Motivationsschreiben für Job und Studium – so geht's!
Was ist ein Motivationsschreiben?
2018-11-16T23:31:04+01:00
Es ist der Dreh- und Angelpunkt einer Bewerbung: das Motivationsschreiben. Wie ihr einen überzeugenden Text erstellt und was unbedingt drinstehen sollte, gehen wir mit euch Schritt für Schritt durch.
Was ist ein Motivationsschreiben?

Ob Auslandsstudium, Job, Praktikum oder Stipendium – bei vielen Bewerbungen wird ein Motivationsschreiben verlangt. Darin sollen Bewerber ihre Leidenschaft und Motivation für die angestrebte Position darlegen. Beim Lesen müssen die Personalverantwortlichen erkennen: Da ist jemand, der sich in den Job/das Studium richtig reinhängen will. Beim Schreiben gilt es einige Fragen zu beantworten:
- Warum soll es genau dieser Job/dieses Studium/Praktikum/Stipendium sein?
- Bei Jobs/Praktika: Warum seid ihr ein Gewinn für das Unternehmen?
- Bei Studium/Stipendium: Was erwartet ihr euch davon? Was sind eure Schwerpunkte/Forschungsthemen? Was wollt ihr durch das
Studium/Stipendium erreichen? Wofür wollt ihr das Wissen/Geld nutzen?
- Welche beruflichen oder persönlichen Ziele habt ihr, die mit dieser Position zusammenhängen? Wie bringt euch diese Position weiter?
Das Motivationsschreiben ist quasi die Seite Drei und bildet neben kurzem Anschreiben und Lebenslauf den persönlichsten Teil der ganzen Bewerbung. Großkonzerne legen eher Wert auf ein konservatives Schreiben, bei Hochschulen und Stiftungen könnt ihr kreativer sein. Es kommt also immer darauf an, wo ihr euch bewerbt.

Motivationsschreiben: Aufbau, Inhalt, einleitender Satz
Euer Motivationsschreiben sollte kurz und pointiert sein und etwa ein bis maximal zwei DIN A4-Seiten umfassen. Einen festen formalen Aufbau gibt es nicht. Der Inhalt muss nur überzeugen. Begründet, warum euch ausgerechnet die angebotene Position reizt und wie sie in eure Pläne passt. Positiv aufgenommen wird es, wenn ihr darlegt, dass ihr euch mit den Zielen/der Philosophie des Unternehmens/der Stiftung auseinandergesetzt habt. Erwähnt unbedingt relevante Erfahrungen und Kenntnisse, die ihr mitbringt. Bei Motivationsschreiben an Unternehmen ist es wichtig zu betonen, wie das Unternehmen von euch profitiert. Steigt direkt mit der Begründung ein, warum ihr diese Position wollt. Oder schreibt, welche (Forschungs- oder Technik-) Trends euch interessieren. Der erste Satz sollte überraschen und zum Weiterlesen verleiten. Beispiele für einen interessanten und individuellen Anfangssatz:
#1 Kurz und knackig:
"Design und Natur zählen zu meinen Leidenschaften. Als Produktdesigner möchte ich dafür sorgen, dass Produkte nicht nur Kunden gefallen, sondern auch stets umweltfreundlich sind."
#2 Anekdote:
"Schon früh habe ich mich für Fußball begeistert. Ich liebe nicht nur den Sport selbst, sondern auch die Zahlen hinter den Spielergebnissen. Aufgrund dieses lebenslangen Interesses an Sport und Statistik glaube ich, der ideale Kandidat für die Position als Datenanalyst beim FC X zu sein."
#3 An persönliche Begegnung anknüpfen:
"Auf der Messe X konnte ich bereits einen Einblick in Ihr Unternehmen gewinnen. Das hat in mir den Wunsch nachhaltig bestärkt, das Pflichtpraktikum im Studiengang X in ihrer Firma zu absolvieren."
#4 Zitat
"Die Worte von Marie Curie 'Sie müssen ihr Talent entdecken und benutzen. Sie müssen herausfinden, wo ihre Stärke liegt' sind ein ständiger Begleiter bei meiner pädagogischen Arbeit mit Kindern."
Wenn ihr nicht wisst, wie ihr anfangen sollt, hilft die Cluster-Methode. Schnappt euch ein Blatt Papier und schreibt in die Mitte des Zettels ein Wort/Thema, das mit der Wahl dieses Jobs/Studiums/Praktikums/Stipendiums zu tun hat. Dann notiert darum herum, was euch zu diesem Begriff einfällt. So entstehen Assoziationen und Gedankenketten, die ihr im Schreiben ausarbeiten könnt.
Motivationsschreiben-Tipps im Schnelldurchlauf:
- Falls ihr eine Vorlage verwendet: unbedingt individualisieren und direkt Bezug auf die Ausschreibung nehmen!
- Überzeugenden Einstiegssatz formulieren.
- Kein reines Nacherzählen von Fakten aus dem Lebenslauf!
- Auf roten Faden achten.
- Auch Brüche, Irrungen und Wirrungen sind okay, ihr müsst keine reine Erfolgsstory schreiben. Wichtiger ist, dass sie euch auf die richtige Spur gebracht haben.
- Beispiele statt Worthülsen verwenden – Soft Skills wie Teamfähigkeit usw. an konkreten Erfahrungen oder Beispielen illustrieren.
- Nicht zu dick auftragen, eingebildete Selbstdarsteller kommen hierzulande nicht besonders gut an – anders als im englischsprachigen Raum (UK, USA).
- Korrekturlesen: unbedingt Grammatik- und Rechtschreibfehler ausmerzen.
Fazit
Das Motivationsschreiben ist das Herz eurer Bewerbung, deshalb sollte schon der erste Satz gut durchdacht sein. Der Personaler will überrascht werden, auch wenn es den perfekten Einstieg nicht gibt. Nehmt euch deshalb ausreichend Zeit, erstellt den Text in aller Ruhe und lasst ihn im Idealfall gegenlesen.
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