. Dann ruhen sie sich auf den Leistungen anderer aus und kommen bei den Chefs damit auch noch durch. Doch damit ist ab jetzt Schluss.

Tipp #1

Wenn der Low Performer eure Arbeit nicht beeinträchtigt, meidet ihn einfach. Es bringt wenig, sich über die Faulenzerei aufzuregen, wenn sie von der Chefetage toleriert wird. Hat das faule Verhalten allerdings Auswirkungen auf euren Job, solltet ihr reagieren.

Tipp #2

Versucht der faule Mitarbeiter regelmäßig Arbeit auf euch abzuwälzen, müsst ihr standhaft sein und ablehnen. Eine gewisse Hilfe im Team ist normal - es sollte aber keine Gewohnheit sein, unliebsame Arbeit abzugeben. "Nein" zu sagen ist nicht immer leicht, aber wichtig. Beobachtet, welche Strategien zur Arbeitsvermeidung der Low Performer benutzt, und wendet diese notfalls gegen ihn an, wenn "Nein" allein nicht reicht.
 

Tipp #3

Im direkten Gespräch könnt ihr herausfinden, ob der Low Performer vielleicht doch legitime Gründe für die schwache Leistung hat. Womöglich könnten eine "Nachhilfestunde" oder Tipps zur Motivation und Produktivität helfen, um den Faulen zur Arbeit zu bewegen. Wichtig: Geht das Gespräch behutsam und ohne Anschuldigungen ("Du bist echt so faul! So kann es nicht mehr weiter gehen!") an. Erkundigt euch unauffällig und kundschaftet aus, ob der Faulpelz absichtlich arbeitsscheu ist, oder ob andere Gründe dahinter stecken.

Tipp #4

Sucht Beistand bei Mentoren, Betriebsräten oder Beauftragten für betriebliche Fragen. Damit ist ausdrücklich nicht gemeint, dass ihr über das Faultier im Kollegenkreis ablästern sollt. Mentoren, Betriebsräte oder Beauftragte verfügen über viel Erfahrung und womöglich über mehr Insiderwissen als ihr. Zudem können sie oft konkrete Tipps geben, wie sich die Situation entschärfen lässt. 
 

Tipp #5

Dokumentiert die Aktivität (oder Inaktivität) des Faulpelzes über mehrere Wochen hinweg. Dadurch habt ihr später einen wasserdichten Fall, wenn die Situation an Schärfe gewinnen sollte. So geht's: Leitet der Low Performer E-Mails mit Aufgaben an euch weiter, antwortet jedes Mal mit Datum, Angaben zur Aufgabe und kurzem Text (beispielsweise: Es war nicht vereinbart, dass Du Aufgabe X an mich abgibst. Ich kann sie übernehmen/nicht übernehmen.) Später könnt ihr diese E-Mails ausdrucken und habt einen Beleg, wie oft der Faulpelz Arbeit abgewälzt hat. Werdet ihr verbal gefragt, notiert euch wieder Datum und Aufgabe an einem sicheren Ort.
 

Tipp #6

Gefährdet das Verhalten des arbeitsscheuen Kollegen ein Projekt oder den Erfolg der Firma, wird es Zeit die Sache zu eskalieren. Geht zu eurem Vorgesetzten und sprecht das Problem an. Macht euch am besten Stichpunkte und versucht die Emotionen nicht hochkochen zu lassen. Blockt die Chefin ab oder glaubt euch nicht, könnt ihr auf eure Dokumentation verweisen.

Gewiefte Arbeitsvermeider nutzen zahlreiche Strategien, um im Job unbemerkt zu faulenzen. Auf Dauer kann es frustrierend sein, mit solch einem Low Performer zusammenzuarbeiten. Unsere Tipps helfen euch dabei, den richtigen Umgang mit einem Faulenzer im Job zu finden.

• Wie ihr lernen könnt in den richtigen Situationen „nein“ zu sagen!
• Wie Ihr Low Performer am besten erkennen könnt, erfahrt Ihr hier
• 5 Schritte um Low Performer im Job zu puschen